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Solange Olszewska meldet für 2017 ein Rekordjahr. Und jetzt bald den Verkauf? Foto: Solaris

Die polnische Tageszeitung Dziennik Gazeta Prawna (DGP) meldet, dass Solaris zum Verkauf steht. Nicht aus der Not heraus, denn die Auftragslage sei gut – bis Ende Oktober diesen Jahres seien die Auftragsbücher voll. Vielmehr seien es persönliche Gründe, die die Olszewskis dazu bewogen hätten. Wie die DGP weiter berichtet, seien sieben Interessenten im Gespräch. Ein chinesischer Interessent soll ganz vorne auf der Liste stehen, denn er würde Solaris komplett übernehmen wollen, wie aus Polen zu hören ist. Aber auch eine polnische Fondsgesellschaft hätte Interesse angemeldet, so würde das Know-how im Land bleiben. Solange und Krzysztof Olszewski hätten, so die DGP, die deutsche Beratungsfirma Goetzpartners an Bord geholt, um die Verkauf professionell begleiten zu lassen. Ein Dementi von Solaris gibt es nicht, nur die Aussage, dass man bei Solaris in den letzten Jahren das Wachstum aus eigenen und aus Mitteln fremder Investoren bestritten hätte so die Zeitung weiter. Polnische und ausländische Investoren hätten dabei auch immer wieder ihre Ideen eingebracht, wie die Firma weiter entwickelt werden sollte. Auf Anfrage von DGP habe Solaris-Sprecher Mateusz Figaszewski bestätigt, dass Solaris große Investitionen für den weiteren Ausbau und Wachstum des Unternehmens – Forschung und Entwicklung, Produktionsanlagen, den Vertriebs- und Aftersalesnetz – benötige. Branchenkenner und Wirtschaftsexperten sahen bei Solaris schon seit einiger Zeit das Problem, dass zwar viele Busse verkauft würden, aber die Kosten zu hoch seien und die Margen zu gering. Jetzt scheint Solaris in ganz neue Hände zu kommen und der Esprit, den einst Neoplan unter dem Dach der Familie Auwärter versprüchte, scheint nun bald auch nicht mehr bei Solaris zu finden zu sein. Eine Entscheidung soll Ende Mai/Anfang Juni verkündet werden. Das polnische Familienunternehmen hat seine steile Karriere mit Krzysztof Olszewski begonnen, der als Betriebsleiter von Neoplan in Berlin das Werk in Spandau leitete. 1996 wurde Solaris gegründet, in einer ehemaligen Rüstungsfabrik in Bolechowo bei Posen. Damals mit 36 Mitarbeitern, die – wie seinrzeit auch Neoplan – individuell die Kundenwünsche erfüllten. Geschickt wurden nicht nur deutsche Zulieferer für die Solaris-Busse genutzt, sondern auch mit Gerald Matyssek oder Martin Gruber die passenden  Köpfe von deutschen Omnibusherstellern eingekauft. Die Strategie ging auf, 2017 hat Solaris mehr Fahrzeuge verkauft als jemals zuvor, insgesamt wurden 1.397 Omnibusse gefertigt. Der Umsatz betrug 1,85 Mrd. PLN (ca. 434 Mio. EUR). Bereits zum 15. Jahr in Folge behauptete sich Solaris als Spitzenreiter am polnischen Markt für Stadtbusse mit einem Anteil von über 50 Prozent. Die Verkäufe des Jahres 2017 stellen einen markanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar, in dem das Unternehmen genau 1.300 Fahrzeuge verkauft hat. Dieses, was die Vertriebszahlen anbelangt, gute Jahr spiegelt sich auch in Umsatzerlösen wider, welche das Unternehmen im letzten Jahr erwirtschaftet hat: 1,85 Mrd. PLN (ca. 434 Mio. EUR). Rund 952 Busse und O-Busse, die in den Werken von Solaris in der Region Großpolen entwickelt und hergestellt wurden, gingen ins Ausland. Somit machte der Export im Jahr 2017 knapp 70 Prozent des gesamten Absatzes aus.

Solaris hat eine nachhaltige Qualitätsstrategie eingeführt. Foto: Solaris

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