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Das Projekt Smartroad Gotland wird um ein Jahr und 400 Meter verlängert. Foto: Smartroad Gotland

Higer stellt den Elektrobus für die Smartroad Gotland. Weniger Batterien an Bord, trotzdem mehr Reichweite Dank induktiver Ladung während der Fahrt. Foto: Smartroad Gotland

Schweden hat sich zu einem Zentrum für die Erprobung von elektrischen Straßensystemen (ERS) entwickelt. Bei der vierten Teststrecke auf einer öffentlichen Straße setzt die Verkehrsbehörde jetzt auf induktives Laden und schickt auch einen Elektrobus auf die Smartroad. Das scheint erfolgversprechend zu sein, denn das israelische Unternehmen Electreon als treibende Kraft hinter dem Projekt hat jetzt die Verlängerung des Pilotprojekts Smartroad Gotland bekannt gegeben.

Mit dem Projekt „Smartroad Gotland“, das auf der Straße zwischen der Stadt Visby und dem Flughafen Visby verläuft, will Trafikverket, hat die schwedische Verkehrsbehörde zum ersten Mal auch einen Linienbus während der Fahrt aufladen lassen. Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich Schweden und ist heute anerkannter Pionier, wenn es um elektrifizierte Straßensysteme (Electric Road Systems, ERS) geht. Mehrere Demonstrationsprojekte zeigen der Welt, wie ernst es Trafikverket meint.

Bisher gab es eine 1,6 km lange Teststrecke (800m in jede Richtung) zwischen dem Flughafen und dem Zentrum der Stadt Visby an der Westküste der schwedischen Ostseeinsel Gotland, diese wird nun im wahrsten Sinne weiter erfahren. Noch ist nicht geklärt, ob sich eine Smartroad ökologisch und wirtschaftlich gegenüber anderen ERS-Systemen behaupten kann. „Wir sind der Meinung, dass E-Straßen ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen des Schwerverkehrs sind“, äußerte sich Jan Pettersson, Projektleiter vonseiten der schwedischen Verkehrsbehörde.

Das Demonstrationsprojekt und dessen Bewertung sei richtungsweisend für Trafikverkets langfristigen Pläne zum möglichen Rollout von E-Trassen in Schweden. Für die Erweiterung des Projekts stellt die schwedische Verkehrsbehörde zwei Miilionen Euro bereit, um weitere 400 Metern für das induktive Laden herzurichten. Electreon hat angekündigt, auch den Betrieb des elektrischen Flughafen-Shuttlebusses zu verlängern. Der E-Shuttlebus ist im Herbst 2021 zum ersten Mal auf die Straße geschickt worden, ab Sommer 2022 soll er auch Teil des regulären ÖPNVs sein. 

In der nun verlängerten Testphase will Electreon nach eigenen Angaben auch eine neue Generation der für die Smartroad entwickelten Technik erproben. Gleichzeitg gibt es jetzt eine Software, die die Abrechnung des induktiv geladenen Stroms übernimmt. Alle Beteiligten der Smartroad Gotland freuen sich über die Verlängerung des Projekts um ein Jahr und über die Gelegenheit, die drahtlose Ladetechnologie auch bei schlechtem schwedischem Wetter erproben zu können.

Im Gegensatz zu induktiven Systemen, die auf statischer Aufladung basieren, verwenden Smartroad-Fahrzeuge eine dynamische Aufladung. Und die bringt auch Vorteile mit sich: Man benötigt beim Elektrobus weniger der schweren Batterien, die Reichweite und Kapazität eines Elektrobusses lassen sich so erhöhen. Um die vom Straßenverkehr ausgestoßenen Treibhausgase zu verringern, will Schweden bis zum Jahr 2030 jetzt mindestens 2.000 km Induktionsstraßen bauen. (omnibus.news/Sr)

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