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Volvo Bus bietet in Indien auch die „Sleeper Class“ mit bis zu 40 Betten an. Foto: Schreiber

Wenn es keine Bahn und Flugverbindungen gibt, dann ist ein Bus mit Betten die Lösung… Foto: Schreiber

Je nach Busbetreiber gibt es auch Ausbauten mit 1+2 Betten. Foto: Schreiber

Indien ist als das Land der leuchtenden Farben, der exotischen Gewürze und der Gerüche bekannt. Indien ist auch unglaublich groß, chaotisch, undurchschaubar, laut und geheimnisvoll. Täglich fahren in Indien etwa 80 Millionen Menschen mit dem Bus. Unter den knapp zwei Millionen Omnibusse des Landes gibt es welche, die der „Sleeper Class“ zugeordnet werden.

Busfahrten sind in Indien eine der besten Möglichkeiten, um günstig von A nach B zu kommen. Eine besondere Erfahrung sind Omnibusse, die zur „Sleeper Class“ gehören. Mit ihnen fährt man in einer Schlafkoje durch die Nacht von einer Stadt zur anderen. Je nach Anbieter sind dabei die Omnibusse mit 2- oder 3-stöckigen Schlafkojen oder Betten ausgestattet.

Die „Sleeper Class“ ist landesweit nur auf Langstrecken im Einsatz. Die Preise variieren je nach Anbieter und damit auch die Philosophie, was denn zum Standard der „Sleeper Class“ gehört. Für kürzere Fahrten (in Indien sind das nur sechs Stunden…) sind beispielsweise für die Nachtfahrt von Jaipur nach Jaisalmer 450 Rupien zu zahlen, was umgerechnet fünf Euro sind.

Dafür gibt es dann einen Platz in einem Etagenbett, der ggf. über eine Leiter erreicht wird. Auf dem frisch bezogenen Bett liegt eine Wasserflasche bereit. Mobile Endgeräte können in den neuen Omnibussen der „Sleeper Class“ – und hier ist Volvo in Indien als Komplettanbieter von Omnibus mit Ausbau mittlerweile führend – geladen werden, USB-Ladeanschlüsse und Steckdosen sind an jedem Platz vorhanden.

Der indische Busmarkt, der während der Pandemie erheblich geschrumpft war, befindet sich wieder im Aufwind, so Volvo Bus India. In der Zeit vor der Pandemie wurden in Indien jährlich zwischen 65.000 und 70.000 Busse verkauft, pandemiebedingt ging er auf 10.000 Busse zurück. Jetzt ziehe das GEschäft, besonder das der „Sleeper Class“, wieder an, so Volvo Bus India.

Zur Bettdecke gibt es zahlreiche Kissen, Leselampen (…wenn man doch nicht schlafen kann!) und Austrittsdüsen der bordeigenen Klimaanlage. Die Schlafkojen sind fast immer durch eine Tür vom Fahrerplatz getrennt. Aus gutem Grund, denn indische Busfahrer der „Sleeper Class“ lieben es scheinbar, die ganze Nacht durchzureden oder singen.

Wer dann sein Bett gefunden hat, zieht hinter sich den Vorhang oder ein Rollo herunter und kann schlafen, denn so gibt es so etwas wie Privatsphäre. Beim Buchen des Tickets (geht in Indien ohne Probleme online) sollte man darauf achten, dass die Koje nicht geteilt wird…

Paare reisen in der „Sleeper Class“ in der gleichen Koje, bei den meisten Anbietern sind Doppelschlafkojen an Bord. Toiletten sind nur in den modernen Omnibusse an Bord, die Busfahrer halten aber in Stundenabschnitten für einen Toilettenstopp am Straßenrand oder sonst auf Nachfrage.

Volvo Buses India, ein Geschäftsfeld von Volvo Eicher (VE) Commercial Vehicles Limited, hat mit der Volvo 9600-Plattform die nächste Generation der „Sleeper Class“ auf den Markt gebracht. Die von Volvo Bus komplett in Eigenregie gefertigten Omnibusse mit Schlafkojen sind mit 13,5 oder 15m Länge erhältlich.

Die 4m hohen und 2,6m breiten Omnibusse haben 40 Schlafplätze und einen gut neun Kubikmeter großen Gepäckraum. Früher produzierte Volvo nur den Omnibus, den Ausbau übernahmen lokale Karosseriebauer. Da sich die staatlichen Normen weiterentwickelt haben, hat sich Volvo schließlich entschieden, die „Sleeper Class“ komplett in Eigenregie im Werk in Hosakote herzustellen.

Das Herzstück der indischen Volvo 9600-Plattform ist auch hier der bewährte, leistungsstarke und sparsame Volvo D8K (8 Liter) BS VI-Motor, der eine Leistung von 350 PS bei 2200 U/min und ein maximales Drehmoment von 1350 Nm bei 1200-1600 U/min hat. Der kraftstoffsparende Motor zusammen mit seinem speziell entwickelten Antriebsstrang ist darauf ausgelegt, die Gesamtbetriebskosten zu minimieren.

Das Fahrwerk umfasst in Indien auch das automatisierte Schaltgetriebe I-Shift, das elektronische Bremssystem (EBS), die Berganfahrhilfe und das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP). Die indische „Sleeper Class“-Baureihe hat eine Tankkapazität von 540 Litern – mit einer Ad Blue-Kapazität von 50 Litern. (VolvoBus/omnibus.news/Sr)

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