Die Roadyacht, ein grandios umgebauter Neoplan Skyliner aus den 70er Jahren, ist gleichzeitig Unikat, Oldtimer, modernes Ferienmobil, Präsentationsplattform, Promofahrzeug, Reisebus, DJ-Tribüne und Freiheitstraum. Von März bis Oktober lässt sich die Roadyacht mit ihren sechs Schlafplätzen als Urlaubsdomizil mieten. Stationär geparkt in ihrem „Heimathafen“, etwa zehn Kilometer vom östlichen Ufer des Lago Maggiore entfernt, genießen Urlauber in ländlicher Umgebung einen unvergleichlichen Panoramablick. Doch Italien ist nur eine Option. Wer will, fährt mit der Roadyacht an sein Traumziel: schicke Uferpromenaden, stille Waldseen, beeindruckende Gipfel oder doch lieber in die pulsierende Großstadt? Das komfortable Motorhome spielt an jedem Ort seine Vorzüge als mobile Ferienvilla aus: Ausstattung und Materialien genügen höchsten Ansprüchen. Von den Schlaflounges aus gewähren die Panoramafenster einmalige Ausblicke in den Tages- oder Nachthimmel. Auch die anderen Bereiche bieten reichlich Tageslicht und es ist alles da, was man sich wünschen kann: Messe und Kombüse, im Zwischendeck WC und Bad als Festeinbauten. Die Räume können durch Schiebewände oder Vorhänge getrennt werden. Bei geöffnetem Heckdach bietet die Roadyacht bis zu 25 Sitzplätze im Stand. Im Straßenverkehr ist sie für acht Personen plus Fahrer zugelassen. Der in jahrelanger und liebevoller Handwerksarbeit umgerüstete NEOPLAN Skyliner ist ein echter Blickfang: „Wenn Sie auf einem Event sind, egal ob Roadshow oder Betriebsfeier, Sie haben sofort ein Thema. Manche vermuten dann, der kommt wohl aus Amerika und dann sage ich stolz: ‚Nee, nee selbstgebaut!’“, erzählt Günter Erhart, Erschaffer der Roadyacht. Auch Sportlern, Künstlern oder Bands, die viel auf Achse sind, kommt die Roadyacht sehr entgegen. Die ChillOut-Qualitäten machen sie zum exzellenten Rückzugsort und exklusiven VIP-Lounge. Auch als Messestand der besonderen Art, als exklusiver Meeting-Raum und als DJ-Kanzel auf OpenAir-Events kam das Top-Deck schon zum Einsatz. Die einzigartige Dachkonstruktion der Roadyacht macht all das möglich und sorgt zugleich noch für gutes Klima im Bus.
Schon als Junge begeisterte sich Günter Erhart für Automobile und absolvierte bei der Bahn eine Ausbildung zum KFZ-Schlosser. An den Bussen lernte er sein Handwerk, dann wurde er Lokführer. Doch die Leidenschaft für Fahrzeuge blieb, sodass Erhart in seiner Freizeit alte Autos und Lkw wieder fit machte. Im Jahre 1981 stieß er in Norddeutschland auf einen elf Jahre alten Skyliner, Baujahr 1971. Die mochte er immer schon, „weil die einfach individueller waren als die anderen Autos“, so Erhart. Der Bus stand für 3.000 Mark zum Verkauf und war in einem miserablen Zustand: Motorschaden, Armaturen rausgerissen, Kabelbaum zerfetzt, Scheiben kaputt, Lichtmaschine und Kompressor geklaut. Die Karosserie war allerdings einwandfrei.
Es folgten intensive Umbaujahre bis 1986. Die Karosserie sägte Erhart oben ab und baute die Dachkonstruktion selbst auf. Den kaputten Motor tauschte er gegen einen Henschel-Motor aus. Als zu Beginn der 80er ein neues Modell des Skyliner auf den Markt kam, bekam er von Neplan die Ersatzteile, die er brauchte, aus den Lagerbeständen. Auch sonst standen ihm die Experten des Herstellers mit Rat und Tat zur Seite und waren sogar neugierig auf seine Ideen. Als der Bus bis zur Gürtellinie fertig war, bekam er TÜV. Jetzt, als leere Hülle, hätte Erhart den Skyliner gewinnbringend verkaufen können, doch er träumte den Traum von der Roadyacht weiter. Das Fahrgefühl auf seinen eigenen Probefahrten begeisterte den Fahrzeugfan so sehr, dass er ihn unbedingt behalten wollte. Das Fahrwerk wurde damals so gut wie irgend möglich überholt. Dieser Sorgfalt und dem allwinterlichen Stellplatz in Italien, der vor Salz schützt, ist es sicherlich zu verdanken, dass das Fahrwerk seit mittlerweile 30 Jahren tadellos in Schuss ist. Die Roadyacht ist Vieles. Ein exklusiver Luxusliner, ein gutes Stück deutsche Ingenieurskunst, ein Eyecatcher, ein Ort der Begegnung. Für Günter Erhart ist sie die Erfüllung eines Traums.