Buspremieren auf der InnoTrans: Auch Škoda steigt mit dem neuen wasserstoffbetriebenen H’CITY 12 in den boomenden Markt der FCEV-Fahrzeuge ein. Das Fahrzeug basiert auf der gleichen Plattform wie der Elektrobus E’CITY sowie der Oberleitungsbus T’CITY, der auch in Berlin seine Premiere feierte.
Mit dem H’CITY12 mit Brennstoffzelle baut Škoda das Portfolio bei den Bussen mit elektrischen Antrieben weiter aus – in Berlin wurde eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern genannt. Der H’CITY habe einen Zentralmotor mit 160 kW Antriebsleistung und bietet 85 Fahrgästen Platz, 26 davon sitzend, wie Michael Klages, Sales Director Bus Mobility D-A-CH gegenüber omnibus.news erklärt.
Zur PEM-Brennstoffzelle hält sich Verkaufsdirektor zunächst bedeckt, bestätigt dann aber, dass diese von Ballard stammt und 72 kW Leistung hat. Als Verbrauch geht man bei Škoda von 8 kg Wasserstoff für 100 Kilometer aus. Als Pufferspeicher sind LTO-Batterien von Nano Power mit einer Kapazität von 22,9 kW verbaut.
Sie werden durch das Rekuperieren und die Brennstoffzelle oder, wie Klages erklärt, auch mittels eines externen Steckers aufgeladen. Auch pfiffig sei, dass die Abwärme der Brennstoffzelle für das Heizen des Fahrgastraumes genutzt werde. Es werde eine 2- und 3-türige Ausführung angeboten, die durch eine Schulbusversion ergänzt werde.
Als Antrieb setzt Škoda auf hauseigene Zentralmotoren mit jeweils 160 kw, auf Wunsch auch einen Permanentmagnet-Synchronmotor. Der Wasserstoff wird auf dem Dach mitgeführt, die fünf Gasflaschen fassen jeweils 320 Liter – was bei einem Druck von 350 bar etwa 39 Kilogramm entspricht.
Für die Karosserie greifen die Tschechien auf Temsa zurück, denn seit zwei Jahren ist Škoda als Teil der PPF Industries mit dem türkischen Bushersteller unter einem gemeinsamen Dach. Škoda konzentriert sich auf den elektrischen Antrieb, Temsa liefert die Karosserie – so ergänzen sich beide Marken mit ihren Kompetenzen.
Der in Berlin ausgestellte FCEV-Bus geht an einen osteuropäischen Kunden, wie Klages deutlich macht – für den Fahrerarbeitsplatz für Kunden in Westeuropa werde man auf ein Produkt von Continental zurückgreifen. Dann gebe es auch Klapp- statt Schiebefenster.
Eine Low-Entry-Variante werde es nicht geben, der FCEV-Bus werde zurzeit ausschließlich mit einer Podestlandschaft gefertigt. Das neue Produkt sei ein vollständig emissionsfreies Fahrzeug, das einen geeigneten Ersatz für Dieselbusse darstellt, so Klages.
Mit diesem neuen Škoda H’CITY 12 setzen wir unseren Entwicklungsprozess fort. Bereits 2009 wurde mit dem TriHyBus ein erster Wasserstoff-Bus vorgestellt. Und dieser habe sich im Einsatz mehr als bewährt. Das neue Fahrzeug ist 12,02 Meter lang, 2,55 Meter breit und 3,43 Meter hoch und hat ein Gewicht zwischen 11,5 und 13 Tonnen.
Der H’City 12 verfügt auch über eine Klapprampe für Rollstuhlfahrer und zwei entsprechende Stellplätze im Innenraum, hier könne man individuell auf Kundenwünsche reagieren. wie gut das klappt, zeigen die unterschiedlichen Ausführungen der Haltestangen für die Länder Europas.
Kurz vor der InnoTrans gab Škoda bekannt, dass man mit Pepper Motion nun einen Partner an der Seite haben, der die Škoda Group künftig bei der Umrüstung von Dieselbussen zu Elektrobussen unterstützen werde. „Ich bin glücklich, dass wir jetzt neben dem Upgrade von Oberleitungsbussen mit neuer Batterietechnologie auch die Konvertierung von Dieselbussen auf Elektrobusse in unserem Angebotsspektrum haben.“, so Tanya Altmann, President Bus Mobility Škoda Group.
Es gibt Kunden und Länder, die das Retrofitting u.a. aus z. B. finanziellen Gründen bevorzugen. Die Frage aller Fragen: Was kostet der H’CITY 12 von Škoda? Hier gibt sich der Sales Director ganz offen: Knapp über 500.000 Euro, mit entsprechender Ausstattung 530.000 Euro. (Škoda/omnibus.news/Sr)