
Die Zahl der neuen Omnibusse >3,5t in Deutschland weisen in Q1 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Minus von 15 Prozent aus. Foto: KBA; Montage: omnibus.news
Deutschland befindet sich aktuell in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. In den letzten beiden Jahren ist die deutsche Wirtschaft in eine Rezession gerutscht, auch für das laufende Jahr sehen die Prognosen eher eine Stagnation als einen Aufschwung, teilweise sogar eine weiter andauernde Rezession. Das spiegeln nun auch die Neuzulassungen bei den Omnibussen wider: Nach den ersten drei Monaten des Jahres 2025 hält der negative Trend bei den Neuzulassungen von Omnibussen in Deutschland >3,5t im ersten Quartal 2025 weiter an. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Zahlen mit nur 1.356 Neuzulassungen um 15 Prozent gesunken.
Im Januar 2025 meldete das Kraftfahrtbundesamt (KBA) 390 Neuzulassungen, im Vorjahreszeitraum waren es 592. Für den Februar 2025 weist das KBA 439 aus, ein Jahr zuvor waren es 510 Neuzulassungen. Nur der März 2025 fällt positiv auf: 527 Neuzulassungen zu 494 in 2024. In Summe wurden in Q1/2024 insgesamt 1.596 neu Omnibusse zugelassen. Nach der Pandemie schienen die Zahlen zu steigen, doch die Neuzulassungen des Jahres 2024 mit einem Minus von 2 Prozent zeigten einen Stillstand. Von Januar 2024 bis Dezember 2024 wurden in Summe 5.382 Omnibusse nach der Zählart des KBA (berücksichtigt sind auch ausgebaute Transporter und Minibusse ab 3,5t) neu zugelassen.
Als Kraftomnibus listet das KBA in der Kraftomnibusse (M2 oder M3) Fahrzeuge als Kfz, das nach der Bauart und Einrichtung zur Beförderung von mehr als neun Personen (einschl. Fahrzeugführer) und ihres Reisegepäcks bestimmt sind. In der Statistik und Auswertung wird nach der zulässigen Gesamtmasse (bis 5 t = M2 und mehr als 5 t = M3), dem Aufbautyp (Ein- bzw. Doppeldecker und Gelenk- bzw. Niederflurbus), der Anzahl der Sitz- und/oder Stehplätze sowie weiteren Fahrzeugen mit besonderer Zweckbestimmung (wie bei M1 – Fahrzeugen, aber ohne “Rollstuhlgerecht”) differenziert. Aus den vielen gesammelten Daten erstellt die Behörde immer wieder Statistiken.
Monat für Monat kann man die Zulassungen verfolgen und am Jahresende eine Bilanz ziehen. Und die variierte in den letzten Jahren: 6.474 waren es in 2021, 4.883 in 2022 und 5.492 in 2023. Nun, mit Blick auf 2024, waren es in Summe 5.382 Neuzulassungen. Nach zwei Jahren des Wachstums wieder ein Rückgang – oder in dieser Größenordnung vielleicht auch nur eine Stagnation? Vom Einbruch in Folge der Pandemie 2020 hat sich der Omnibusmarkt in Deutschland noch nicht so richtig wieder erholt. Auch wenn Reisebusse wieder nachgefragt werden, an die Zahlen vor der Pandemie ragt dieses Segment noch lange nicht wieder heran.
Nicht zuletzt die von der Bundesregierung unter Olaf Scholz gestrichene Förderung für Elektrobusse bremst das Geschäft mit (Elektro-)Omnibussen. Jetzt gibt es mit der neuen Bundesregierung und dem, was im Koalitionsvertrag festgeschrieben wurde, zumindest in einem Segment wieder einen Lichtblick, denn lokal emissionsfreie Omnibusse sollen wieder finanziell gefördert werden. Wie deren Zahlen in Q1 im Vergleich 2024 zu 2025 aussehen, können Sie in Kürze auch auf omnibus.news lesen! Und wie sieht es insgesamt aus?
Eine schnelle Erholung der deutschen Wirtschaft ist nicht in Sicht. Das geht aus der sogenannten Gemeinschaftsdiagnose hervor, die führende Wirtschaftsforschungsinstitute jeweils im Frühjahr und im Herbst eines Jahres erstellen. Sechs Wirtschaftswissenschaftler aus Deutschland und Österreich haben sie in Berlin vorgestellt. Für das laufende Jahr sehen sie einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP), also der Wirtschaftskraft, um nur 0,1 Prozent voraus. 2026 sollen es 1,3 Prozent Plus sein. (KBA/omnibus.news/Sr)