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Wrightbus sucht bei einem Tag der offenen Tür neue Mitarbeiter. Foto: Wrightbus

Vorbei die Zeiten, in denen Omnibusse in dunklen, schmutzigen Hallen und zwischen unzähligen Bauteilen auf die Räder gestellt wurden. Fast klinisch rein muten die Orte an, an den Elektrobusse produziert werden. Der irische Bushersteller Wrightbus hat im Rahmen der “Nacht der offenen Tür für Bewerber” nun Einblicke in die Busproduktion für Interessierte gewährt.

Das Wrightbus-Werk sei ein heller, geräumiger Ort, an dem die Mitarbeiter zu Innovationen und Verbesserungen ermutigt werden würden, damit man die Zukunft einer so wichtigen Branche mitgestalten könne, wie Wrightbus anlässlich der Suche nach neuen Mitarbeitern erklärt.

Im vergangenen Jahr hätte man den 1.000sten Mitarbeiter eingestellt – nur drei Jahre, nachdem Jo Bamford den Busherstellern mit Werk und 56 Mitarbeitern 2019 aus der Insolvenz herausgekauft hat. Im November 2018 hatte der irische Bushersteller auf der Euro Bus Expo noch den weltweit ersten Doppeldeckerbus mit Brennstoffzelle vorgestellt.

Der FCEV-Bus wurde im Rahmen des von der EU geförderten JIVE-Projekts entwickelt. Wrightbus wurde darin als alleiniger Lieferant von entsprechenden Fahrzeugen für Großbritannien genannt. Das Unternehmen plante schon damals das Portfolio noch um einen 12-Meter-Solo- sowie einen 18m-Gelenkbus mit FCEV-Antrieb zu erweitern.

Dann aber meldete das familiengeführte Unternehmen aus dem nordirischen Ballymena, einer der größten Arbeitgeber des britischen Landesteils, Insolvenz an und wurde unter Zwangsverwaltung gestellt. Das Ende zeichnete sich ab 2016 ab, da betrug der Umsatz des gesamten Unternehmens noch 264 Mio. Pfund bei einem Gewinn von 10,7 Mio. Pfund.

2017 schrumpften Ergebnis und Ertrag auf 227 Mio. bzw. 1,5 Mio. Pfund. Zum Verhängnis wurde Wrightbus, dass sich der britische Busmarkt seit zehn Quartalen rückläufig entwickelte. Hinzu kam, dass die britischen Bushersteller aufgrund des sinkenden Wechselkurses des Pfunds Sterlings seit dem Brexit-Votum mit erhöhten Materialpreisen konfrontiert waren.

Auch der letzte große Auftrag von Transport for London über 20 Busse mit Brennstoffzellen für jeweils 500.000 Pfund konnte Wrightbus seinerzeit nicht mehr retten. Jo Bamford, Mitglied der Industriellenfamilie hinter dem britischen Bau- und Landmaschinenhersteller J.C. Bamford Excavators, übernahm von der Familie Wright den Traditionsbetrieb, denn er sah das Potential für eine elektromobile Zukunft.

Bitter: Seinerzeit musste der Hersteller des legendären New Routemaster for London 1.200 Mitarbeiter entlassen. Heute beschäftigt Wrightbus unter der Leitung von CEO Jean-Marc Gales mehr als 1.400 Mitarbeiter. Und wächst nach eigenen Angaben weiter, weil es die Auftragslage hergebe. Über soziale Medien wird nun auf die “Nacht der offenen Tür” hingewiesen.

Am 16. November 2023 könne man sich ab 17.30 Uhr vorstellen, das Werk besichtigen und Abteilungsleiter sowie viele Mitglieder des Wrightbus-Teams kennenzulernen. Wer sich dann entscheidet, bei Wrightbus arbeiten zu wollen, könne noch am Abend erste Tests zu absolvieren, Vorstellungsgespräche führen, so der Bushersteller. Und man könne damit rechnen, dass ein Stellenangebot ausgesprochen werde, so Wrightbus. (Wrightbus/PM/Sr)

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