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Setra trotz dem rückläufigen Trend und erobert weitere Marktanteile. Foto: omnibus.news

Wow, gerade die Premiummarke Setra unter dem Dach der Daimler Buses ist es, die in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum glänzt: Waren es in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 in Summe 356 Neuzulassungen, so sind es in Q1-3 2022 stolze 409 neue Omnibusse der Marke Setra, die die Statistik ausweist. Das sind rund 15 Prozent, eine stolze Leistung, wenn man weiß, dass die Zahl der Neuzulassungen bei Omnibussen in Q1-3 2022 rückläufig ist.

Minus 21,3 Prozent sind es genau, wie Wim Chatrou von Chatrou CME Solutions in seinem Buch der europäischen Neuzulassungen von Omnibussen über 8 Tonnen festgehalten hat. Der Niederländer beobachtet und analysiert den Markt, bei einem Blick auf die Neuzulassungen von Omnibussen in den Monaten Januar bis September 2022 in Deutschland zeigt sich, dass das Geschäft mit Linien-, Überland- und Reisebussen deutlich unter Vorjahresniveau liegt.

Pandemiebedingt ist das Geschäft mit Reisebussen eingebrochen und liegt mehr oder weniger am Boden. Die Ulmer sind auch weit hinter ihren Durchschnittswerten, doch den Marktanteil von 9,9 Prozent in 2021 konnte Setra in den ersten drei Quartalen 2022 entgegen dem Trend weiter ausbauen: Stolze 14,4 Prozent sind es bis jetzt. Und das, obwohl die Marke Setra weder einen Linien- oder gar Elektrobus im Angebot hat.

Überland- und Reisebusse sind es, mit denen die Marke bei den Kunden in Deutschland nach wie vor punkten kann. Und wie, denn ein Vergleich in das Segment der Reisebus-Neuzulassungen 2021 zu 2022 zeigt, dass hier statt 123 in 2021 in diesem jahr nach nur neun Monaten ganze 209 Fahrzeuge registriert worden sind! Nicht ganz so gut, aber immer noch relativ gut, lief es bei den Überlandbussen.

In Q1-3 2022 sind es “nur” 200 Neuzulassungen, ein Jahr zuvor waren es in diesem Zeitraum schon 233. Aber trotz rückläufiger Verkäufe konnte Setra auch hier den Marktanteil weiter ausbauen, von 29,7% ging es auf 36,3 Prozent. Gleiches gilt für das Segment der Reisebusse, von 30,8% in 2021 stieg der Anteil auf 47,2 Prozent. Hier profitiert die Premiummarke von einem Zuwachs, von elf Prozent, den Wim Chatrou für dieses Segment beim Vergleich der ersten neun Quartale errechnet hat.

Wo geht die Reise hin? Im Oktober wurden nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes in Deutschland 332 neue Omnibusse (ab 3,5 Tonnen) zugelassen, im November 509. In Summe sind es in Deutschland dann von Januar bis Oktober 3536, von Januar bis November 4045 neue Omnibusse.

Trotz steigender Zahlen liegen die Neuzulassungen in Deutschland immer noch unter denen des Vorjahres. Zum Oktober 2021 ergibt sich ein Minus von 17% zum Vormonat und 27,7% zum Vorjahresmonat. Auch wenn im November 2022 ein Plus von 53% zum Vormonat zu sehen ist, zum Vorjahresmonat bleibt ein Minus von 32%.

Um so erfreulicher ist das, was Setra in den ersten drei Quartalen diesen Jahres geschafft hat. Da war die Vorstellung der stark überarbeiteten Setra-Baureihe 500 Ende Oktober in Portugal genau der richtige Zeitpunkt. Die Ulmer Premiummarke hat bei der Überarbeitung den Fokus auf die Erweiterung der Assistenz- und Sicherheitssysteme gelegt.

Sie haben die Busse nochmal deutlich aufgewertet und dürften Käufer überzeugen, mit einem Setra die richtige Wahl getroffen zu haben. Und mit ADA oder Active Drive Assist 2 seht eine der neuen Komponenten schon fast als Beginn des automatisierten Fahrens. Der Active Drive Assist 2 bremst, beschleunigt, hält Abstand und Spur, so wie die Abverkaufszahlen. Sie werden auch in schwierigen Zeiten dem hauseigenen Markenanspruch gerecht. (CME/omnibus.news/Sr)

Wim Chatrou ist die verlässliche Quelle für Zahlen und Fakten rund um Omnibusse in Europa. Foto/Grafik: Chatrou, Schreiber

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