Die Barnimer Busgesellschaft mbH (BBG) setzt bei der Einführung emissionsfreier Antriebe auf Van Hool. Wie die BBG mitteilt, wurden die Aufträge für die Wasserstoffbusse und die Wasserstofftankstelle offiziell vergeben. In der Ausschreibung setzte sich der belgische Bushersteller Van Hool durch, bestellt wurden sechs Fahrzeuge der neuen A12 Baureihe.
Besonders überzeugen konnte Van Hool durch seine technischen Komponenten und seinen geringen Wasserstoffverbrauch. Mit einem Tankvolumen von ca. 36 kg und einem Verbrauch von ca. 7 kg auf 100 km erreicht er im Durchschnitt eine Reichweite von über 500 km.
“Bereits seit 2005 vertrauen wir bei Van Hool in die Zukunftstechnologie Wasserstoff. Dass bald auch sechs unserer Brennstoffzellenbusse in Bernau Fahrgäste sicher und CO2-neutral befördern, macht uns sehr stolz. Dank unserer 16-jährigen Erfahrung mit der Wasserstofftechnologie, sind unsere Busse für den Regionalverkehr sehr gut geeignet.”, so Filip Van Hool, CEO Van Hool.
Für Betankung der Busse wird die BBG eine eigene Wasserstofftankstelle errichten. Diese wird von der deutschen Firma Wystrach geliefert und wird hinter dem bisherigen Betriebshofgebäude, am Rande der bisherigen Fahrstraße in Bernau platziert werden. Die Tankstelle wird aus einem Tankstellencontainer bestehen an dem die Fahrzeuge betankt werden können und 2 mobilen Tankcontainern in denen der Wasserstoff gelagert wird.
Die mobilen Container werden dann zwischen Bernau und dem Wasserstoffwerk pendeln. Die Firma Wystrach kann hierbei auf über 30 Jahre Erfahrung im Bereich der Hochdruckspeicher zurückblicken. Das Gesamttankvolumen der Tankstelle entspricht ca. 1000 kg Wasserstoffstoff. Der Betankungsvorgang eines Fahrzeuges benötigt ca. 10-15 Minuten. Auch hier werden ein Probebetrieb und Schulungen berücksichtigt.
„Den öffentlichen Personennahverkehr mit emissionsfreien Antrieben auszubauen, finden wir einen enorm wichtigen Schritt in eine nachhaltigere Zukunft. Wir freuen uns, dass die BBG diesen Schritt vorweg geht und sich zur Erschließung von Wasserstoff als Antriebstechnologie entschieden hat“, so Wolfgang Wolter, Geschäftsführer Technik und Vertrieb der Wystrach GmbH
Gefördert wird das Projekt durch das brandenburgische Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Beantragung und Ausgabe der Fördermittel wird durch die Investitionsbank des Landes Brandenburgs (ILB) über die „Mobilitätsrichtlinie“ realisiert. Das Förderprogramm „Mobilitätsrichtlinie“ fördert seit 2016 Kommunen und Unternehmen dabei Maßnahmen umzusetzen um den CO2- Ausstoß im Straßenverkehr zu verringern.
„Wir wollen die Mobilitätswende in Brandenburg vorantreiben. Ein wichtiger Baustein hierfür sind attraktive und umweltfreundliche Angebote im ÖPNV. Das Projekt wird uns wichtige Hinweise liefern, welche Rahmenbedingungen wir mit den Landkreisen und Kommunen schaffen müssen, um diese innovativen Antriebe für Busse in die Fläche zu bringen. Die EU-Fördermittel aus meinem Ministerium sind deshalb in diesem Leuchtturmprojekt sehr gut angelegt. Ich bin mir sicher, dass es auch über den Landkreis und über unser Land hinaus Schule machen wird.“ resümiert Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung. (BBG/VanHool/PM/Sr)