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EMT Palma hat parallel zur Einführung der FCEV-Busse ein Ausmalbuch für Schülerinnen und Schüler aufgelegt, um die neue Antriebstechnik zu kommunizieren. Foto: EMTPalma

Empresa Municipal de Transportes de Palma de Mallorca (kurz EMT Palma), die städtische Verkehrsgesellschaft der Inselhauptstadt Mallorca, hat auch schon die nächste Generation der Fahrgäste im Blick: Als weitere Aktion der pädagogischen Aktivitäten des Verkehrsbetriebes wurde jetzt ein Ausmalbuch – Erstauflage 5.000 Exemplare – aufgelegt, dass die Nachhaltigkeit der neuen FCEV-Busse der EMT Palma kommuniziert.

Das Ausmalen der Strichzeichnungen fördert nicht nur die Konzentration und Feinmotorik, sondern vermittelt auch ansatzweise durchaus komplexes Wissen, was für die neuen Linienbusse auf Mallorca wichtig ist. EMT Palma hat bei Solaris Urbino 12 hydrogenbestellt. Die Wassersstoffbusse sind in Palma im Liniendienst.

Die Wasserstoffbusse werden mit grünem Wasserstoff betrieben, der auf der Insel produziert mit Hilfe des europäischen Projekts GreenHysland produziert werden wird. Das Projekt wird mit EU-Mitteln für die nachhaltige Entwicklung und den Kampf gegen den Klimawandel gefördert. Die Wasserstofffabrik befindet sich in der Inselmitte in Lloseta.

Die Anlage, die für bis zu 300 Tonnen Wasserstoff pro Jahr ausgelegt ist, fährt die Produktion zurzeit erst hoch. Zum Start der Solaris Urbino12 hydrogen Busse wird der nötige Wasserstoff deshalb nicht aus Lloseta, sondern wird von Acciona und Enagás in entsprechenden Flaschen vom spanischen Festland aus angeliefert.

Auch wenn das im Ausmalbuch nicht thematisiert wird, die wichtigen Grundinformationen sind enthalten: Der erste Bus der Insel, der mit grünem Wasserstoff betrieben wird, nutzt einen Kraftstoff, der mit Hilfe von Photovoltaikanlagen aus Wasser gewonnen wird. Parallel dazu versichern die Betreiber der Anlage, dass der Strom für den Betrieb der Anlage aus Solarparks kommt, die neben der Fabrik in Lloseta sowie in Petra stehen.

Die Betreiber versichern, dass die gesamte Energie, die für die Herstellung des grünen Wasserstoffs benötigt wird, aus erneuerbaren Quellen stamme. Grüner Wasserstoff wird durch die Elektrolyse von Wasser hergestellt. Dafür wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet, grüner Wasserstoff ist deshalb CO2-frei.

Grüner Wasserstoff gilt als die einzige umweltfreundliche, klimaneutrale Möglichkeit der Wasserstoffgewinnung. Perspektivisch soll damit zumindest ein Teil des heutigen Verbrauchs von fossiler Energie (Erdöl, Erdgas, Kohle usw.) ersetzt werden. Im Gegensatz zu Strom wird mit Wasserstoff speicherbare Sekundärenergie gewonnen. Auf diese Weise kann eine zeitliche und örtliche Entkopplung zwischen Erzeugung und Verbrauch erreicht werden.

Am Rande der Vorstellung wurde auch über FCEV- und BEV-Busse gesprochen. Es ist davon auszugehen, dass die Effizienz von serienmäßig hergestellten Elektrolyseuren zur Wasserstoff-Herstellung bei rund 70 Prozent liegen wird. Das heißt: Rund 70 Prozent der Energie, die für die Elektrolyse aufgewendet wird, wird auch in Wasserstoff gebunden. Auch wenn BEV-Busse aufgrund des Nachteils der zwei Energieumwandlungen bei FCEV-Bussen Brennstoffzellenbussen ökonomisch und ökologisch vorteilhafter sind, ganz ohne FCEV-Busse geht es nicht.

Lange Umläufe ohne ausreichende Lademöglichkeiten auf der Strecke sind aktuell die Einsatzbereiche für FCEV-Busse. Langfristig werden beide Systeme nebeneinander bestehen, denn die lokalen Gegebenheiten würden nach Ansicht von Experten das eine oder andere System mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen bedingen. Aus diesem Grund halten bei EMT Palma neben BEV- auch FCEV-Busse im Rahmen der Fahrzeugerneuerung Einzug in den Fuhrpak. Die neuen grünen Wasserstoffbusse seien nach Angaben von EMT Palma ein weiterer Schritt in Palmas Engagement für nachhaltige Mobilität und neue Kraftstoffe.

Palma nach Barcelona die zweite spanische Stadt, die über eine Fahrzeugflotte verfügt, die mit grünen Wasserstoff betrieben wird. Der zurzeit aus Mallorca produzierte grüne Wasserstoff verlässt in Tank-Lkw die Fabrik zum Kunden. Größter Abnehmer ist EMT Plama, der Wasserstoff soll aber zukünftig auch für die Wärmegewinnung und die Erzeugung von Strom für Gebäude, besonders in denen der öffentlichen Verwaltung, genutzt werden. (EMTPalma/PM/Sr)

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