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Der Klassiker: Gelb mit Haube muss er sein, der amerikanische Schulbus. Foto: Blue Bird

1994 gab es den ersten elektrischen BlueBird. Nicht in Serie, sondern als Versuchsträger. Die Amerikaner haben das Thema stets verfolgt und im letzten Jahr auf der STN Tradeshow in Las Vegas zwei neue rein elektrische Schulbusse vorgestellt. Nach Aussage von Blue Bird handelt es sich um die einzigen elektrisch angetriebenen Modelle der amerikanischen Schulbus-Typen C und D am Markt. Und sie seien mitlerweile bezahlbar und alltagstauglich. Parallel zur Premiere hat sich BlueBird um die Zertifizierungsprüfungen für die rein elektrisch angetriebenen Schulbusse gekümmert und diese erfolgreich abgeschlossen. Im Herbst diesen Jahres beginnt die Auslieferung der ersten Kundenbestellungen. Im Angebot sind der All American RE Electric sowie der Vision Electric und in Kürze noch ein kleiner Stromer, der Micro Bird G5 Electric. Das BlueBird-Entwicklerteam hat für rein elektrischen Schulbusse den Schulterschluss mit Adomani und EDI gesucht, gemeinsam habe man die Stromer auf die Räder gestellt, wie es seitens BlueBird heißt. Als Antriebssystem wird das PowerDrive 7000 EV von EDI verbaut: das Akku-Paket mit 160-kWh verspricht eine Reichweite von 100 bis 120 Meilen, was 160 bis 190 Kilometern entspricht. Um noch unsichere, potentielle Kunden zu überzeugen, gewährt Blue Bird sieben Jahre Garantie auf den Antrieb. Außerdem liefern die Amerikaner mit dem Schulbus auch gleich noch das passende mobiles Ladegerät mit. BlueBird hat seit 1927 mehr als eine halbe Million Omnibusse gebaut, auch heute sind die gelben Klassiker mit dem markanten Firmenlogo auf den Straßen Amerikas allgegenwärtig. Die Kontinuität und das Können waren sicherlich auch ausschlaggebend, um einen staatlichen Zuschuss zur Förderung des Vehicle-to-grid-Ansatzes zu erhalten. Gute 4 Millionen US Dollar gab es, damit die gelben Stromer nicht nur aus dem Stromnetz gespeist werden können, sondern auch Strom zum Einspeisen abgeben können. Für den Vehicle-to-grid-Ansatz wurde eine eigene, mobile Ladestation entwickelt. Die Millionen stammen aus dem Topf des Department of Energy, die damit Innovationen beim Fahren mit alternativen Antrieben fördern und forcieren will. Blue Bird erhielt aus eben diesem Topf von 15 Millionen den größten Anteil. Das so viel Geld in die gelben Schulbusse gesteckt wird, hat einen Grund: Durch die Einspeisung von Strom sollen die Schulen finanziell entlastet werden, was wiederum dem Bildungsministerium zugute kommt. Wenn der Ansatz aufgeht und die Schulbusse wirklich Strom einspeisen, dann dürfte diese Idee weltweit Schule machen…

Fährt auch rein elektrisch: Der All American RE von Blue Bird. Foto: Blue Bird

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