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Die Beteiligten am Projekt (v.l.n.r.): Oliver „Davis“ Nebel, Graffiti-Sprüher und Co-Kurator der Ausstellung „Eine Stadt wird bunt“, Teilnehmer des Graffiti-Workshops, Susanne Rieschick-Dziabas, Leiterin Marketing Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH, Prof. Bettina Probst, Direktorin des Museums für Hamburgische Geschichte. Foto: VHH

Auf Hamburgs Straßen ist ab sofort ein ganz besonderer Bus unterwegs. Blumen, das Peace-Zeichen und bunte Sprüchen verzieren den Graffiti-Bus der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein. Foto: VHH

Farbenfroh, kreativ und 100-prozentig legal: So ist ab sofort ein mit Graffiti verzierter Linienbus der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) auf Hamburgs Straßen unterwegs. Ein Smiley mit Sonnenbrille, das Peace-Zeichen und viele andere bunte Motive erstrecken sich auf dem rund 12 Meter langen Fahrzeug und warten darauf, von den Fahrgästen entdeckt zu werden. Gestaltet wurden die Motive durch Hamburger Schülern unter Anleitung von Graffiti-Sprüher Oliver „Davis“ Nebel anlässlich der Ausstellung „Eine Stadt wird bunt“ im Museum für Hamburgische Geschichte.

Die Ausstellung, in der es um die Entwicklung der Hamburger Graffiti-Szene im Zeitraum von 1980 bis 1999 geht, ist ein echter Publikumserfolg und wird aufgrund der großen Nachfrage bis zum 7. Januar 2024 verlängert. Teil der Ausstellung ist der Graffiti-Wettbewerb „Gesprühter Zauber“, den der Hamburger Verkehrsverbund (hvv) 1993 ausrief, um die Kreativität der Szene in legale Bahnen zu lenken. Die damaligen Gewinner, Mirko „DAIM“ Reisser und Miro „Hesh“ Milasinovic, durften mit ihrem Bild „Can we ever live together?“ einen Bus der Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG) gestalten.

Dieser fuhr dann für ein Jahr durch Hamburg. Nun, 30 Jahre später, ist vieles anders. Die PVG ist heute unter dem Namen VHH unterwegs und aus den jungen Graffiti-Sprühern von damals sind heute etablierte Künstler geworden. Zum 30. Jubiläum der Graffiti-Aktion haben sich nun die Akteure von damals wieder zusammengetan, um erneut einen Graffiti-Bus auf Hamburgs Straßen zu bringen. „Es ist großartig zu sehen, dass auch dreißig Jahre später sich immer noch Jugendliche für Graffiti interessieren und aktiv mitmachen“, sagte Mirko Reisser, Graffiti-Künstler und Co-Kurator der Ausstellung „Eine Stadt wird bunt“ im Museum für Hamburgische Geschichte.

„Graffiti und Öffentlicher Nahverkehr hatten schon immer eine gemeinsame Geschichte – nicht immer im Sinne von uns Betreibern“, sagte Susanne Rieschick-Dziabas, Leiterin Marketing bei der VHH und der Schulprojekte im hvv. „Ich freue mich ganz besonders, dass wir zum 30-jährigen Jubiläum nun wieder zeigen können, dass diese tolle Kunstform so viel konstruktives Potenzial hat, unsere Stadt ganz legal bunter zu gestalten und Farbe in gesellschaftliche Debatten zu bringen.“ (VHH/PM/Sr)

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