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Schuco hat den Setra S 6 jetzt auch in 32-facher Verkleinerung ausgeliefert. Foto: Schreiber

Schuco hat den Setra S 6 jetzt auch in 32-facher Verkleinerung ausgeliefert. Foto: Schreiber

1955 sorgte Kässbohrer auf dem Automobilsalon in Genf mit dem S6 für Aufsehen. 60 Jahre später stellt Schuco den S6 in 32-facher Verkleinerung auf die Räder. Der kleine Setra von Schuco ist mehr als nur ein Modellbus, er ist eine Hommage an das große Vorbild. So wie Otto Kässbohrer seinerzeit mit dem S6 erfolgreich die Nische der Clubbusse besetzte, so scheint Schuco mit dem S6 auch eine Nische in der Modellbuswelt gefunden zu haben: Nach einem Modellbus in 43-facher Verkleinerung folgte noch die 87-fache und jetzt eine 32-fache Miniatur. Fehlt nur noch die 18-fache Verkleinerung, die sei in Kürze verfügbar, teilt Schuco mit. Kässbohrer verkaufte bis zum Produktionsende 1964 insgesamt 1.169 Fahrzeuge, vom Modell gibt es 1.000 Stück geben. Der in der Reihe Schuco Pro.R32 aufgelegte Ulmer Clubbus ist aus Resin hergestellt worden. Mit 22 Sitzplätzen plus Fahrerplatz zeigt Schuco, dass man sich dem Modell mit der nötigen Sachkenntnis genähert hat: Anfangs boten die Ulmer den S6 mit 25 Fahrgastsitzen an. Im Laufe der Zeit reduzierte Kässbohrer den Clubbus auf 21, weil komfortablere Sitze verbaut wurden. Komfort wurde dem kleinsten Ulmer von Anfang an nachgesagt: Pkw-ähnlich sei er gewesen, so urteilten die Tester seinerzeit übereinstimmend. Das Besondere am Setra S6 war zweifelsohne die Einzelradaufhängung aller Räder mit Schwing­achsen vorn und hinten. Dieses Prinzip beruhte auf zwei mit dem Aufbau verbunden­en Achsträgern, an denen zwei Dreiecklenker befestigt waren. Diese Konstruktion verlieh dem S6 wesentliche Merkmale des modernen Automobil­baus. Ein weiterer Komfortgewinn gelang den Ulmern durch die Gummifederung mit Teleskop-Stoßdämpfern, die zusammen mit der gering abgefederten Masse und einem tief liegenden Schwer­punkt für eine sichere Straßenlage sorgte. Optimal war in diesem Zusammenhang auch das Verhältnis von Radstand (3,50 m), Überhang (1,51 m) und Spurweite (1,85 m und 1,70 m hinten aufgrund der Doppelbereifung). Der Vergleich zum Pkw wurde vielleicht auch durch die Idee begünstigt, den Motor, das Getriebe, das Differential und die Hinterachse zu einer Einheit zusammenzufassen. Für den Antrieb wurde ein 4-Zylinder Henschel-Motor vom Typ 517 D 4 K (das K stand für Kässbohrer) verwendet. Er leistete 85 PS bei 2.500 U/min und hatte einen Hubraum von 4.084 Kubikzentimetern. Später wurde dieser Motor durch ein 100 PS leistendes Aggregat ersetzt. Als Getriebe wurde ein teilsynchronisierte 5-33 von ZF eingebaut. Geschaltet wurde über eine Lenkradschaltung, eine Variante, die sonst im Omnibus auch nicht üblich war. Das Gepäck auf dem Dach zu transportieren war hingegen üblich. An dieser Lösung kam auch der S6 nicht vorbei, denn das Fassungsvermögen des Kofferraumes lässt sich mit 1,6 Kubikmetern durchaus als knapp bezeichnen. Auch die so genannte Dachgalerie, die über eine heckseitig angeordnete, klappbare Leiter erreicht wurde, hat Schuco – man wundert sich nicht – mit einer klappbaren Leiter funktionstüchtig nachgebildet. Man darf schon jetzt auf den Setra S 6 in 1/18 gespannt sein. Spätestens dann zeigt sich, wie groß ein kleiner Bus sein kann…

 

 

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