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CAVForth sei einer der ehrgeizigsten und komplexesten Versuche mit autonomen Bussen weltweit, wie Alexander Dennis erklärt. Foto: ADL

Autonome Bussen der Baureihe Enviro200AV von Alexander Dennis in ab Montag in Schottland in den regulären Dienst – auch über die Forth Road Bridge bei Edinburgh. Foto: ADL

Der schottische Verkehrsminister Kevin Stewart hat den autonomen Busdienst CAVForth über die Forth Road Bridge bei Edinburgh offiziell eröffnet. CAVForth ist einer der ehrgeizigsten und komplexesten Versuche mit autonomen Bussen weltweit, wie Alexander Dennis in diesem Zusammenhang mitteilt. Am Projekt von Fusion Processing Ltd sind nicht nur Alexander Dennis mit den Omnibussen, sondern auch die Projektpartner Stagecoach, Transport Scotland, Edinburgh Napier University und Bristol Robotics Laboratory beteiligt.

Finanzielle Unterstützung gibt es vom Centre for Connected and Autonomous Vehicles der britischen Regierung. Fünf autonome Bussen des Typs Alexander Dennis Enviro200AV werden ab kommender Woche an sieben Tagen in der Woche auf der neuen Stagecoach-Strecke AB1 im regulären Linienverkehr eingesetzt. Die Busse werden alle 30 Minuten vom Ferrytoll Park & Ride in Fife zum Edinburgh Park Interchange fahren.

Die gut 20 Kilometer lange Strecke führt über die Forth Road Bridge und besteht aus Straßen, Autobahnen, Busspuren und Privatgrundstücken. Sie umfasst eine Reihe komplexer Verkehrsmanöver wie Kreisverkehre, Ampeln und Fahrbahnwechsel auf der Autobahn. Die Fahrzeuge werden im gemischten Verkehr mit bis zu 50 km/h fahren.

Die Enviro200AV basieren auf dem Standard-Eindecker Enviro200 von Alexander Dennis, von dem mittlerweile mehr als 8.000 Exemplare in ganz Großbritannien im Einsatz sind. Eine bewährte Plattform für die Entwicklung autonomer Fahrfunktionen, denn was aus der Großserie kommt, funktioniert. Die Busse nutzen das autonome Fahrsystem CAVStar von Fusion Processing, das Daten von einer Reihe modernster Sensoren wie Kameras, LiDAR und Radar zusammen mit künstlicher Intelligenz verarbeitet, um während der gesamten Fahrt und unter allen Verkehrsbedingungen optimale Effizienz zu gewährleisten.

Durch den direkten Empfang von Informationen aus Ampelsystemen kann der Bus außerdem seine Geschwindigkeit so planen, dass er reibungslos von einer grünen Ampel zur nächsten fährt. Durch dieses intelligente autonome Fahren werden unnötige Brems- und Beschleunigungsvorgänge vermieden, was zu einem geringeren Verschleiß von Bremsen und Reifen und einer entsprechenden Verringerung der Partikelemissionen beiträgt.

CAVForth arbeitet mit der höchsten Stufe der autonomen Fahrzeugtechnologie, die derzeit auf öffentlichen Straßen zulässig ist, SAE Level 4, und verlangt, dass die Busse einen Sicherheitsfahrer behalten. 20 Busprofis wurden aus dem bestehenden Fahrerteam von Stagecoach East Scotland rekrutiert. Zur Unterstützung der umfangreichen Forschungsarbeiten über die Akzeptanz der autonomen Fahrzeugtechnologie durch die Fahrgäste und die Öffentlichkeit wird ein zweiter Busfahrer als Buskapitän fungieren, der sich frei im Fahrzeug bewegen und mit den Kunden in Kontakt treten kann.

Damit wird demonstriert, wie sich ein künftiger autonomer Dienst anfühlen könnte, wenn ein einzelner Buskapitän das Fahrerhaus verlassen kann, während der Computer das Fahren übernimmt. Verkehrsminister Kevin Stewart sagte: “Wir wollen, dass Schottland bei der Entwicklung von vernetzten und autonomen Fahrzeugen weiterhin eine Vorreiterrolle einnimmt, und der Beginn dieses Praxistests wird dem Land wirklich helfen, sich auf der Weltbühne zu etablieren.”

Paul Davies, Präsident und Geschäftsführer von Alexander Dennis, sagte: “Unsere Beteiligung an diesem spannenden Projekt ist ein Beweis für die große Kompetenz unseres Ingenieurteams, das bei der Technologieentwicklung für die Mobilität von morgen weiterhin führend ist, und für die Technologieführerschaft der britischen Busindustrie. Wir freuen uns darauf, durch CAVForth weitere Erfahrungen zu sammeln und diese vielversprechende Technologie weiterzuentwickeln, damit sie unseren Kunden zugute kommt und uns internationale Chancen eröffnet.”

Ray O’Toole, Executive Chairman von Stagecoach, sagte: “Wir sind stolz darauf, mit diesem Projekt, das einen bedeutenden Meilenstein für den öffentlichen Verkehr darstellt, an der Spitze der Verkehrsinnovation zu stehen, und wir freuen uns darauf, unsere Kunden ab Montag an Bord begrüßen zu können”. Jim Hutchinson, CEO von Fusion Processing, sagte: “CAVForth ist ein spannendes Beispiel dafür, wie unser automatisiertes Fahrsystem CAVstar in einer sehr komplexen Fahrumgebung sicher funktionieren kann.” (ADL/PM/Sr)

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