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Linienbusse können den Individualverkehr und die Umwelt entlasten. Foto: Ruhrbahn

Die meisten Linienbusse gelten als sauber – trotzdem droht vielen Fahrzeugen wohlmöglich die Stilllegung. Beispielsweise könnte die Ruhrbahn von Fahrverboten für gleich 100 Linienbusse betroffen sein, wie die Westfälische Allgemeine Zeitung titelte. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat das Urteil gesprochen: Die Bezirksregierung muss für Essen eine „Blaue Umweltzone“ in ihrem Luftreinhalteplan aufnehmen. Das heißt, dass für gleich 18 Stadtteile und die Abschnitte der Autobahn A40, die durch das Essener Stadtgebiet führen, Dieselfahrverbote im Raum stehen. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden, was das Bundesland Nordrhein-Westfalen auch angekündigt hat. Der Fuhrpark der Ruhrbahn gilt als ausgesprochen modern und auch umweltfreundlich. Trotzdem müsste der ÖPNV-Dienstleister nach dem Urteil insgesamt 103 der 257 Linienbusse stilllegen. Von den 257 Diesel-Bussen erfüllen nämlich nur 102 die Euro-6-Norm. Der Rest des Fuhrparks entspricht dem so genannten Enhanced Environmentally Vehicle-Standard. Der übertifft zwar Euro V, aber reicht nicht aus, um die Hürde von Euro VI zu nehmen. Wohlwissend, dass Euro VI ein wünschenswerter Standard ist, plant die Ruhrbahn eine Nachrüstung dieser Busse, bis Ende 2019 sollen 39 technisch nachgebssert sein. Ganze 103 Busse dürfen dann nicht mehr durch die Fahrverbots-Zonen fahren. Das Fahrverbot schließt auch Teile der A40 in Essen ein, wo zu Hauptverkehrs- und Stauzeiten die Ruhrbahn-Busse in der Mitte auf einer eigenen Trassen dem ruhenden Verkehr im Pott trotzen. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe, um die bestehende Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung als Folge der Stickoxid-Belastung zu mindern. Die Fahrverbote seien unverzichtbar, um die Gesundheit der Anwohner, Besucher und Verkehrsteilnehmer zu schützen, begründet das Gericht. Sie seien trotz der damit eingehenden Belastungen für die Bevölkerung und Wirtschaft verhältnismäßig. Jetzt sind also geeignete Maßnahmen nötig, eine kurzfristige Verbesserung des Nahverkehrsangebotes ist ebenso nötig wie zeitnahe Hardware-Nachrüstungen.

Bedrohen Diesel-Fahrverbotszonen jetzt auch Linienbusse? Foto: Ruhrbahn

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