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Für die Entwickler und Tester ein Muss: Jeder neue Bus bekommt einen Namen. Foto. SB-Medien/Baldauf

Scania testet zur Zeit einen Gelenkbus im hohen Norden. Foto: SB-Medien/Baldauf

Sam Sas – so nennt ein Nutzfahrzeughersteller einen neuen Bus, der jetzt im hohen Norden auf Testfahrt unterwegs ist. Sympathisch, oder? Statt sich hinter Zahlenkürzeln oder anderen kryptischen Abkürzungen zu verstecken wissen die Entwickler und Tester immer sofort, welches neue Fahrzeug gemeint ist. Ganz praktisch, oder? Aber was heißt oder bedeutet Sam Sas denn eigentlich? Das erfährt man in geselliger Runde in Schweden, denn dort wird den fragenden Gästen des Landes zunächst erklärt, dass das eigentlich nicht zwei Wörter, sondern nur ein Wort sein müsste – samsas.

OK, wir sind in Schweden. Mobile Endgeräte helfen, samsas ganz schnell zu übersetzen, aber auch hier sind die Einheimischen schneller: Man könne es ganz frei mit “sich vertragen” und “zusammenleben” oder “sich einigen” übersetzen. Und was haben sich die Verantwortlichen des Nutzfahrzeugherstellers sich nun bei ihrem ersten Treffen mit den Entwicklern und Testern gedacht, als sie den neuen Gelenkbus auf den Namen Sam Sas tauften?

Auf Nachfrage bei dem Nutzfahrzeughersteller gibt es natürlich keine Antwort, sondern nur die Bestätigung, dass es die Entwickler und Tester sind, die den Fahrzeugen die Namen geben. Da der neue Omnibus in Schweden erprobt wird und zum Glück auch hier angemeldet wurde, kann man ganz einfach beim Transport Styrelsen, der schwedischen Verkehrsbehörde, ganz einfach online mit der Eingabe des Kennzeichens alle technischen Daten des entsprechenden Fahrzeugs erfahren.

Alle Daten? Nein, auch wenn sich die schwedische Verkehrsbehörde ganz transparent gibt, alle Daten gibt es nicht. Aber die gelisteten Informationen reichen, um dem Erlkönig auf die Schliche zu kommen: Södertälje als Ort taucht auf, wenig später sogar direkt Scania. Klar, der neue Sam Sas ist ein echter Schwede.

Auch wenn bei der Typenbezeichnung uppgift saknas steht, also fehlende Daten, die Leuchtengrafik und die Gedtaltung der Frontmaske verraten dem Kenner, dass es sich hier um einen Omnibus handelt, der optisch in der Citywide-Baureihe zu verorten ist. Und was weitere Fotos dann zeigen, gibt es online auf den Millimeter genau: 18.695 misst der Gelenkbus von Scania, der jetzt in der Wintererprobung als Sam Sas unterwegs ist.

Der erhöhte Dachaufbau deutet auf einen Gasmotor hin, denn unter der Hutze könnte die Gasflaschen verborgen sein. Auch hier hilft wieder ein Blick auf das, was Transport Styrelsen online zur Verfügung stellt: Als Drivmedel, also Treibstoff, wird CNG angegeben. Über die vielen Angaben kann man sich den neuen Omnibusbus bis ins Detail erschließen. Aber Moment mal, bei der Anzahl der Fahrgäste kommt man dann doch ins Grübeln: Bei “Antal passagerare, max” steht die 45!?

Da können nur weitere Fotos helfen, oder? Die gibt es nächste Woche auf omnibus.news. Die Jagdsaison im hohen Norden ist eröffnet, es geht wieder los. Im letzten Jahr hatte die Covid-19-Pandemie den Testern den Garaus gemacht. Und auch den Erlkönigjägern, doch dieses Jahr scheint die Buswelt diesbezüglich aber schon wieder normal zu sein. auch Stefan Baldauf ist als Deutschlands bekanntester Erlkönigjäger vor Ort und hat mittlerweile auch Omnibusse im Blick. Und er hat nicht nur Fotos vom Scania-Gelenkbus geschickt, sondern einen Reisebus eines deutschen Herstellers abgeschossen… (Baldauf/Scania/omnibus.news/Sr)

 

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