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Die neuen Wasserstoffbusse von Wrightbus werden ab Herbst an der Saarbahn-eigenen H2-Tankstelle auf dem Busbetriebshof in der Malstatter Straße tanken. Foto: Saarbahn/Schlichter

Der Managing Director Europe Erhan Eren von Wrightbus übergab offiziell den Schlüssel an Oberbürgermeister Uwe Conradt, Ministerin Petra Berg und an Saarbahn-Geschäftsführer Karsten Nagel. Foto: Saarbahn/Schlichter

Neues aus Saarbrücken: „Emissionsfreie Antriebe bei Bussen sind ein wichtiger Baustein für die umweltfreundliche Mobilität in Saarbrücken“, so Oberbürgermeister Uwe Conradt. „Wasserstofftechnologie ist daher eine große Chance für unsere Stadt.“ Durch den Einsatz der 28 Wasserstoffbusse werden jährlich 2.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu Dieselbussen eingespart. Im Gegensatz zu Batteriebussen haben Wasserstoffbusse eine Brennstoffzelle an Bord, in der Wasserstoff in Strom für die Fahrmotoren umgewandelt wird. Die Reichweite eines wasserstoffbetriebenen Busses beträgt rund 350 Kilometer.

„Die Wasserstoffbusse erfüllen zwei für uns besonders wichtige Kriterien. Das sind eine große Reichweite und kurze Betankungszeiten von etwa 12 Minuten. Die Wasserstoffbusse können wir anders als bisherige Elektrobusse in unserem Kurssystem der Linienbusse, die bis zu 300 Kilometer am Tag nonstop im Einsatz sind, problemlos einsetzen. Wir sehen aber auch Batteriebusse als eine mögliche zukünftige Alternative an“, informiert Saarbahn Geschäftsführer Karsten Nagel bei der offiziellen Übergabe der Wasserstoffbusse am heutigen 5. Mai. 

Mobilitätsministerin Petra Berg betrachtet den Einsatz der Wasserstoff-Busse auch im Kontext der saarländischen Wasserstoffstrategie: „Der Einsatz von Wasserstoff ist insbesondere dann nachhaltig, wenn dieser regional aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. Das Land hat aus diesem Grund eine Machbarkeitsstudie gefördert, um regionale Versorgungspfade zu untersuchen, wobei sich eine Versorgung über den Windpark Freisen als optimal erwiesen hat. Darum fördern wir die Errichtung eines Elektrolyseurs am Standort Freisen mit 2,7 Mio. Euro. So können die Busse in Saarbrücken zukünftig dann auch mit grünem Wasserstoff aus der Region fahren.“

Die Entscheidung für den Einstieg zunächst in die Wasserstofftechnologie wurde bereits vor Jahren auf Basis einer Studie getroffen. Aufgrund der Topografie Saarbrückens und auf Basis des „Stands der Technik“ lautete die damalige eindeutige Empfehlung der Gutachter, auf Wasserstoff zu setzen. Diese Empfehlung bestätigte sich auch in einem Praxistest, bei dem im Vorfeld Busse verschiedener Hersteller und Antriebsarten getestet wurden. Gerade unter Berücksichtigung der hügeligen Topografie und mit ihrer Gesamtreichweite überzeugten die Wasserstoffbusse.

„Im Fahrzeugsektor ist der technische Fortschritt groß und auch bei batterieelektrischen Bussen konnten die Reichweiten in den letzten Jahren erhöht werden. Wir müssen die Entwicklung abwarten. Prinzipiell bleiben wir daher technologieoffen“, informiert der Leiter Infrastruktur bei der Saarbahn Torsten Burgardt. Die Wasserstoffbusse von Wrightbus werden ab Herbst an der eigenen H2-Tankstelle auf dem Busbetriebshof in der Malstatter Straße tanken. Ab da bezieht die Saarbahn grünen Wasserstoff von externen Partnern. Die Anlieferung erfolgt mit Trailern. Künftig soll zudem am Windpark in Freisen grüner Wasserstoff produziert und gespeichert werden. (Saarbahn/PM/Sr)

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