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Jahrespressegespräch bei Daimler Buses: Hartmut Schick steht Rede und Antwort. Foto: Schreiber

Jahrespressegespräch bei Daimler Buses: Hartmut Schick steht Rede und Antwort. Foto: Schreiber

Daimler Buses bleibt weiterhin Marktführer. Grafik: Daimler Buses

Daimler Buses bleibt weiterhin Marktführer, selbst in Brasilien, wo man den 1. Platz trotz Verlusten behauptet. Grafik: Daimler Buses

Beim Jahrespressegespräch mit Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses, ließ dieser vor versammelten Medienvertretern das Busjahr 2015 Revue passieren: „Trotz der angespannten Situation in Brasilien, einem unserer Schlüsselmärkte, haben wir 2015 ein gutes Ergebnis erreicht.“, so Schick. Warum der Stern immer noch glänzt, machte der Leiter Daimler Buses noch zu Beginn seiner Rede deutlich: „Durch die positive Entwicklung im umsatzstarken Geschäft mit Komplettbussen und die Impulse aus dem Fernbusgeschäft in Europa konnten wir den Umsatzrückgang aus dem lateinamerikanischen Geschäft erfolgreich abfedern.“ Ein breites Produktangebot und eine weltweite Präsenz mit lokal aufgestellter Fertigung ist das Erfolgsrezept von Daimler Buses. Den Absatz in Westeuropa konnte man 2015 um drei Prozent auf 7.800 (i.V. 7.600) Fahrzeuge steigern. Mit einem Marktanteil von 31 Prozent sei die Sparte damit weiterhin klar die Nummer Eins im Busgeschäft, so Schick. Auch weltweit sieht es – abgesehen von Brasilien mit 47 Prozent Rückgang – immer noch sehr gut aus: Der Absatz in Argentinien wuchs um sechs, in Mexiko um 9 und in der Türkei um 32 Prozent. 2016 sei davon auszugehen, dass die angespannte Situation auf einzelnen Busmärkten anhalte. Insbesondere für Brasilien und in Lateinamerika erwarte Daimler Buses erneut einen deutlich rückläufigen Markt. Für Westeuropa rechne die Sparte jedoch mit einer leichten Steigerung des Marktvolumens. In Summe strebe Daimler Buses weltweit auf dieser Basis einen Absatz auf dem Niveau des Vorjahres an. „Klar ist: Die Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd. Vor allem in Lateinamerika wird die Marktsituation sicherlich noch einige Zeit schwierig bleiben. Dank unserer starken Produktsubstanz und einem hervorragenden Vertrieb wollen wir aber auch in diesem Jahr konsequent gegensteuern und unseren Absatz stabil halten“, so Hartmut Schick. Und weiter: „Wir trauen uns zu, unseren operativen Gewinn aus dem laufenden Geschäft in diesem Jahr leicht zu steigern.“ Ein wichtiger Hebel für künftiges Wachstum in der Bussparte sei der Ausbau der globalen Präsenz: „Dafür haben wir in den vergangenen Jahren wichtige Entscheidungen getroffen, die 2016 voll zum Tragen kommen werden. Ein gutes Beispiel dafür ist der Start unseres neuen Produktionsstandorts in Indien. Dort fertigen wir seit Mitte 2015 für den lokalen Markt und erschließen über den Export gleichzeitig wichtige Wachstumsmärkte in Asien, Afrika und Lateinamerika.“, so Schick. Indien ist schon heute der zweitgrößte Busmarkt der Welt. Aufgrund des wachsenden Bedarfs an Personentransport rechnen Experten auch weiterhin mit einem hohen Wachstumspotential. Auch der Export von Fahrgestellen aus Indien sei 2015 erfolgreich angelaufen, Komplettbusse würden folgen. In Westeuropa würden diese Fahrzeuge aber nicht angeboten werden. Auch vertriebsseitig würde sich Daimler Buses neu aufstellen, um Potentiale voll auszuschöpfen. „Über sechs neue Regionalzentren für Nutzfahrzeuge und Busse steuern wir künftig den Vertrieb und Service in diesen Märkten.“, so Schick. 2018 werde der Elektrobus folgen, der den Kundenmaßgeschneidert angeboten werden würde. Hierfür wolle man Systemberater für Städte und Busbetreiber werden, nur so lasse sich nach Ansicht von Daimler Bus-Chef Elektromobilität wirtschaftlich darstellen. Ferner arbeite man schon jetzt an den Themen der Zukunft, weil man bei Daimler Buses auf ein entsprechend kompetentes und motiviertes Team zugreifen könne. Das Fazit von Hartmut Schick: „Für unser Gesamtergebnis ergibt sich folgendes Bild: Vor allem aufgrund des Rückgangs im Geschäft mit Fahrgestellen in Lateinamerika ist unser Absatz in Summe von rund 33.000 auf etwa 28.000 Einheiten gesunken, ein Minus von 15 Prozent. Der Umsatz lag bei etwa 4,1 Milliarden Euro, zwei Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Durch die positive Entwicklung im umsatzstarken Geschäft mit Komplettbussen in Europa und die Impulse aus dem Fernbusgeschäft konnten wir den Umsatzrückgang aus dem lateinamerikanischen Chassis-Geschäft erfolgreich abfedern. Unser EBIT ist 2015 um neun Prozent auf 214 Millionen Euro gestiegen. Darin sind positive Einmaleffekte aus dem Verkauf unserer Anteile an MCI enthalten, sowie Aufwendungen für die Restrukturierung des konzerneigenen Händlernetzes. Unsere Profitabilität haben wir entsprechend von 4,7 auf 5,2 Prozent erhöht. Damit sind wir der Renditemeister im Busgeschäft.“

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