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Solaris versuchte sich 2002 mit einer Designstudie an einem Doppeldecker für die BVG. Foto: IFS Design

Neuer Ansatz für das Oberdeck: Der Gang wurde zur Seite gerückt… Foto: IFS Design

Wandhängende Sitze und eine klare Linie im Entwurf von 2002. Foto: IFS Design

Treppe direkt hinter dem Fahrerplatz in Fahrtrichtung. Foto: IFS Design

Ohne Schnörkel, klare Kante – so stellte sich Solaris zusammen mit dem IFS Designteam den Doppeldecker der Urbino-Baureihe vor. Foto: IFS Design

Die “großen Gelben”, die Doppeldecker Berlins, sind aus dem Stadtbild der Hauptstadt nicht mehr wegzudenken. Das soll auch zukünftig so bleiben, wie die BVG mit dem Auftrag an Alexander Dennis (ADL) zeigt. Die 416 Doppeldecker, die derzeit bei der BVG im Einsatz sind, wurden zwischen 2005 und 2010 angeschafft. MAN lieferte den Lion’s City DD (A39) in die Hauptstadt. 2003 hatte die damalige Neoman Bus GmbH mit der BVG einen Vertrag über 101 Doppeldecker-Linienbusse mit einer Option auf weitere 100 Fahrzeuge unterzeichnet. Zum ersten Mal kamen Dreiachser zum Einsatz, die letzten neuen Doppeldecker wurden 1995 in Dienst gestellt. Dem Auftrag war eine Marktanalyse und eine ausschreibung vorausgegangen, an der sich auch Solaris mit dem IFS Designbüro beteiligte. Die kreativen Berliner entwickelten auf Basis der damaligen Solaris Urbino Baureihe das Exterieur- und Interieurdesign für die Teilnahme an der Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Wie das Verfahren für die dreiachsigen Doppeldecker lief und welche Anbieter sich beteiligten, ist nicht bekannt. Knapp zwölf Monate hat die Entwicklung des Prototyps gedauert, wie MAN seinerzeit erklärte. Gemeinsam mit den BVG-Technikern wurden die Vorgaben des Verkehrsbetriebes Schritt für Schritt umgesetzt. Ein erster Prototyp, der im sächsischen Plauen (Rohbau) und bayerischen Werk in Pilsting gebaut wurde, erreichte im Juli 2004 die BVG. Er musste sich auf den Straßen Berlins ein Jahr behaupten, bevor dann Mitte 2005 die Serienfertigung begann. Die ersten 20 Doppeldecker wurden noch in Pilsting komplett gefertigt, danach übernahmen die BVG-eigenen Werkstätten den Innenausbau. Das erste Serienfahrzeug des MAN Lion’s City DD wurde Anfang September von Martin Scharrer, damals Mitglied der Geschäftsführung der Neoman Bus GmbH, an Thomas Necker, Vorstand Betrieb der BVG, übergeben. Die Präsentation des Busses fand im Rahmen einer großen Veranstaltung zum Thema „100 Jahre Kraftomnibus“ statt, bei dem auch der erste von Büssing gebaute RK Wagen von 1915 gezeigt wurde. Der neue MAN Doppeldecker ist in der 100-jährigen Geschichte der „großen Gelben“ der erste von MAN karossierte Doppelstockbus. Linienbusse von Solaris gehören seit Jahren zum Berliner Straßenbild, ein Doppeldecker wäre sicherlich eine Bereicherung für das Portfolio der Polen gewesen. Die Designer hinter dem Entwurf des Berliner-Doppeldeckers haben ihr Büro im Jahr 1997 als Ausgliederung der Designabteilung des Instituts für Schienenfahrzeuge der Deutschen Waggonbau AG (DWA) gegründet. Auch wenn überwiegend Schienenfahrzeuge entworfen werden, der Bus ist den Berliner nicht ganz fremd, wie zuletzt 2017 der Trolley-Tram-Bus für CRRC oder der im Rahmen einer Designstudie zum Thema Elektro Leichtbaubusse erarbeitete Entwurf für die Voith Engineering Service GmbH von 2014 zeigt. Ziel war es, die neuartige Antriebstechnik im übertragenden Sinne auch bei der Gestaltung mit einzubeziehen. So sollen der polierte Metallstreifen, die transluzente Frontpartie, der grüne Lack und die LED-Beleuchtung die emissionsfreie Energieversorgung des Busses verkörpern. Die einheitliche Rasterung ermöglicht unterschiedliche Konfigurationsmöglichkeiten. (Solaris/IFS Design/BVG/CRRC/Votih/PM/Schreiber)

Der Entwurf für den bereits realisierten Trolley-Tram-Bus von CRRC. Foto: IFS Design

Studie für ELeichtbau-Elektrobusse. Foto: IFS Design

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