Bundestagswahl: Die SPD wurde stärkste Partei vor der Union. Ebenfalls zweistellige Ergebnisse erzielen Grüne und FDP. Auch die AfD zieht wieder ein, die Linke erreicht lediglich 4,9 Prozent, schafft aber mit drei Direktmandaten dennoch den Sprung in den Bundestag. Auf der Kanareninsel La Palma bricht ein Vulkan aus, nicht wegen Corona, sondern wegen giftiger Gase gilt teils eine Ausgangssperre. Wegen der Corona-Pandemie verschobene Prüfungen hat zu einem Rückgang der Zahl der Hochschulabsolventen geführt, wie das Statistische Bundesamt Anfang September mitteilt. Wie es aktuell um das deutsche Bildungssystem insgesamt bestellt ist, zeigt das Statistische Bundesamt dann noch in einem Digitalen Magazin, das Kennzahlen zu allgemeinbildenden Schulen, beruflicher Bildung und Hochschulen zusammenführt, eine spannende Lektüre! Das Corona-Virus ist immer noch ein Thema, die Zahl der Infektionen bleibt im September insgesamt auf einem kontrollierbaren Niveau, wie es seitens des RKI heißt. In der Buswelt ist der September wieder einmal der Monat mit den meisten Premieren, denn zum Herbst hin häuften sich bisher die Fachmessen!
Der Tourrider von Mercedes-Benz ist da! Tourrider klingt ein bisschen wie Easyrider und wird auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten fahren. Wieder war es eine online-Veranstaltung, die mit 19 Uhr deutlich machte, dass die Zielgruppe nicht unbedingt in unserer Zeitzone zu finden ist. Der Tourrider von Mercedes-Benz will mit dem positiv konnotierten Werten des Sterns das Herz amerikanischer Busunternehmer erobern. Und denen wurde die große Freiheit mit einem Einspielfilm noch einmal verdeutlicht, Natur pur, dazu Hochhäuser in Großstädten – dass die instrumentalen Klänge im Hintergrund an Paradise von Coldplay erinnerten, soll vermutlich an eben solche Zustände erinnern, die Fahrgäste wie Unternehmer gleichermaßen erwarten dürfen. Enttäuschend, aber vor dem Hintergrund des erreichten Markenwertes verständlich, ist die Tatsache, dass die Reisebusse der Marke Setra mit der Einführung des Tourrider von Mercedes-Benz in Nordamerika nicht mehr angeboten werden. Till Oberwörder, Leiter von Daimler Buses und Vorsitzender der Geschäftsführung der EvoBus GmbH, machte während der Vorstellung der neuen Baureihe aber deutlich, dass der Service für Setra so lange bestehen bleibe, wie Fahrzeuge auf dem Markt in Nordamerika auf der Straße unterwegs wären. Zum Start bietet Daimler den Tourrider in zwei Ausführungen an: Business und Premium, wobei der Name jeweils Programm ist. Die Dreiachser sind 2,6 m breit und 13,71 m lang, was dem bekannten Maß von 45ft in Amerika für Reisebusse entspricht. Werden die Absorber-Stoßfänger mitgemessen, dann sind es 13,92 m bzw. 45,8 ft. Die im türkischen Hosdere bei Istanbul produzierte Baureihe erhält auf einer eigenen Linie im Werk ein Gerippe aus Edelstahl. Und die neueste Elektronikplattform, was den Tourrider nach dem Integro zum ersten Reisebus im Konzern macht, der auch mit dem neuesten Notbremsassistenten (Active Brake Assist 5) vorfährt.
MAN hat in München den neuen Lion’s Intercity LE enthüllt. Die ersten Journalisten, die die Fotos von der Weltpremiere in sozialen Netzwerken teilten, waren die aus Polen. Knapp gefolgt von MAN Truck & Bus Polska, die ein Video der feierlichen Enthüllung online stellten. Dzięki za wszystkie zdjęcia, przyjaciele! MAN selbst hielt sich bis zum Schluss bedeckt und kommunizierte bis zur Weltpremiere nur computergenerierte Fotos, die auch die Grundlage für einen ersten Artikel in einer deutschen Fachzeitschrift waren. Der Grund dafür ist die Veranstaltung selbst, denn MAN möchte vor den deutschen Kunden eben noch nicht ganz die Hüllen fallen lassen. Pandemiebedingt gibt es keine große Feier vor der Weltöffentlichkeit und mit den in Brüssel auf der Busworld anwesenden Kunden. MAN hat diese unter Berücksichtigung zahlreicher Vorschriften in kleineren Gruppen nach München eingeladen. Und natürlich wird dann noch einmal enthüllt, was neu im Portfolio ist: Der Lion’s Intercity LE. Ist die deutsch-türkische Kombination nun “Das beste aus zwei Welten”, wie die Fachzeitschrift titelte? Dazu werden sich Journalisten und Kunden in nächster Zeit ein eigenes Urteil bilden. Aus deutscher Sicht tritt der MAN gegen den Setra an – auch eine deutsch-türkische Kombination. Mit knapp einem Viertel aller in Deutschland im letzten Jahr neu zugelassenen Fahrzeuge für das Überlandsegment führt der Rivale aus Ulm den Markt deutlich an.
Karsan hat in einer live aus dem Werk im türkischen Bursa online verbreiteten Vorstellung die e-ATA-Baureihe präsentiert. Wieder nur online, was Okan Baş, Geschäftsführer von Karsan, mit den Folgen der Covid-19-Pandemie entschuldigte. Auch die letzte Premiere, Anfang März 2021, bei der der autonom fahrende Elektrobus Atak vorgestellt wurde, fand nur virtuell statt. Selbst wenn es wieder nur eine online-Premiere war, das, was Karsan präsentierte, kann sich sehen lassen: Mit gleich drei neuen Elektrobussen (10, 12 und 18 Meter) rundet der türkische Fahrzeughersteller das Angebot ab und ist damit aktuell der einzige Anbieter in Europa, der von 6 bis 18 Metern alle Gefäßgrößen mit batterieelektrischen Fahrzeugen abdeckt. Entsprechende Service- und Wartungsverträge sowie die benötigte Ladeinfrastruktur samt Beratung gibt es von Karsan auch für den Unternehmer.
Es gibt sie noch, Omnibusse ohne Batterien und mit klassischen Dieselmotor. Nach dem MAN Intercity LE hat Iveco Bus nun einen solchen vorgestellt. Der Ort der Premiere wurde von Iveco mit bedacht gewählt und ist ein Statement: An der kroatischen Adriaküste in Sibenik wurde jetzt die neue Stadtbus-Baureihe namens Streetway vorgestellt. Kein Ersatz für den Urbanway, wie Iveco Bus mitteilt. Sondern ein Fahrzeug für preissensible Märkte, so der Kommentar. Ab Anfang 2022 soll der Streetway im türkischen Werk in Sakarya vom Band laufen. In der Türkei? Ja, denn Anfang im Februar 2020 hatte Iveco Bus mit Otokar Otomotiv bekanntlich eine Vereinbarung zur Produktion von Omnibusse der Marke Iveco Bus in deren Werk unterzeichnet.
Solaris hat als Ergänzung des Elektrobus-Portfolios einen neun Meter langen, elektrisch betriebenen Low-Entry-Bus namens Urbino 9 LE electric, im Rahmen einer Online-Premiere vorgestellt. Der Midi-Elektrobus wurde so konzipiert, dass der Innenraum an die Zulassungsanforderungen sowohl der Fahrzeugklasse I als auch der Klasse II angepasst werden kann. Der Urbino 9 LE electric ist mit einem elektrischen Zentralmotor mit einer maximalen Spitzenleistung von 220 kW ausgerüstet. Der Motor ist flüssigkeitsgekühlt und die Antriebskraft wird auf die zweite Achse des Fahrzeugs übertragen. Der Antrieb des neusten Modells wird mit Energie aus Solaris High Energy-Batterien versorgt, d. h. Batterien mit einer höheren Energiedichte, die eine höhere Kapazität besitzen und vorwiegend nachts geladen werden. Die maximale Kapazität der High Energy-Batterien für den Urbino 9 LE electric beträgt über 350 kWh. Die Kunden des neusten Modells werden auch Solaris High Power-Batterien auswählen können, die für die schnelle Ladung mit einer hohen Ladeleistung ausgelegt sind. Die Batterien werden konventionell per Stecker geladen. Als Option besteht zudem die Möglichkeit, einen von drei Arten von Pantographen, auf dem Dach zu montieren. Neben dem konventionellen Pantographen stehen Kunden nunmehr neuartige Schnellladelösungen zur Verfügung.
Dass die Quantron AG kann auch E-Busse kann, ist spätestens seit der Kooperation mit dem türkischen Bushersteller Karsan klar. Der acht Meter lange E-Bus namens Atak oder der knapp sechs Meter werden mit eigenem Branding von Quantron vertrieben und mit Blick auf der Service entsprechend begleitet. Jetzt kündigt Quantron für Ende dieses Jahres einen elektrischen Niederflurbus mit 12 Metern Länge an. Und der soll nicht der von Karsan angekündigte neue Elektrobus in dieser Gefäßgröße sein, sondern ein eigenes Fahrzeug. Noch etwas überrascht: Den batterieelektrischen Bus will man in einer ähnlichen Preisklasse wie herkömmliche Diesel-Busse anbieten. Beim neuen E-Bus fährt Quantron zweigleisig: In der batterielektrischen Variante ist das Fahrzeug bereits ab Ende 2021 bestellbar, mit Brennstoffzelle dann ab Frühjahr 2022. Das Fahrzeug wird in enger Zusammenarbeit mit dem Quantron-Investor und neuem strategischen Partner Ev Dynamics angeboten, einem europäisch-asiatischen Konsortium von Unternehmen mit Spezialisierung auf Elektro- und wasserstoffbasierter Mobilität. Sowohl die Batterien (CATL) als auch die Brennstoffzellen (Ballard Power) stammen von den jeweils weltweit führenden Herstellern der jeweiligen Technologien, wie Quantron in diesem Zusammenhang deutlich macht.
Elektrobusse im kleinen Maßstab haben viele Hersteller von Modellfahrzeugen schon im Angebot. Bei den Miniaturen zum Thema autonomes Fahren hat Matchbox den ersten kleinen Modellbus aufgelegt. Im 50. Jubiläumsjahr hat Takara Tomy eine Jubiläumsserie aufgelegt, bei der – ganz getreu dem Slogan von Toyota “Nichts ist unmöglich” – auch der autonom und rein elektrisch fahrenden Shuttlebus namens e-Palette ins Programm aufgenommen wurde. Im Sommer diesen Jahres wurde der Modellbus ausgeliefert. Das große Vorbild ist spätestens seit der Berichterstattung über die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 auch hier in Europa Dank entsprechender Berichterstattung bekannt. Toyota hat für die Sportler ein umfassendes Mobilitätskonzept entwickelt. Es steht unter dem Motto „Mobilität für alle“ und wird auch auf zukunftsweisende Fahrzeuge setzen. So wurden während der Veranstaltungen Verifizierungstests und Demonstrationen von autonomen Fahrzeugen nach Level 4 durchgeführt. Mit der e-Palette, der nächsten Generation batterieelektrischer Fahrzeuge, unterstützte Toyota außerdem Fahrdienstleistungen für die Athleten und Gäste im Olympischen Dorf.
Der Coach Euro Test ist gestartet! Endlich, denn der Euro Bus Test im letzten Jahr wurde pandemiebedingt abgesagt. Zum ersten Mal in der Geschichte gab es seit 1989 keinen Test und in der Liste der ausgezeichneten Linienbusse fehlt nun der Bus of the Year 2021. Mit großem Bedauern, bis zuletzt hatte die Jury der International Bus and Coach of the Year-Vereinigung die Auszeichnung noch vergeben wollen, doch ein gemeinsames Testen war durch die Einschränkungen und viele Reisebeschränkungen im letzten Jahr nicht möglich. Nun wird es aber wieder einen Titel geben, in ungeraden Jahren ist trationell der Reisebus dran. Für Coach Euro Test 2021 hat Neoplan den Cityliner (der noch nie in seinen 50 Jahren gewonnen hat) ins Rennen geschickt. Setra ist mit einem S 511 HD, die kürzeste Variante der Setra ComfortClass 500, vor Ort. Und VDL fährt, genau wie Volvo, ganz groß auf: Beide Hersteller schickten ihren Reisebus-Doppeldecker nach Slowenien, wo der Coach Euro Test in diesem Jahr stattfindet. Und weil der Coach Euro Test immer etwas Besonderes ist, hat man sich Bled ausgesucht. Die einzige Insel Sloweniens befindet sich nicht am Meer, sondern in Bled. Genauer gesagt inmitten des Bleder Sees. Kennen Sie nicht? Doch, denn die winzig kleine Insel mit der markanten Kirche ist wohl eines der berühmtesten Fotomotive ganz Sloweniens. Die Kulisse ist so richtig kitschig schön. Viele Busreiseveranstalter schicken deshalb auch ihre Gruppen nach Bled, ob Tagesausflug oder Durchreise, Bled und Bus – das passt zusdammen.
Rollende Kunstwerke haben bei der Compagnie des Transports Strasbourgeois (CTS)in Straßburg eine lange Tradition: 2011 präsentierte der Verkehrsbetrieb verschiedene Zeichnungen von Tomi Ungerer auf den Fahrzeugen, um den in Irland und in Straßburg lebenden Grafiker, Schriftsteller und Illustratoren zu seinem 80. Geburtstag zu ehren. Das kam nicht nur bei den Bürgern Straßburgs, sondern weit über die Grenzen hinaus gut an und sorgte für entsprechend Zuspruch. Alle Jahren wieder wurden neuen rollenden Kunstwerke von Kreativen aus der Region oder mit Bezug zur Stadt für die Busse der CTS entworfen. Mittlerweile sind 131 der 274 Busse, die für CTS im Einsatz sind, entsprechend farbenfroh gestaltet.Neben Tomi Ungerer hinterließen noch François Génot, Theo van Doesburg, Vincent Godeau, Gustave Doré sowie junge Menschen der regionalen Vereinigung “L’aide aux handicapés moteurs und Jeanne Bischoff ihre Spuren auf den Fahrzeugen.
100.000 km ohne Wenn und Aber: Die StadtBus Bocholt GmbH und die Westfalen Bus GmbH ziehen nach 20 Monaten eine positive Blianz der im wahrsten Sinnen spannenden Zeit des Einsatzes des ersten batteriebetriebenen Elektrobusses im Bocholter StadtBus-Netz. Ebusco hat geliefert, montags bis samstags ist der Elektrobus des Typs 2.2 auf den Citybuslinien Bocholts C1, C4, C7 und C8 unterwegs. Nun ist der erste Meilenstein erreicht und die Bilanz fällt in jeder Hinsicht positiv aus, wie WB Westfalen Bus mitteilt. Hohe Zuverlässigkeit bei allen Witterungsbedingungen und eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern mit einer Batterieladung überzeugen Betreiber wie Fahrgäste gleichermaßen, so das Resümee. Jeder ÖPNV-Nutzer werde mit seiner Stadtfahrt zum Klimaschützer, wie es seitens der Betreiber heßt. Der Elektrobus fährt mit 100 Prozent Ökostrom aus Wasserkraft. Durch den Einsatz des Elektrobusses konnte bisher eine Kraftstoffersparnis von rund 31.000 Litern erreicht werden. Dies entspricht knapp 82 Tonnen CO2.
Irizar hat den ersten Irizar i4 mit Flüssigerdgasbus (LNG) vorgestellt. Nach Angaben der Basken bis zu 1.000 Kilometern mit einer Füpllung der Tanks möglich. Diese bestehen aus zwei zylindrischen Tieftemperaturbehältern (-162 ºC), die sich in Längsrichtung auf beiden Seiten des Gepäckraums des i4 befinden. Diese Bereich ist vollständig abgedichtet und vom Fahrgastraum isoliert. Das Fassungsvermögen der Tanks beträgt 704 Liter, das Gewicht gibt Irizar mit 830 kg an. Die Konstruktion entspreche den Vorgaben der Norm R66.02 und sowohl die verwendeten Bauteile als auch die Installation entsprechen den Sicherheitsprotokollen gemäß der Verordnung 110. Als umweltfreundlicher und wirtschaftlicher alternativer Brennstoff und als ausgereifte und verfügbare Technologie ist Erdgas ein wichtiger Bestandteil für die Energie- und damit auch Mobilitätswende, wie seitens Irizar heißt. Neben der Reichweite von bis zu 1.000 km reduzieren die Umweltvorteile dieser Technologie die CO2-Emissionen um 25 %, die NOx-Emissionen um 85 % und die Partikelemissionen um 96 %, wodurch die gesundheitsschädlichen Referenzemissionen der Luftqualität auf nahezu Null reduziert werden.
Der Lebensraum für Insekten wird knapp. Es fehlt an Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten. Wie schafft man aber Lebensraum für Insekten? Ganz einfach mit blühenden Haltestellen, so die Meinung der Hamburger! Außerdem informieren wir Bürger und Behörden, was sie ganz praktisch gegen den Artenrückgang tun können, und beraten Projektpartner bei der Anlage wildbienenfreudlicher Grünflächen und Biotope. Die “blühenden Haltestellen” sind ein Herzensprojekt der Haltestellenumfeld-Koordinatoren, das sie gemeinsam mit der Deutschen Wildtier Stiftung umsetzen. An den vier Haltestellen Schlump, Burgstraße, Sternschanze und Ohlsdorf haben die blühenden Wiesen die jeweiligen Haltestellenumfelder inzwischen grundlegend aufgewertet. Ziel ist es, Grünflächen an Straßen und Plätzen im Umfeld von Haltestellen nicht nur zu pflegen, sondern sie durch das Anlegen von Blühwiesen zu einem besonderen Ort zu machen – für Passanten und Fahrgäste, aber auch für Wildbienen und Insekten. (CTS/Daimler/Ebusco/Hochbahn/Irizar/IvecoBus/Karsan/MAN/Mercedes-Benz/Quantron/Solaris/Stadtbus/TakaraTomy/Toyota/PM/Sr)
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