Eine neue Regierung, eine Flutkatastrophe und immer noch Corona-Pandemie. Ein turbolentes Jahr 2021 ging zu Ende, an besonderen Ereignissen auch für die Busbranche mangelte es nicht! omnibus.news präsentiert in dieser Woche eine Auswahl an Nachrichten und Bildern des Jahres 2021, die in entsprechenden Monaten besonders viele Klicks erhielten. Nicht nur der Sturm auf das Kapitol, sondern hierzulande der Lockdown, der verlängert und verschärft wurde sowie das Homeoffice und medizinische Masken, die verpflichtend wurden, sind bei einem Rückblick auf den Januar diesen Jahres sofort wieder im Kopf.
Deutschlandweit sind Impfungen gegen das Coronavirus angelaufen. Anfang des Jahres gab es noch zu wenig Impfdosen, man sprach von einem Impf-Chaos, nicht nur wegen Problemen bei der Terminvergabe und langen Wartezeiten. Die Bundesländer hatten Impfzentren eingerichtet, die BVG in Berlin bot einen kostenlosen Fahrservice zum Impfzentrum, um das Impfen noch einfacher zu gestalten. Die eingesetzten, barrierefreien Kleinbusse fuhren täglich.
Neues Jahr, neuer Film – keine Frage, Sascha Böhnke, der Test- und Technikredakteur der Fachzeitschriften Omnibusrevue und Busfahrer, bedient auch weiterhin die Busbranche mit bewegten Bildern. Der erste Beitrag des Jahres 2021 war ganz spannend, denn es ging um das zweite Leben für einen alten Mercedes-Benz Citaro. Ein recht ausführlicher, recht technischer Film für alle, die sich für Busse, Elektromobilität und auch für Diesel interessieren.
Zum Jahresende bzw. -anfang sind es immer Zahlen, die in die Fokus rücken. Für die Busbranche waren die Neuzulassungen die Zahlen des Jahres 2020. Im Frühjahr sah es mit dem Einbruch auf 237 Neuzulassungen im April 2020 düster aus. Keiner mochte eine Prognose wagen, wie sich die Zahlen bis zum Jahresende entwickeln würden. Jetzt ist es amtlich: 6.549 Omnibusse wurden neu zugelassen. Jetzt man die 6.437 neu zugelassenen Omnibusse des Jahres 2019 dazu ins Verhältnis, dann waren es im Krisenjahr der Corona-Pandemie sogar Omnibusse mehr.
Elektrobusse boomen, das war trotz der pandemie auch in 2020 so. Volvo Bus gab einen Einblick in den Fertigungsprozess der Elektrobusse am Beispiel des Elektro-Gelenkbusses der 7900-Baureihe und stellte ein gut vierminütiges Video bei Youtube ein. Seit seiner Einführung im Jahr 2019 wurde der Volvo 7900 Electric Articulated, wie der Elektro-Gelenkbus offiziell bezeichnet wird, europaweit verkauft. Die Elektrobusse von Volvo Buses werden alle im Produktionswerk im polnischen Breslau hergestellt, der Film gibt auch Einblicke in die Fabrik, die die Schweden immer weider mit Investitionen auf die steigende Nachfrage nach Elektromobilität vorbereitet hatten.
Ab dem 01.01.2021 gilt in Frankreich entsprechend der französischen Straßenverkehrsordnung die Pflicht, schwere Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen – also auch Omnibuss – an den Seiten und am Heck mit Warnschildern zu kennzeichnen, die die Gefahren durch den Toten Winkel darstellen. Wenn gegen die neue Pflicht verstoßen wird, ist bei einer Kontrolle mit einer Geldbuße in Höhe von 750 Euro zu rechnen. Ausländische Fahrzeuge seien von der Kennzeichnungspflicht nicht ausgenommen, wie es in entsprechenden Verordnung heißt.
Rietze hätte mit Sicherheit auf der Spielwarenmesse 2021, wenn es sie denn Ende Januar gegeben hätte, für Aufsehen gesorgt: Gleich drei Modellbus-Formneuheiten wird es im Jahr 2021 geben. Und alle drei neuen Modellbusse sind Gelenkbusse! Respekt, wer die Altdorfer kennt, der weiß, dass die angekündigten Modellbusse dann auch noch im laufenden Kalenderjahr an den Fachhandel ausgefliefert werden. Doch in diesem Jahr ist vieles anders, was bleibt, ist die Tatsache, dass die Meldungen auf omnibus.news auch kleine Omnibusse berücksichtigen.
Nach jüngsten Daten des Umweltdachverbandes Transport & Environment (T&E) ist Dänemark Vorreiter beim Umstieg auf emissionsfreie Stadtbusse in Europa: Ganze 78 % der Neufahrzeuge fahren dort mit Elektroantrieb. In Luxemburg und den Niederlanden stoßen rund zwei Drittel der neuzugelassenen Busse keine Emissionen mehr aus. Laut T&E haben andere EU-Länder nun die Chance aufzuholen, indem sie emissionsfreie Busse in ihre Aufbaupläne aufnehmen, die sie bis Ende April bei der Europäischen Kommission einreichen müssen und die die Folgen der Coronavirus-Pandemie abmildern sollen.
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) hatte als Reaktion auf die Beschlüsse des Corona-Gipfels von Bund und Ländern zusätzliche finanzielle und strukturelle Hilfsmaßnahmen für die Verkehrsunternehmen in Deutschland gefordert. Die neuen Beschlüsse brachten weitere massive Einschränkungen und zielten konkret auf die Reduzierung der Fahrgastzahlen im ÖPNV ab. Die Busunternehmen kamen trotz der damit verbundenen Einnahmeausfälle weiterhin ihrer Verantwortung für die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger nach, was rückblickend die Bedeutung dieser Branche hervorhob.
Geht doch, möchte man als Deutscher sagen: Die Skandinavier zeigten mit der Ernennung von Anna Westerberg zur Präsidentin von Volvo Buses wieder einmal, dass man Führungsaufgaben auch jenseits männlicher Denkmuster und Vorstellungen von Entscheidern besetzen kann. Auch die Bussparte bei Scania wurde bekanntlich mit Anna Carmo e Silva mit einer Frau besetzt. Anna Westerberg trat bei Volvo Bus die Nachfolge von Håkan Agnevall zum 1. Februar 2021 an und leitet seitdem die Bussparte von Volvo.
Die Bus2Bus, die im April diesen Jahres stattfinden sollte, wurde verschoben, um u.a. den Vorgaben des Berliner Senats zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu entsprechen. Neuer Termin ist der 27. bis 28. April 2022. Kerstin Kube-Erkens, Senior Produktmanagerin der Bus2Bus, gab omnibus.news ein Interview und erklärte, was es bedeutet, einen Messetermin zu verschieben und wie die Branche darauf reagiert hatte.
VDL sorgte mit den ersten Informationen der neuen Elektrobusbaureihe für Aufsehen bzw. Aufhorchen: Anfang des Jahres 2021 diskutierte die Buswelt mehr denn je das Thema Reichweite bei Elektrobussen. Den Anstoß dazu gab VDL im Rahmen der Vorstellung der neuen Elektrobusbaureihe, die im Herbst auf der Busworld in Brüssel vorgestellt werden sollte. 500 bis 600 km Reichweite kündigen die Niederländer an. Das ist durchaus als Ansage zu verstehen, denn diese Reichweite wird beispielsweise von den Elektrobussen der deutschen Hersteller nicht erreicht. Und selbst bei starkem Frot von -15 Grad Celsius schaffe der neue E-Citea noch mindestens 250 km, so VDL. omnibus.news hat nachgerechnet, die Lösung gab es im Januar 2021.
Bittere Neuigkeiten zum Jahresstart von MAN: Obwohl MAN bei den Neuzulassungen in Deutschland als einziger deutscher Omnibushersteller satt zulegte (1.676 Omnibusse in 2020 sind ein Plus von 286 Fahrzeugen oder 21 Prozent gegenüber 2019), meldet der Konzern, dass man sich im Rahmen der Neuausrichtung bzw. der Restrukturierung mit den Arbeitnehmervertretern auf den Abbau von rund 3.500 Stellen in Deutschland geeinigt habe. Zu den Standorten in Deutschland gab es zunächst keine konkrete Aussagen, insbesondere zum Standort Plauen hüllte man sich in Schweigen. Der rentable Standort mit vollen Auftragsbüchern wurden im weiteren Verlauf geschlossen. (BDO/BusTV/BVG/CMEChatrouSolutions/MAN/MesseBerlin/Rietze/VDL/VolvoBus/omnibus.news/Sr)
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