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Was ist wirklich wichtig in 2021? Eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Google hat auch hier aber schon wieder die ersten Erkenntnisse. Das Coronavirus – 2020 noch unangefochten wichtigstes Thema bei Google – lag im vergangenen Jahr nur noch auf Rang 3 der “Trending Topics”. Aber das ist nur bei Google so, Analysten haben festegstellt, dass der Corona-Komplex über verschiedene Suchmaschinen hinweg und alle damit zusammenhängenden Suchbegriffe, die Pandemie auch 2021 deutschland- wie weltweit das beherrschende Thema blieb. Was sonst noch gesucht wurde? Natur- und andere Katastrophen (Hochwasser, Vulkanausbruch, Havarie) und die Biontech Aktie. Der Omnibus blieb außen vor. Laut Unicode ist das Gesicht mit Freudentränen 2021 das meistverwendete Emoji der Internetuser auf der ganzen Welt. In diesem Sinne, viel Spaß mit dem letzten Monats-Rückblick auf den Dezember 2021!

Der Weihnachtsbus von Sascha ist heute im Ahrtal unterwegs. Foto: Ostermann

Wow, Santa Sascha kommt! Sein Setra-Doppeldecker ist wieder nicht nur festlich dekoriert, sondern diesmal auch noch mit Geschenken beladen. Weihnachten steht vor der Tür, zum zweiten Mal wird unter pandemischen Rahmenbedingungen gefeiert. Sascha Ostermann kann in diesem jahr mit seinem Doppeldecker nicht mit Gästen zu den Weihnachtsmärkten oder anderen Zielen fahren, Lockdown-Regeln zwingen den Bus zum Stillstand. Wer dem Busfahrer in den sozialen Netzwerken folgt, der weiß, dass er seit 15 Jahren bei Scherer Reisen Gemünden Hunsrück hinter dem Steuer sitzt. Die Arbeit ist für ihn auch Hobby und Hingabe. Man sieht es seinem Bus an, den er bei seinem Arbeitgeber mit aussuchen und konfigurieren durfte. Den Weihnachtsbus gestaltet Santa Sascha schon seid ein paar Jahren. Er möchte seinen Fahrgästen eine Freude bereiten und sie auf die besinnliche Jahreszeit einstimmen. Er liebt Weihnachten, die ganzen Lichter und die schöne gemeinsame Zeit, wie er im Gespräch mit omnibus.news erklärt. Es sei viel Arbeit, es dauere zwischen 9 und 10 Stunden, ohne Pause, bis der Bus fertig sei. Weihnachtsbaum, Deko, Glühwein, Gebäck, Lichterketten, um nur einige der Details an Bord zu nennen. Und es kommt jedes Jahr was dazu, wie Santa Sascha verrät. Dieses kommt nun etwas Neues hinzu: Weil der Doppeldecker nicht auf große Fahrt gehen kann, fuhr er ins Ahrtal, um dort Geschenke zu verteilen. Nicht nur die 5.000 Lichter an Bord werden dann entsprechend leuchten! Für die heutige Aktion hat Santa Sascha extra auch noch den Kofferraum umgebaut und weihnachtlich geschmückt! Jedes Kind, das dann in Altenburg, in Altenahr und Ahrweiler zum Bus kommt, erhält eine Tüte voller Überraschungen.

Mellor hat mit der Sigma-Baureihe eine neue E-Bus-Familie auf die Räder gestellt. Foto: Mellor

Der britische Bushersteller Mellor hat mit der Sigma-Baureihe eine neue, rein batterieelektrische Busfamilie vorgestellt. Der nördlich von Manchester in Rochdale ansässige Produzent hat sich im Kleinbus- und Midisegement mit zahlreichen Fahrzeugen und Um- sowie Sonderausbauten einen Namen in der Busbranche gemacht, jetzt kommen sechs E-Bus-Modelle mit Gesamtlängen von 7 bis 12 Metern sowie 30 bis 80 Fahrgastplätzen hinzu. Für die neue Sigma-Baureihe wird auch eine neue Fertigung in Scarborough aufgebaut, die im nächsten Jahr die Produktion aufnehmen soll. Hier werden dann nach Angaben von Mellor u.a. auch aus Fernost zugelieferte Bauteile endmontiert. Mellor bleibt sich treu und setzt weiter auf eine Leichtbauweise, eine tragende Rolle bei den neuen E-Bussen spiele ein Rahmen aus Edelstahl, dazu komme ein Boden aus Verbundwerkstoffen sowie eine Karosserie aus Karbonfasern.

ConnX macht aus einer Seilbahn ein autonomes Fahrzeug. Foto: Leitner

Bereits in den vergangenen Jahren entwickelten sich Seilbahnen zu einem fixen Bestandteil moderner urbaner Verkehrslösungen. Mit dem Prototyp von ConnX geht der Südtiroler Hersteller Leitner jetzt einen markanten Schritt weiter und sorgt mit einer einzigartigen „Hybrid-Lösung“ für noch nie dagewesene Flexibilität bei der Weiterentwicklung öffentlicher Verkehrsmittel. Das neue, von Leitner entwickelte und patentierte System ConnX basiert auf einer Seilbahn, bei der die Kabine in der Station an ein autonomes Fahrzeug übergeben wird, das dann auf einer eigenen Trasse weiterfährt. Damit lassen sich einerseits mögliche topographische oder bauliche Hürden mit einer Seilbahn einfacher überwinden, andererseits ist die „Doppellösung“ auch für jene städtischen Bereiche eine attraktive Lösung, in denen eine durchgehende Seilbahnvariante aus unterschiedlichsten Gründen nicht realisiert werden kann.

Zwischen den vielen Holzhütten fällt der ehemalige Linienbus sofort auf… Foto: ATAC

Weihnachten ist die Zeit der Krippen. Auf dem Petersplatz in Rom wurde eine Ausstellung mit 126 Krippen aus aller Welt eröffnet. Dabei ist auch eine Krippe aus Deutschland und eine aus Schokolade – ganze 100 Kilogramm ist sie schwer. Und dann wäre da noch etwas Besonderes, denn der Krippenbus der Azienda per i Trasporti Autoferrotranviari del Comune di Roma (ATAC) fällt schon rein formal auf. OK, Krippenbus ist dann vielleicht etwas zu viel des Guten. Es ist nur ein Teil eines Busses, genauer gesagt der vordere Teil eines ehemaligen Linienbusses des Typs U210 der Marke Inbus. Dieser Bustyp prägte in den 80er Jahre das Straßenbild des Öffentlichen Personennahverkehrs in Rom, über 680 Einheiten schaftte die ATAC an.

Die neue Elektrobus-Baureihe von Van Hool wird auch bei De Lijn fahren. Foto: Van Hool/DeLijn

Wow, welch ein Heimspiel zur Premiere der neuen Elektrobus-Generation von Van Hool: Die belgische Verkehrsgesellschaft De Lijn, die vor allem in den flämischen Provinzen in Belgien mit über 2.000 Omnibussen aktiv ist, kommuniziert ganz offiziell das erste Foto der neuen A12-Baureihe von Van Hool. In der entsprechenden Mitteilung von De Lijn heißt es, dass der Verwaltungsrat die Bestellung von 60 Elektrobussen – bei Van Hool und VDL – genehmigt habe. Die Auftragfreigabe beinhaltet nicht nur Fahrzeuge vor, sondern auch die benötigte Ladeinfrastruktur für die Elektrobusse, diese bestellt De Lijn bei den Anbietern Spie-Ekoenergetyka und Heliox. Van Hool und VDL waren die bestplatzierten Bieter in dem öffentlichen Ausschreibungsverfahren, an dem sich elf Bewerber beteiligten. Sie erfüllten die Vergabekriterien am besten und boten zudem das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in Bezug auf die Gesamtbetriebskosten (TCO), die Autonomie zwischen den Ladevorgängen, die technische Qualität und das Erscheinungsbild. Die neue Elektrobus-Generation von Van Hool ist nach eigenen Angaben unterhalb der Busbahn Exquicity im Busportfolio platziert. Optisch gelungen mit deutlicher Differenzierung zum BRT-Design der Bahn wird die neue Elektrobus-Baureihe nicht im Stammwerk in Belgien, welches mittlerweile mehr die Funktion des Kompetenz- und Entwicklungszentrums erfüllt, sondern im Werk der Belgier im nordmazedonischen Skopje gebaut werden. Es ist aber nicht augeschlossen, dass der neue Elektrobus auch in Koningshooikt gebaut werden wird.

Ebusco hat die EU-Typgenehmigung für den Ebusco 3.0 erhalten. Foto: Ebusco, Montage: omnibus.news

Ebusco hat die EU-Typgenehmigung für den Ebusco 3.0 erhalten. Eigentlich etwas Normales bei einem neuen Fahrzeug, das in Serie gefertigt werden wird. Doch bei einem Elektrobus aus Verbundwerkstoffen dann etwas Besonderes. Mit dem jetzt Ebusco zugeteilten Zertifikat erfüllt der niederländische Elektrobus mit Batterien im Fahrzeugboden alle EU-Sicherheits-, Umwelt- und Produktionsanforderungen und kann in allen EU-Mitgliedsstaaten zugelassen werden. Der Ebusco 3.0 hat eine leichte Verbundstoffkarosserie, die auf Luft- und Raumfahrttechnologie basiert, ist deutlich leichter, erreicht eine wesentlich größere Reichweite von bis zu 575 Kilometern mit einer einzigen Ladung. Und auch das Layout des Interieurs wurde neu gedacht, denn der 3.0 hat in diesem Sinne keinen Vorfahren mit konventionellem Dieselantrieb. Ebusco nennt für den 3.0 mit der innovativen Technik eine geschätzte durchschnittliche Lebensdauer von 25 Jahren.

Zwei echte Busexperten und Insider schultern gemeinsam das Buch über die Reisebushochdecker-Ikone namens Neoplan Cityliner. Foto: Motorbuch-Verlag, Wagner; Montage: omnibus.news

Zum 50-jährigen Jubiläum des Neoplan Cityliner haben mit Hans-Joachim Pilz und Thorsten Wagner zwei echte Insider und Busexperten als Autoren für den Motorbuch-Verlag das zu Papier gebracht, was man im Untertitel des Buches liest: Die Geschichte einer Reisebus-Ikone. Der Neoplan Cityliner hat das Segment der Reisehochdecker zweifelsohne begründet und bis heute geprägt. Auwärters Ingenieure setzten die Standards, die auch heute noch in den Fahrzeugen des Wettbewerbs zu sehen sind. Unter dem Begriff Ikone versteht man eigentlich eine geweihte Bildtafel, die in orthodoxen Kirchen zu sehen ist. Darauf sind Heilige abgebildet. Im übertragenen Sinne sprechen die Buchautoren in Bezug auf einen weltlichen Omnibus beim Cityliner zu Recht von einer Ikone, denn der Reisehochdecker von Neoplan hat über Jahre hinweg die Busbranche geprägt.

Hyundai verbindet beim RoboShuttle-Service die firmeneigene autonome Fahrtechnologie mit der KI-Mobilitätstechnologie von AIRS Company. Foto: Hyundai

Die Hyundai Motor Company erprobt mit einem RoboShuttle-Dienst einen autonomen und bedarfsorientierten Fahrzeugservice. Auf einer 6,1 km langen Strecke in Sejong Smart City, Südkorea, ist ein entsprechend umgebauter Hyundai H350  mit Techniken unterwegs, die dem hierzuzlande bekannte Level 4-Modus entsprechen. Das Fahrzeug hat außerdem vom südkoreanischen Ministerium für Land, Infrastruktur und Verkehr eine vorläufige Betriebsgenehmigung der Stufe 3 für autonomes Fahren erhalten. Die Selbstfahrfähigkeiten des Kleinbusses sind so konzipiert, dass er während der Fahrt auf der Straße seine Umgebung wahrnimmt, Entscheidungen trifft und sich selbst steuert, wobei nur ein minimaler Eingriff durch einen Sicherheitsfahrer erforderlich ist.

Rietze hat den Mercedes-Benz eCitaro G jetzt 87-fach verkleinert als Formneuheit ausgeliefert. Foto: Schreiber

Die mit den Herbstneuheiten 2021 von Rietze angekündigte Formneuheit des Mercedes-Benz eCitaro G ist jetzt mit der Auslieferung 12.2021 in zwei Form- bzw. drei Bedruckungsvarianten an den Fachhandel ausgeliefert worden. Das große Vorbild des hier gezeigten eCitaro G ist der Elektrobus, der seinerzeit noch vor der offiziellen Vorstellung von Mercedes-Benz in der Schweiz im September 2020 an einen Kunden ausgelieferte erste eCitaro G mit Pantographen. Die viertürige Bauform wird unter dem Namen ETH eLink als kostenloser Shuttlebus für die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich eingesetzt.

Ebusco soll die nächsten 90 Elektrobusse für die BVG liefern, wie der Tagesspiegel berichtet. Foto: BVG, Ebusco, Schreiber; Montage: omnibus.news

Das Geheimnis um den Lieferanten der nächsten 90 Elektrobusse für die BVG in Berlin scheint gelüftet: Nach Informationen des Tagesspiegels aus Berlin, der bekanntlich nicht nur in politischen Kreisen gut vernetzt und immer bestens informiert ist, ist Ebusco der Sieger der Ausschreibung der nächsten 90 Solo-Elektrobusse. Für die BVG ist das ein Novum. Bislang haben die Verkehrsbetriebe nämlich noch keine Fahrzeuge des Herstellers im Fuhrpark. Zur Zeit zählen Mercedes-Benz und Solaris zu den Lieferanten der Elektrobusse für die Hauptstadt. Die BVG soll ihre Busse bekanntlich bis 2030 komplett auf batterieelektrische Fahrzeuge umstellen. Dafür müssen neue Betriebshöfe gebaut und bestehende umgerüstet werden. Der E-Fuhrpark soll flankierend wachsen, aktuell sind 137 Elektrobusse in Berlin im Bestand. Den größten Anteil konnte Solaris für sich verbuchen, 122 Fahrzeuge des polnischen Herstellers surren durch die Hauptstadt.

Stand vor fünf Jahren auf der Busworld Turkey als Konzeptfahrzeug, jetzt wird in einer Kleinserie gebaut. Foto: Schreiber

Auf der 6. Busworld Turkey wurde vor fünf Jahren ein ganz besonderer Bus als Konzeptfahrzeug präsentiert: Der Metrobüs von Akai. Der seinerzeit mit der schlichten Baureihen-Bezeichnung LF25 (Low floor, 25 Meter lang) vorgestelle Doppel-Gelenkbus soll nun auch in Istanbul zum Einsatz kommen. Hinter dem Hersteller, der 2013 als Akia Hess Otomotiv Karoser Imalat San. ve Tic Ltd gegründet wurde, steht mit Carosserie Hess aus der Schweiz u.a. ein in der Branche mehr als bekannter Bushersteller, der auf selbsttragende Vollaluminiumkonstruktionen setzt und sein Handwerk mehr als versteht. Zusammen mit Partnern aus dem Iran wurde die türkische Busproduktion gegründet, um von Hess entworfene Fahrzeuge zu entwickeln und zu bauen. Das Hauptaugenmerk liegt auf Omnibussen, die im türkischen Bursa für den heimischen Markt und den Export (insbesondere Aserbaidschan, Bulgarien, Rumänien, Serbien und Tadschikistan) gefertigt werden. Man darf gespannt sein, wie sich der Metrobüs LF 25 in Istanbul behaupten wird. Der Name Metrobüs ist in Istanbul ein Art Synonym und mittlerweile als Bus-Rapid-Transit-System über die Grenzen hinaus bekannt, denn die Linienführung der städtischen Nahverkehrsgesellschaft İETT erstreckt sich über zwei Kontinenten und ist auch deshalb etwas Besonderes.

 

Lion Electric steht kurz vor einem Großauftrag über 1.000 Elektro-Schulbusse. Foto: LionElectric

Die Lion Electric Company hat einen möglichen Großauftrag über 1.000 batterieelektrische Schulbusse von Student Transportation of Canada (“STC”), einer Tochtergesellschaft von Student Transportation of America (“STA”) erhalten. Hinter dem Auftrag steht der STA-Hauptaktionär Caisse de dépôt et placement du Québec (CDPQ), der wiederum die entsprechende Schülerbeförderung verantwortet. “Die nächste Generation Lernende mit elektrischen Fahrzeugen zur Schule oder Universität und den jeweiligen Lernorten zu bringen, ist ein gutes Beispiel für unsere Vision für eine nachhaltigere Zukunft”, sagte Emmanuel Jaclot, Executive Vice-President und Leiter der Infrastruktur bei CDPQ. (ATAC/Ebusco/Hyundai/Mercedes-Benz/Leitner/LionElectric/Neoplan/Ostermann/Rietze/Scherer/Sigma/Wagner/VanHool/PM/omnibus.news/Sr)

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