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Blablabus will Flixbus in Deutschland Paroli bieten. Foto: Blablabus

Flixbus bekommt Konkurrenz: Das französische Start-up BlaBlaCar will jetzt Fernbusse auf deutsche Straßen schicken – die roten Busse sollen bereits im Frühjahr starten. Bis Ende 2019 sollen in Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden insgesamt 60 Städte angefahren werden, sagte Blabla-Geschäftsführer Nicolas Brusson dem „Handelsblatt“. Um zum jeweiligen Abfahrtsbahnhof der roten Fernbusse zu kommen, soll die Kombination mit Auto-Mitfahrgelegenheiten möglich sein, wie BlaBlaCar betont. Keine Frage, hier kommt die Kernkompetenz des Wettbewerbers ins Spiel. Nach eigenen Angaben haben die Franzosen 65 Millionen Nutzer in 22 Ländern. 6,5 Millionen sollen aus Deutschland kommen. Keine andere App habe mehr Akzeptanz, wie die Franzosen behaupten. Um im Fernbusgeschäft agieren zu können,  übernimmt BlaBlaBus bis Juni den französischen Flixbus-Rivalen Ouibus von der Staatsbahn SNCF. Der französische Fernbusanbieter Ouibus ist bereits in Deutschland aktiv. Eine erste grenzüberschreitende Linie führt nach Karlsruhe. Die sozusagen ehemalige Bussparte von Frankreichs staatlichem Bahnbetreiber SNCF ist seit dem Sommer 2018 in Deutschland aktiv. Über eine Ende 2017 geschaffene internationale Allianz verkauft Ouibus zudem Tickets für Partner-Busse, die von Frankreich aus Städte in Deutschland anfahren – etwa Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart. „Das ist ein Test“, sagte Ouibus-Chef Roland de Barbentane seinerzeit. Ouibus ist in Frankreich das, was hierzulande Flixbus ist – ein echtes Schwergewicht. De Barbentane merkte gegenüber Medien an, dass man derzeit keine große Deutschland-Strategie in der Schublade hätte. Aber: Ouibus setze auf internationale Expansion: „Wir werden versuchen, uns in Europa mehr auszubreiten.“ Und Deutschland sei ein Teil von Europa. Durch die Allianz mit dem spanischen Anbieter Alsa, dem italienischen Marino Bus und National Express aus Großbritannien haben die Franzosen ihr Netz deutlich ausgeweitet. Das Geschäftsprinzip bei den roten Fernbussen ist übrigens das Gleiche wie bei den grünen Fernbussen: BlaBlaBus wird keine eigenen Fahrzeuge einsetzen, sondern diese von Busunternehmen vertraglich für das jeweilige Angebot anmieten. BlaBlaBus organisiert das Streckennetz und verkauft die Tickets online sowie per App. Wie Flixbus auf das Ansinnen von Blablabus reagiert, hat das “Handelsblatt” auch schon erfragt. Flixbus-Gründer André Schwämmlein lässt auf Anfrage der Zeitung ausrichten: “Wir sind harten Wettbewerb gewohnt und es wird sich noch zeigen, inwieweit BlablaCar – bisweilen vornehmlich als Mitfahrgelegenheit aktiv – anpassungsfähig genug ist, um auf diesen sich schnell wandelnden Markt zu reagieren und für den Kunden ein flächendeckendes und innovatives Angebot anzubieten.”

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