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Mercedes-Benz Intouro mit H2-Umrüstkit von Safra. Foto: omnibus.news

Bertrand Richard, Leiter Geschäftsentwicklung Nutzfahrzeug bei Safra, ist stolz auf den umgerüsteten H2-Intouro. Foto: omnibus.news

Im Gepäckraum, im ehemaligen Motorraum und im Heck wird die neue Antriebseinheit verbaut. Foto: omnibus.news

Die Société Albigeoise de Fabrication et de Réparation Automobile (Safra), bietet nicht nur Elektro- und Hydrogen-Linienbusse an, sondern auch H2-Nachrüstkits für Überland- und Reisebusse. Die Franzosen starten mit einem Nachrüstkit für den Intouro von Mercedes-Benz, der auf dem UITP Global Public Transport Summit vorgestellt wurde.

15 Fahrzeuge werden aktuell umgebaut, wer als Kunde einen gebrauchten Intouro von Mercedes-Benz mitbringt, erhält für 330.000 Euro einen H2-Intouro. Der Überlandbus von Mercedes-Benz ist in Frankreich erste Wahl im Segment der Überlandbusse, entsprechend groß ist die Anzahl bzw. Verfügbarkeit gebrauchter Fahrzeuge.

Nachdem ein französisches Konsortium, bestehend aus Grennmot, Forsee Power, SPL Normandie und Comeca, 49 Iveco Crossway von einem Diesel- auf Elektroantrieb umrüstet, hat nun auch Safra das erste Fahrzeu8g auf die Räder gestellt. Nationales Denken und Handeln bestimmt in Frankreich auch die Förderung elektromobiler Projekte.

Dass die Überlandbusse aus dem Hause Mercedes-Benz nicht nur in Frankreich echte Klassiker sind, weiß man auch bei Safra. Doch zunächst scheint der Markt in Frankreich interessant zu sein, denn hier ist der Intouro im Bereich der Schulbusverkehre ein begehrtes und geschätztes Fahrzeug. Weil es ihn weder mit Erdgas- noch Batterieantrieb gibt, hat sich Safra für einen Nachrüstsatz für genau dieses Fahrzeug entschieden.

Rund 350 bis 500 Kilometer Reichweite (je nach Einsatzgebiet) nennt Safra, mehr als ausreichend für den Schülerverkehr. Das Nachrüstkit habe alle Auflagen erfüllt, einschließlich eines Überschlagstests nach ECE R66.02. Knapp 35 kg Wasserstoff sind in Flaschen des Typs 4 mit an Bord. Die Flaschen werden im Heck des Fahrgastraumes verbaut, denn die Franzosen erlauben keine Dachaufbauten für den Transport von Wasserstoff.

Bertrand Richard, Leiter Geschäftsentwicklung Nutzfahrzeug bei Safra, ist stolz auf das erste Fahrzeug und erklärt, dass die Brennstoffzelle mit 70 kW Leistung im Heck verbaut werde. Als Antriebskomponenten ist ein DANA/TM4 Zentralmotor (350 kW) mit zwei NMC-Batteriepacks (2x 71 kW) als Pufferspeicher mit an Bord. So könne man auch Rekuperationsenergie beim Bremsen zurückgewinnen.

Das Prinzip des H2-Nachrüstsatzes sei im wahrsten Sinne einfach geniel, wie Bertrand Richard meint: Demontage des Motors und der Tanks. Dann der Einbau der neuen Technik sowie Anschluss an die bestehende Antriebseinheiten. Neue Software samt Anbindung an die vorhandene Ausrüstung und Abnahme – fertig! Neun Sitzplätze und der halbe Gepäckraum müssen der neuen Technik weichen. (Safra/omnibus.news/Sr)

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