China setzt auf Elektrobusse, nicht nur die Vorzeigestadt Shenzen fährt rein elektrisch im ÖPNV, landesweit waren Ende 2018 nach Angaben des chinesischen Verkehrsministeriums insgesamt schon über 350.000 Elektrobusse unterwegs. Damit fährt dann – glaubt man den Angaben aus der obersten Behörde – in China jeder 2. Linienbus schon rein elektrisch! Chinesische Städte modernisieren – politisch gefördert – seit Jahren ihre Busflotten: Verbrenner raus, Elektroantriebe rein – Dank entsprechender Subventionen kein Problem. In Shenzen beispielsweise hat der Staat die Hälfte der anfallenden Kosten zur Umstellung der Busflotte auf einen elektrischen Antrieb einschließlich der Peripherie übernommen. Und es sind nicht nur Batteriebusse, mit denen die Chinesen rein elektrisch fahren. Auch der gute alte Oberleitungsbus hat in China eine wahre Renaissance erlebt. Dazu unzählige Versuchsträger und Konzeptfahrzeuge, die chinesischen Ingenieure sind erfindungsreich, ob Superkondensator als Energiespeicher oder Brennstoffzelle als bordeigener Energielieferant, die Vielfalt der so genannten New Energy Vehicle ist groß. Das Grund für das Engagement im Reich der Mitte ist schnell ausgemacht: Die Luftverschmutzung ist so groß, dass die Bevölkerung leidet, Smog bestimmt in vielen Metropolen den Alltag. Elektrobusse sind ein willkommendes Mittel, einerseits gegen die Luftverschmutzung, weil sie lokal emissionsfrei fahren, andererseits schaffen sie auch Arbeitsplätze. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat ausgerechnet, dass Chinas Elektrobus-Flotte zusammen mehr als 41 Millionen Liter Diesel pro Tag einspart. Das sei etwa die dreifache Menge dessen, was alle Elektro-Pkw weltweit (!) an Benzin und Diesel pro Tag einsparen. Als nächste Großstädte sollen Peking und Shanghai noch dieses Jahr komplett mit Elektrobussen ausgestattet werden, in Peking fuhren von rund 23.000 Stadtbussen bereits vor zwei Jahren mehr als die Hälfte elektrisch, in diesem Jahr wird es keine Dieselbusse mehr geben. Die Elektrobusse, die in China im Einsatz sind, stammen ausnahmslos von heimischen Herstellern: Ganz vorne weg die Marke Yutong, gefolgt von BYD und Zhongtong. Und deren Zahlen, die der jährlichen Produktion, sind beeindruckend: 25.000 Elektrobusse soll nach eigenen Angaben Yutong im Jahr 2017 produziert haben. Glaubt man den Zahlen, dann hat BYD im gleichen Jahr gut die Hälfte der Produktion von Yutong geschafft, 12.800 Elektrobusse meldet BYD in 2017. Und Zhongtong muss sich mit 8.000 Elektrobussen im gleichen jahr auch nicht verstecken. Mittlerweile ist die Nachfrage stark gestiegen, die Chinesen verkaufen die Elektrobusse nicht mehr nur im Reich der Mitte. Wie BYD oder Foton zeigen, kann man auch außerhalb von China mit eigenen Fabriken in Ägypten (Foton), Ungarn oder den USA (beide BYD) erfolgreich Geschäfte machen. BYD hat eigens für den eruopäischen MArkt eine eigene Produktlinie aufgelegt, die sich immer mehr den Standard und Qualitätsansprüchen angenähert hat. Dank entsprechender Massenproduktion lassen sich mittlerweile auch die Kosten der einstigen Nischenprodukte deutlich senken, so dass laut einer Analyse von Bloomberg New Energy Finance Elektrobusse schon heute geringere Kosten pro gefahrenem Kilometer als Dieselbusse haben können. In China fahren die Elektrobusse in den Metropolen fast den ganzen Tag, denn rund um die Uhr muss die Mobilität gesichert sein, damit die Produktivität die ist, die sich die Staats- und Parteiführung wünscht. So wird sie zweifelsohne auch das ehrgeizige Ziel, dass bereits Ende 2020 in China nur noch Elektrobusse fahren sollen, mit Sicherheit erreichen. (Bloomberg New Energy Finance/ChinaBuses/Deutschlandfunk/omnibus.news/Schreiber)
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