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Der HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation), das deutschlandweit einmalige Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Integration eines autonomen Shuttlebusses in den regulären Straßenverkehr, fährt in Hamburg und ist Teil des Real Lab. Foto: Hochbahn

Hamburg ist Gastgeber des weltweit größten Kongresses für intelligente Verkehrssysteme und Services, der von 11. bis 15. Oktober 2021 in der Hansestadt abgehalten wird. Gestern fiel der Startschuss für ein Forschungsprojekt, das auf die Initiative der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) zurückgeht. Insgesamt elf Teilprojekte sollen zeigen, wie mit einer Digitalisierung das Verkehrssystem zukünftiger nachhaltiger, sicherer, komfortabler und zuverlässiger gestaltet werden kann. Untersucht werden sollen der Personen- und auch der Warenverkehr im ländlichen Raum mit seinen spezifischen Mobilitätsanforderungen und im urbanen Zusammenhang. Die gesellschaftliche Debatte zu digitalen Mobilitätsservices steht dabei im Zentrum des Gesamtprojekts und soll wichtige Erkenntnisse darüber liefern, welche Mobilitätslösungen sich in welcher Ausgestaltung in der Praxis bewähren. Die geplanten Teilprojekte reichen dabei vom Mobilitätsbudget anstelle eines Dienstwagens über die Schaffung einer anbieterunabhängigen Mobilitätsplattform bis hin zu Lösungen für besonders schutzbedürftige Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Straßenverkehr. Ein wesentliches Kennzeichen des Projektes ist die kontinuierliche und umfassende Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger. Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Mit dem Reallabor Hamburg wird eine digitale Infrastruktur entwickelt, die den Verkehr sicherer, komfortabler und klimaschonender macht. Dazu gehören Mikrodepots zur Reduzierung von Logistikverkehren, autonomes Fahren, On-Demand-Shuttles und eine App, die unterschiedlichste Mobilitätsangebote miteinander vernetzt. Alle Projekte werden im Echtbetrieb getestet und im Oktober 2021 beim Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme in unserer Stadt präsentiert. Ich wünsche der Hochbahn und allen Partnern viel Erfolg bei ihren Projekten zur Mobilität der Zukunft.“ Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) bringt Experten aus Politik, privatem Sektor, Verbänden, Forschungseinrichtungen zusammen, um Konzepte für eine nachhaltige, umwelt- und klimagerechte, bezahlbare und wettbewerbsfähige Mobilität in Deutschland zu entwickeln. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Henning Kagermann erarbeiten sechs Arbeitsgruppen technologieneutral verkehrsträgerübergreifende Handlungsempfehlungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.Expertinnen und Experten der AG 3 der NPM sehen die Notwendigkeit, dass digitale Entwicklungen im Mobilitätssektor nicht losgelöst von den gesellschaftlichen Veränderungen betrachtet werden dürfen. „In der NPM konnten wir in den letzten anderthalb Jahren bereits viele Handlungsempfehlungen zur Digitalisierung der Mobilität erarbeiten. Bei komplexen Fragestellungen wie zum Beispiel der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, bei neuen Mobilitätsangeboten ihr Nutzungsverhalten zu ändern oder der Fähigkeit verschiedener Verkehrsträger bei intermodalen Mobilitätsangeboten zusammenzuarbeiten, bedarf es aber der Erprobung neuer Lösungsansätze in der Realität. Das Reallabor in Hamburg ist der Raum, in dem in den nächsten Monaten gezeigt wird, ob und wie sich Ideen und Möglichkeiten einer weitgehend vernetzten Mobilität im Alltag tatsächlich umsetzen lassen,“, erläutert Klaus Fröhlich, bis Ende Juni 2020 Mitglied des Vorstandes der BMW AG und Leiter der AG 3 der NPM. „Hamburg hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Hub für intelligente, zukunftsweisende Mobilitätslösungen entwickelt. Das RealLabHH läutet dabei die nächste Evolutionsstufe ein. Denn die hier angestrebte Verzahnung relevanter Player bis auf Projektebene bedeutet zusätzlichen Schwung für Innovationen.“, ergänzt Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG. Das Reallabor in Hamburg soll in den kommenden Monaten zeigen, ob und wie sich Ideen und Möglichkeiten einer weitgehend vernetzten Mobilität im Alltag tatsächlich umsetzen lassen. Ziel des Projektes sind Handlungsempfehlungen für die umwelt- und klimagerechte Umgestaltung des Mobilitätssystems. Das Projekt läuft bis Ende 2021 und wird vom Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) mit rund 20,5 Millionen Euro gefördert. (Hochbahn/PM/Schreiber)

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