Im Sommer hatten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) vier Elektrobusse in Dienst gestellt. Es sollte das Vorzeigeprojekt werden: Berlin wollte als erste europäische Hauptstadt auf einer kompletten Innenstadtlinie Elektrobusse mit einem kabellosen Ladesystem betreiben. Seit dem Beginn des Tests Ende August sind die Elektrobusse nach Angaben der BVG bisher ganze sieben Tage von morgens bis abends durchgefahren. Nun stehen die vier Solaris Urbino 12 Electric aber wieder im Depot. Probleme mit den Lithium-Ionen-Batterien hätten zur Zwangspause geführt, so die Angaben der BVG. Die Firma Bombardier, die das Antriebssystem namens Primove entwickelt hat, bestätigt die Fehlermeldung. Gleichzeitig merken die Bombardier-Ingenieure an, dass der Fehler bisher nur an einem Elektrobus in Berlin aufgetreten sei. Vorsichtshalber seien deshalb alle vier Elektrobusse aus dem Verkehr gezogen worden. Da das System in anderen Städten einwandfrei funktioniere, geht man bei Bombardier davon aus, dass die Fehler wohl extern ausgelöst wurden. Die BVG spricht aktuell von einem Schutzwiderstand an den Hochvoltanlagen, der versagt haben soll. Nun wollen die Ingenieure eine Art Sicherheitsschalter einbauen, der eine Überladung und somit eventuelle Schäden an der Batterie verhindern soll. Da die Elektrobusse mit mehreren Millionen Euro gefördert wurden, will die TU Berlin als wissenschaftlicher Begleiter des Projektes genau untersuchen, was zu dem Problem führte. Die BVG prüft auch deshalb Elektrobusse für zukünftige Einsätze, weil man ab 2020 nur noch abgasfreie Busse für Berlin anschaffen will.
Probleme mit Elektrobussen
13. Oktober 2015