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MAN stellt auf der Busworld den Lion’s Intercity 14 LE als Weltpremiere vor. Foto: MAN

Ein kapazitätsstarkes Busmodell für den Überland- und Stadtverkehr mit maximaler Flexibilität zu einem vernünftigen Preis – diese Anforderungen von Unternehmern und öffentlichen Betreibern für das preissensible aber boomende Low-Entry-Segment erscheinen kaum miteinander vereinbar.

Mit jahrzehntelanger Erfahrung im Markt und auf Basis der aktuellen Baureihen Lion’s Intercity sowie Lion’s City, bietet MAN mit dem neuen Dreiachser Lion’s Intercity LE 14 jetzt die ideale Lösung: ein kostengünstig und modernes Einstiegsmodell, das all diese Kundenwünsche erfüllt.

Mit seiner kompakten Länge von 14,43 Metern ist der Bus eines der kürzesten Fahrzeuge des Marktes, und so verliert das Dreiachskonzept für den letzten Fahrer „seinen Schrecken“. Die beeindruckenden Stichworte lesen sich so: bis zu 63 Sitzplätze und maximal 127 Passagiere Gesamtkapazität, kompakter Wendekreis von 23,8 Metern dank gelenkter und entlastbarer Nachlaufachse, optional dritte Tür im Heck und modernstes Digitalcockpit in zwei wählbaren Varianten.

Dazu kommt eine umfassende Sicherheitsausstattung, die ihresgleichen sucht und zum Modelljahr 2024 auf Basis einer neuen Elektronikplattform in allen MAN-Bussen Einzug hält. Bisher wurden bereits deutlich über 500 Busse des Lion’s Intercity LE geordert, die meisten in der zwölf Meter langen Version (über 80 Prozent der Kunden greifen hier zu), die sich besonders in Deutschland und Zentraleuropa viele Freunde gemacht hat. 

Das moderne „Smart Edge“ Design, das seit 2017 mit dem Reisebus Lion’s Coach seinen Einzug hielt, kennzeichnet den Lion’s Intercity LE ganz klar als Einstiegsmodell in der aktuellen MAN-Familie, das aber in keiner Weise seinen Brüdern optisch nachsteht. „Smart Edge“-Design bedeutet hier wie anderswo: die konsequente Umsetzung von klaren, dynamischen Linien, Fasen und Kanten über das gesamte Fahrzeug, die aber niemals aggressive oder aufdringliche Formen annehmen, sondern harmonisch in ein ganzheitliches und in sich ruhendes Gestaltungskonzept einfließen.

Die Erhöhung des Hinterwagen-Bodens wird optisch geschickt kaschiert, so dass sich der Bus nahtlos in die Linienfamilie mit Löwe im Signet einfügt. Foto: MAN

Dabei kommt den Bug- und Heckbereichen des Fahrzeuges eine besondere Bedeutung zu – sind doch gerade sie es, die dem großen und hier besonders langen Buskubus eine elegante und dynamische Erscheinung verleihen und so der Bus dem Passagier freundlich, einladend und sympathisch gegenübertritt. Das ist besonders wichtig bei einem so großen Fahrzeug wie einem Dreiachser. Die Erhöhung des Hinterwagen-Bodens wird optisch geschickt kaschiert, so dass sich der Bus nahtlos in die Linienfamilie mit Löwe im Signet einfügt.

Die Unterscheidungsmerkmale der beiden neuen 14-Meter-Varianten sind für das Segment charakteristisch und richten sich bei identischem äußeren Erscheinungsbild konsequent an den unterschiedlichen Einsatzprofilen aus. Die stadtorientierte Variante des Lion’s Intercity LE 14 verfügt über eine podestfreie Bodenlandschaft im Niederflurbereich und ist immer mit einer 275/70 R 22,5 Bereifung ausgerüstet (Einstiegshöhe 340 mm).

Die überlandorientierte Version bietet dieses Format auf Wunsch, in der Serie werden Reifen des Formats 295/80 R 22,5 aufgezogen (Einstiegshöhe 380 mm). Sie verfügt zudem immer über Podeste im vorderen Bereich (Höhe vorne 1.425 mm, hinten 1.875 mm) und bietet so eine optimierte Bestuhlungsanordnung für den Überlandeinsatz. Im neuen Dreiachser finden bis zu 127 Fahrgäste Platz – dieser hervorragende Wert in puncto Kapazität bedeutet ein beachtliches Plus von 14 Passagieren gegenüber dem langen Zweiachser Lion’s Intercity LE 13.

Bei allen Lion’s Intercity LE können moderne Deckenhaltestangen oder optional in der Höhe angepasste Gepäckablagen in offener oder geschlossener Version, letzterer auch mit modernen Servicesets für Licht, Luft und Serviceruf konfiguriert werden. Die Aufteilung der Gepäckablagen im Bus kann sehr flexibel zwischen Vorder- und Hinterwagen sowie zwischen der rechten und der linken Seite erfolgen.

Als Sitze werden im Überland-Wagen Sitze des Typs „MAN Intercity Basic“ verbaut, die je nach Klassifizierung sowohl ohne oder optional mit Zwei- bzw. Dreipunktgurten verfügbar sind. Für die stadtorientierte Variante stehen drei City-Sitze aus der Reihe „City Schale“ mit verschiedenen Sitzoberflächen und Sitzpolsterungen zur Verfügung. Die optionale Ausstattungsvariante „MAN City Comfort“ ist serienmäßig mit Dreipunktgurt erhältlich.

In der Serie verfügt die stadtorientierte Version stets über zweiflügelige Innenschwenktüren an der vorderen und der mittleren Tür. Die überlandorientierte Variante ist serienmäßig immer mit einer Außenschwenktür, an der vorderen Tür ein- oder zweiflügelig, an der mittleren Tür 2 immer zweiflügelig, ausgestattet.

Optional gibt es für alle Lion’s Intercity LE 2-flügelige elektrische Schwenk-Schiebetüren aus dem MAN-Technologiebaukasten. Dieser umfasst auch serienmäßige Lichtschranken an den Drehsäulen, damit keine Passagiere beim Öffnen und Schließen versehentlich eingeklemmt werden. Eine dritte Tür ist optional als pneumatische Außenschwenktür für einen nochmals verbesserten Fahrgastfluss erhältlich – ein deutlicher Vorteil zu anderen Marktteilnehmern des Segments. Dazu kommt ein sehr hohes zulässiges Gesamtgewicht von 26 Tonnen.

Der Fahrerplatz wurde gegenüber einem reinen Niederflurwagen deutlich um 120 Millimeter angehoben, was den Fahrer auf Augenhöhe zum Fahrgast bringt. Foto: MAN

Der Fahrer findet im MAN Lion’s Intercity LE einen modernen Arbeitsplatz vor, der sich mit der elegant geschwungenen Kabinentür perfekt in das Designkonzept einfügt. Der Fahrerplatz wurde gegenüber einem reinen Niederflurwagen deutlich um 120 Millimeter angehoben, was den Fahrer auf Augenhöhe zum Fahrgast bringt – ein wichtiger Sicherheitsaspekt in Zeiten zunehmenden Vandalismus.

Mit der neuen Elektronikplattform, die zum Modelljahr 2024 allen Bussen der Marken MAN und Neoplan Anwendung findet, hält auch ein völlig neues HMI-Konzept („Human-Machine-Interface“) Einzug im Lion’s Intercity LE. Kernstück ist hierbei das neue, in der Diagonale 12 Zoll messende Zentraldisplay, das vollkommen digital ausgeführt ist und über einen besonders großen, zentralen Mitteilungsbereich mit sich überlagernden Infoebenen verfügt.

Optional kann auch das neue MAN-Multifunktionslenkrad bestellt werden, über das viele Funktionen, bis hin zur kompletten Multimedia-Anlage, komfortabel bedient werden können. Erstmals lässt sich das Lenkrad auch zur besseren Bewegungsfreiheit des Fahrers vollständig nach oben klappen. Sollte das MAN Multimedia Center (MMC) optional verbaut sein, wird es auf einem zusätzlichen 7-Zoll-Monitor oben auf der fahrerzentrierten Mittelkonsole dargestellt, die ganz bewusst auf einen Touchscreen verzichtet. Stattdessen kommen neben dem Multifunktionslenkrad oder der hauseigenen Sprachsteuerung zwei griffige Drehknöpfe und diverse Direktzugriffstasten direkt unter dem Display in direkter Reichweite des Fahrers zur Anwendung.

Bei Überlandbussen wird auch das digitale Display verbaut. Foto: MAN

Generell sind zwei Fahrerarbeitsplätze verfügbar: die klassische und gleichzeitig modernisierte Version aus dem Lion’s Intercity sowie der an die VDV-Vorgaben angelehnte MAN-eigene Fahrerplatz aus der neuen Lion’s City-Generation. Hierbei lässt sich der untere Teil zusammen mit dem Lenkrad nach Fahrerwunsch justieren.

Mit dem Fokus auf Ergonomie, Komfort und Sicherheit wurde beim VDV-Fahrerarbeitsplatz auch die Bedienfreundlichkeit durch die Anordnung der Schalter und Instrumente optimiert. Getränkehalter und USB-Anschluss befinden sich ebenso wie der prominent positionierte Bremshebel der neuen elektropneumatischen Feststellbremse im seitlichen Bedienfeld. Zusätzliche Ablagemöglichkeiten bieten zum Beispiel ein abschließbares Fahrertaschenfach, Abfalleimer oder ein Zeitungsnetz in der Fahrertür.

Diese ist in mehreren Ausführungen – auch mit Polycarbonat-Sicherheitsscheibe – erhältlich. Die neue elektrische Handbremse wird automatisch eingelegt, sollte der Fahrer sie vergessen und den Motor abstellen – ein wichtiger Sicherheitsaspekt im stressigen Linienverkehr.

Für beste Sicht nach hinten und seitlich stehen optimierte Spiegel zur Verfügung, die in der Serie an einem Rohrrahmen befestigt sind. Sie sind mit und ohne Bugbeobachtungsspiegel erhältlich sowie separatem Schulbusspiegel an Tür 2 verfügbar und immer in einer Höhe von über zwei Metern montiert. Auf Wunsch sind auch die hochwertige, vollverkleidete Integralversion vom Lion’s City und das kamerabasierte OptiView-System bestellbar. Ebenfalls erhältlich ist ein zusätzliches 360-Grad-Birdview System, das mit vier Außenkameras gekoppelt ist und über einen kleinen Monitor an der A-Säule abgebildet wird.

Durch den aus der Lion’s City Stadtbusfamilie übernommenen Sechszylindermotor MAN D1556 LOH überzeugt der Lion’s Intercity LE mit dem leistungsstarken und komfortablen Antrieb, der ebenso für den Stadtverkehr wie auch für den Gelegenheitsverkehr und anspruchsvollere Topografie geeignet ist.

Den hocheffizienten 9-Liter-Sechszylinder gibt es für die neuen Dreiachser in den beiden Leistungsstufen 330 PS (243 kW) und 360 PS (265 kW) bei 1.400 bzw. 1.600 Newtonmeter maximalem Drehmoment. Das moderne Common Rail-Einspritzsystem arbeitet nunmehr mit einem Druck von 2.500 bar. Dieses Leistungsspektrum macht den Überlandbus bestens für anspruchsvolle Topografie einsetzbar.

Die neueste Motorengeneration D15 bietet noch weitere Vorteile: Viele Nebenaggregate wie die Wasserpumpe oder die neuen LIN-Generatoren werden immer bedarfsgerecht angesteuert, was zu einem deutlichen Effizienzgewinn beiträgt. Die Ölwechsel- und Partikelfilter-Reinigungsintervalle sind mit 80.000 bzw. 470.000 Kilometer sehr lang ausgelegt und sorgen für geringe TCO. Außer für die Dreiachs-Versionen sind alle Leistungsvarianten des Aggregats wählbar (kein 280 PS-Motor). Die modernen MAN-Motoren sind sowohl für Biodiesel als auch für hydrierte Pflanzenöle (HVO100) und synthetische Kraftstoffe (XtL) ohne weitere Anpassungen geeignet.

Natürlich lässt sich der hocheffiziente MAN D15-Motor optional mit dem MAN EfficientHybrid System ergänzen, das erheblich zur Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und damit der Emissionen beiträgt. Ein Novum in diesem Segment – zumal die Ausstattung für alle Modelle möglich ist. Darüber hinaus sorgt die serienmäßige Stopp-Start-Funktion des MAN EfficientHybrid für flüsterleise Stoppphasen an Haltestellen und Ampeln.

Kernstück des Systems ist der Kurbelwellen-Starter-Generator mit 12 kW Leistung – eine Elektromaschine, die während des Bremsens mechanische in elektrische Energie umwandelt. Durch die Umkehrung der Funktionsweise des Kurbelwellen-Starter-Generators kann der MAN D15 Motor innerhalb weniger Augenblicke wieder gestartet und bei der anschließenden Beschleunigung mit der Boost-Funktion mit maximal 220 Newtonmeter unterstützt werden, was wiederum den Motor gerade in der Anfahrphase deutlich entlastet.

Alle MAN-Motoren für den Lion’s Intercity LE sind mit dem neuen Sechs-Gang-Automatik-Wandlergetriebe ZF Ecolife 2 ausgerüstet, um für eine möglichst effiziente und gleichsam kraftvolle Fortbewegung zu sorgen. Diese Getriebeart steht bei den Kunden in diesem stadtnahen Segment hoch im Kurs und ist optimal auf die diversen Einsatzzwecke abgestimmt. Auf ein manuelles Getriebe verzichtet MAN in diesem Segment vollständig.

Neben den besonders weichen Schaltvorgängen ist auch der vehemente Vortrieb ohne störende Lastunterbrechungen das überzeugende Argument für die bewährten Automatikgetriebe. Das Getriebe passt sich automatisch der Topografie und der aktuellen Auslastung an („TopoDyn“).

Das Fahrwerk des neuen Low-Entry Überlandbusses besitzt unverkennbar echte Reisebusgene und bietet selbstverständlich eine vordere Einzelradaufhängung sowie serienmäßig Stabilisatoren, die über einen großen Einschlagwinkel der Räder von 56 Grad verfügen und so für kompakte Wendekreise sorgen (53 Grad mit Überland-Bereifung 295/80 R 22,5). Als Antriebsachse kommt die bewährte und omnibusspezifische MAN Hypoidachse HY-1350-B-03 zum Einsatz, die je nach Getriebe mit verschiedenen Achsübersetzungen geliefert werden kann – einer optimalen Anpassung an den Einsatzzweck steht so nichts mehr im Wege.

Die Nachlaufachse der beiden Dreiachser MAN Lion’s City Intercity LE 14 ist elektrohydraulisch gelenkt, was den Reifenverschleiß senkt und den Wendekreis deutlich verkleinert (23,8 m). Bei leerem Fahrzeug lässt sich dank des neuen VASC-Luftfedersystems mit vielen neuen Bauteilen, die Hinterachse gezielt entlasten, um die Traktion zu erhöhen und den Verschleiß auf der Nachlaufachse zu reduzieren.

Genau wie bei allen Bussen von MAN sind adaptive PCV-Stoßdämpfer (Premium Comfort Valve) verbaut, die ein besonders sicheres und komfortables Fahrverhalten optimal mit geringem Wartungsaufwand verbinden. Dank eines neuen Ölführungskonzepts stehen dabei deutlich mehr Parameter zur Verfügung, sodass eine spezifische Abstimmung für jede Achsvariante möglich ist, was wiederum zu einem deutlich komfortableren Fahrverhalten führt. In Verbindung mit dem neuen VASC-Luftfedersystem mit seinen kurzen Ansprechzeiten und Funktionserweiterungen bietet der Lion’s Intercity LE eines der fahraktivsten Chassis in der Überlandklasse.

Die umfassende Sicherheitsausstattung des Lion‘s Intercity LE wurde im Zuge der Modellpflege 2024 sowie der gesetzlichen Vorgaben der neuen europäischen „General Safety Regulation (GSR)“ nochmals erweitert. Nach wie vor verfügen alle Low-Entry-Modelle serienmäßig über ABS/ASR, einen wirkungsvollen Bremsassistenten und das elektronische Stabilitätsprogramm ESP (Serie in der Überland-Variante).

Bis zu 63 Sitzplätze und maximal 127 Passagiere Gesamtkapazität! Foto: Schreiber

Bei einer starken Notbremsung pulsieren die LED-Bremsleuchten zudem schneller. Optional sind der abstandsgeregelte Tempomat ACC und der Spurverlassenwarner LGS in haptischer oder akustischer Version verfügbar. Neu in Serie ist eine radargestützte Abbiegehilfe auf der schlecht einsehbaren rechten Seite, deren optische Warnungen auf gut sichtbaren LED-Leuchten in der A-Säule kaskadisch angezeigt werden. Im Falle des optionalen Einbaus der Spurwechselhilfe (LCS) wird auch die linke Seite in einem weiten Bereich vor und hinter dem Fahrzeug überwacht, was gerade im wuseligen Stadtverkehr oder beim Überholen auf der Autobahn sehr hilfreich ist.

Auch die Fahrzeugfront wird serienmäßig mittels eines neuen Nahbereichsradars vollständig überwacht („Front End Detection“) und der Fahrer gewarnt, sollten sich zum Beispiel an der Haltestelle Menschen vor den Bus bewegen. Diese besondere Berücksichtigung von „vulnerablen Verkehrsteilnehmern (VRUs)“ kommt auch beim neuen Notbremsassistenten EBA+ (Option) zum Tragen, da dieses aufgrund der neuen Sensorik (Nahbereichs-, Fernbereichsradar, Stereokamera und Sensorfusion) erstmals auch bei erkannten Fußgängern und Radfahrern im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten rechtzeitig zum Stehen kommt.

Zu guter Letzt kommen neue Systeme zum Einsatz, die schon bekannt sind, jetzt aber teilweise verpflichtend werden: Neben der Alkolock-Anfahrsperre (Vorbereitung oder komplettes System) sind dies: Fahrlichtautomatik, Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung, Gurtwarner für den Fahrer, Aufmerksamkeitsassistent, Regensensor und Rückfahrkamera. Alle Reifen und deren Druck werden mittels TPM (Tyre Pressure Monitoring, Serie) jederzeit überwacht. Das neue System verfügt über innen verbaute Sensoren und kann auch bei hohen Reifentemperaturen Alarm schlagen. (MAN/PM/PR/Sr)

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