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Der neue Chief Executive Officer von Solaris Bus & Coach Javier Iriarte informierte über das abgelaufene Jahr und gewährte Ausblicke in die Zukunft. Foto: Screenshot Solaris/omnibus.news

Zum ersten Mal mehr “Alternativen” bei den 1.492 ausgelieferten Omnibussen in 2022. Foto: Screenshot Solaris/omnibus.news

Mateusz Figaszewski und Javier Iriarte gaben beim anschließenden Q&A-Teil weitere Auskünfte zu den Fragen von Journalisten. Foto: Screenshot Solaris/omnibus.news

Premierenstimmung bei Solaris: Der neue Chief Executive Officer von Solaris Bus & Coach heißt seit dem Jahreswechsel Javier Iriarte. In dieser Funktion informierte er zum ersten Mal über das Geschäftsjahr 2022. In einem Rückblick gab es auch den einen oder anderen Ausblick:

Der ÖPNV werde in der Zukunft stetig wachsen, 60 bis 70 Prozent sollen es bis 2050 sein. Und schon gleich die zweite Premiere: “Zum ersten Mal in unserer Geschichte haben Omnibusse mit emissionsfreiem oder emissionsarmem Antrieb mehr als die Hälfte des Anteils am Absatzmix ausgemacht, in Summe waren es genau 55%.”, wie Javier Iriarte erklärte.

1.492 Omnibusse wurden in 2022 von Solaris ausgeliefert, 823 davon emissionsfrei oder emissionsarm, so Iriarte. Und weiter: “Der Wandel der Antriebe in Europa finde jetzt und hier statt.” Europaweit habe Solaris entsprechend der Statistik von Chatrou CME Solution in 2022 im Segment der BEV- und FCEV-Busse einen Marktanteil von 11,2% und damit den 2. Platz inne, wie Javier Iriarte weiter ausführte.

Blick man auf die Entwicklung des Marktes und die letzten zehn Jahre der neu zugelassenen Elektrobusse, dann sei es der 1. Platz, der Solaris innehabe. Von den in dieser Zeit insgesamt ausgelieferten 10.798 Elektrobussen hätte Solaris 1.463 Elektrobusse ausgeliefert und damit 13,5 Prozent Marktanteil – wie Chatrou CME Solutions ermittelt hat.

Dass die polnische Marke, die mittlerweile Teil der spanischen CAF-Gruppe ist, früh auf alternative Antriebe gesetzt und so einen entsprechenden Vorsprung eingefahren hat, zeigt sich auch beim Blick auf das Segment der FCEV-Busse in 2022: Insgesamt wurden europaweit 88 Fahrzeuge neu zugelassen, auf Solaris entfallen 54 Fahrzeuge bzw. 61,4 Prozent.

Voller Stolz berichtete Javier Iriarte bei der Übersicht der Marktanteile in Europa über die 247 in Spanien neu zugelassenen Omnibusse der Marke Solaris – ein Marktanteil von 25 Prozent und wieder der 1. Platz. In 2022 wurden in Spanien wieder mehr Omnibusse neu zugelassen, waren es in 2021 in Summe 1.522, so stieg die Zahl in 2022 auf 1.867 an, wie Chatrou CME Solutions ermittelt hat.

Auf das das Jahr 2023 blicke man positiv, die Auftragsbücher seien gut gefüllt. Ende 2022 umfasste er 1.369 Fahrzeuge im Auftragsbestand und 1.648 Einheiten im Auftragseingang. Der Umsatz sank nach Angaben von Javier Iriarte 2022 von 725 Mio. Euro (2020) und 721 Mio. Euro (2021) auf 696 Mio.

Bei den fest bestellten Omnibussen hätten 86 Prozent einen emissionsfreien oder emissionsarmen Antrieb, so Javier Iriarte. Bis jetzt sei der Auftrag aus Mailand über 250 Elektrobusse eine besondere Anerkennung der Leistungen von Solaris. Oslo habe 183 Elektrobusse bestellt, 100 Trolleybusse würde man nach Bukarest liefern. Die 20 Doppelgelenk-Trolleybusse für Prag seien ein Beispiel für die Vielfalt des lieferbaren Portfolios.

Insgesamt wären 20 verschiedene Baumuster aktuell in den Auftragsbüchern vertreten. Das Angebot biete Fahrzeugen mit 9 bis 24 Metern Länge, bei den Antrieben stünden BEV-, FCEV-, Trolley- und Hybrid-Konzepte zur Auswahl. Das Erfolgsgeheimnis sei aber nicht nur die Vielfalt, sondern das partnerschaftliche Miteinander mit den Auftraggebern, verrät Javier Iriarte.

Als weitere Premiere kündigte der Javier Iriarte einen neuen Urbino 18 electric – gezeigt werde er auf der Busworld im Herbst in Brüssel. Die Batteriemodule würden zukünftig auf dem Dach platziert werden, der Motorturm würde verschwinden. Und die Batteriekapazität würde erhöht werden, außerdem fahre dieser Bus mit einer modularen Driveline vor.

Damit aber noch nicht genug: Solaris will die Führungsrolle ausbauen und weiter expandieren. Dies sei im Überlandsegment möglich, hier kann Solaris das Wissen aus dem Stadtbusbereich übertragen und will weitere neue elektrisch angetriebene Fahrzeuge generieren, die ihre Premieren in den nächsten Jahren feiern werden.

Die Nr. 1 in Europa blickt auch über den Tellerrand: Hauseigene Kontakte des Eisenbahngeschäftes der CAF-Gruppe mit den entsprechenden Strukturen (Iriarte meint Vertrieb und Produktion in den USA) wolle man für Nordamerika nutzen, um in das Geschäft mit Elektrobussen einzusteigen. Die Premiere hier: Ab 2026 könnten erste Urbino electric auf die Straßen kommen. (Solaris/omnibus.news/Sr)

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