Die Elektrifizierungsstrategie für die Busflotte der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH geht in die nächste Phase. Im August 2023 wird die Ausschreibung für die Lieferung von 23 Elektrobussen bis 2025 gestartet. Dafür stehen insgesamt Fördergelder in Höhe von 8,346 Millionen Euro zur Verfügung.
Nachdem die Landeshauptstadt Potsdam und die ViP die gemeinsame Strategie im November 2022 vorgestellt hatten, erfolgte in den vergangenen Monaten die Bewerbung der ViP beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) um Fördergelder. Für die Anschaffung der 23 Elektrobusse bewilligte das BMDV insgesamt 4,672 Millionen Euro. Für die notwendige Anpassung der Infrastruktur auf dem ViP-Betriebshof in der Fritz-Zubeil-Straße 96 wurden 3,674 Millionen Euro bewilligt.
Der Beigeordnete der Landeshauptstadt Potsdam für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, sagt: „Der Nahverkehrsplan sieht vor, dass die Busflotte der ViP schrittweise emissionsfrei werden soll. Vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt ist außerdem durch die notwendigen infrastrukturellen Maßnahmen eine Kapazitätserweiterung auf dem Betriebshof erforderlich. Mit den Fördergeldern können wir beginnen, die verabredete Elektrifizierungsstrategie umzusetzen und den Ausstieg aus Antrieben mit fossilen Brennstoffen in Potsdam einleiten. Mit der Bewilligung der Fördermittel wurde eine entscheidende Voraussetzung für einen erfolgreichen Start der Ausschreibung der ViP-Flotte auf dem Weg in das Elektrozeitalter geschaffen, wir leisten einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduzierung und kommen einen großen Schritt beim Erreichen unserer Klimaziele voran.“
Die ViP verfügt aktuell über 60 Dieselbusse. Die meisten Fahrzeuge, die jetzt angeschafft werden sollen, sind Ersatzinvestitionen für Busse, die ihre Laufleistung erreicht haben. Es handelt sich insgesamt um zehn E-Solobusse, deren Anschaffung mit jeweils 176.000 Euro gefördert wird, sowie um 13 E-Gelenkbusse, die mit jeweils 224.000 Euro pro Fahrzeug gefördert werden. Sie werden europaweit ausgeschrieben. Angestrebt wird eine Auftragserteilung im 1. Quartal 2024.
ViP-Geschäftsführer Uwe Loeschmann: „Mit der Straßenbahn sind heute schon mehr als zwei Drittel unserer Fahrgäste elektrisch unterwegs. In den kommenden Jahren mit der Zielsetzung bis 2031 werden wir durch unsere neue, elektrische Busflotte den Anteil auf 100 Prozent erhöhen. Vor uns liegt nun die Beschaffung der ersten Tranche. Die Herausforderungen sind groß, insbesondere die erforderlichen Baumaßnahmen auf dem Betriebshof sind anspruchsvoll.“
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird bis zum Herbst 2023 untersucht, wie der ViP-Betriebshof umgebaut werden muss, um die Lade- und Wartungsinfrastruktur für die neue Flotte betreiben zu können. Dabei werden die Ladetechnik sowie die Ausgestaltung des Buscarports und der Buswerkstatt sowie Brandschutzmaßnahmen im Mittelpunkt stehen.
Geplant sind 30 Ladepunkte auf dem Betriebshof, wofür ein weiterer, leistungsfähiger 10-kV-Mittelspannungsanschluss mit 7 Megawatt erforderlich ist. Außerdem sind Ladepunkte an den Endhaltestellen Campus Jungfernsee und Hauptbahnhof vorgesehen. Weitere Standorte werden noch geprüft. Der Termin für die Ausschreibung der Infrastrukturmaßnahmen steht noch nicht fest. (VIP/PM/Sr)