Lobbyarbeit leistet der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer vor allem in Berlin. Und ist damit genau an der richtigen Stelle, denn eine Lobby ist in britischen Parlamentsgebäude die Halle bzw. der Ort, in der die Abgeordneten mit Wählern und Interessengruppen zusammentreffen. Wenn auch nicht im Reichstagsgebäude, sondern direkt am Fuße des deutschen Parlaments auf dem Bürgersteig der Scheidemannstraße fanden gleich mehrere Gespräche statt: So wurden gestern am Rande der Bus-Demo in Gesprächen mit den Vertretern der deutschen Verbände des Busgewerbes u.a. Staatssekretär Thomas Bareiß, Michael Donth, Paul Lehrieder, André Berghegger, Oliver Luksic, Christian Jung und Cem Özdemir gesichtet. In Zeiten der Corona-Pandemie fanden die Gespräche, wie auch das zwischen Cem Özdemir (Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages) und Karl Hülsmann (Präsident Bund Deutscher Omnibusunternehmer) mit Mund- und Nasenschutz statt. Dem Austausch stand das nicht im Weg, der Hilferuf kam auch durch die zahlreich lautstark hupenden Reisebusse bei den Politikern an. Die Busbranche leidet massiv unter dem ausbleibenden Reiseverkehr in der Corona-Pandemie und fordert vom Staat finanzielle Soforthilfen, die nicht an Kredite geknüpft sind. „Der staatlich verordnete Stillstand der Reisebusse kostet täglich 2,3 Millionen Euro“, heißt es in den gemeinsamen Forderungen der Verbände. Die angereisten Busunternehmen hoffen darauf, dass im derzeit diskutierten Konjunkturprogramm der Bundesregierung auch entsprechende Hilfen für die Bustouristik vorgesehen sind. Der Protest der Busunternehmen hat gestern viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nicht nur auf den Straßen in mehreren deutschen Städten, sondern auch in den Medien. Karl Hülsmann wies gegenüber der Tagesschau unter anderem auf die Ungereichtigkeit beim Vergleich zu den Konzernen Lufthansa und DB hin. Während diese viele Milliarden erhalten, wird für den Mittelstand aktuell immer noch keine echte Hilfe geboten. (BDO/PM/Schreiber)
Politische Gespräche
28. Mai 2020