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Passau hat den Elektrobus Vero von TAM getestet. Foto: TAM

Passau ist nicht nur als die Dreiflüssestadt bekannt, sondern vielmehr für die historische Altstadt mit ihren barocken Gebäuden. Um hier zukünftig rein elektrisch den ÖPNV darstellen zu können, testen die Stadtväter einen Elektrobus. Primär geht es um die Altstadtgassen, die nicht von der Standardgefäßgröße und damit nicht mit einem 12m langen Elektrobus befahren werden können. Für den Test hat Tovarna Automobilov in Motorjev (TAM) aus Maribor in Slowenien einen Elektrobus zur Verfügung gestellt. Hinter dem Unternehmen stehen mittlerweile Firmen aus China und den Niederlanden, die Niederländer sind aber auch in chinesischen Händen. Aus dem Reich der Mitte kam dann nicht nur die finanzielle Unterstützung, sondern auch die Ansage, TAM in Richtung Elektromobilität zu entwickeln. Der Prototyp der neuen Vero-Baureihe bietet nach Angaben der Slowenen eine Reichweite von gut 100 Kilometern. Mit 126 Kilowattstunden an Bord sei die Reichweite auch im Winter garantiert, so die TAM-Ingenieure. Zwei Antriebsmotoren mit je 45 kW sind verbaut, selbst bei bei voller Heiz- oder Klimaleistung seien 100 Kilometer problemlos möglich, so die Verantwortlichen von TAM. Dennoch reicht es nicht ganz, auf der Citybus-Linie legen die eingesetzten Dieselfahrzeuge täglich rund 150 Kilometer zurück. Wichtiger ist den Stadtvätern aber, dass der Elektrobus auch problemlos durch den “Paulusbogen”, das älteste der fünf historischen Stadttore, passt. Der Torbogen hat eine maximale Durchfahrtshöhe von 3,1 Metern. Und genau dieses Maß – einschließlich einer auf dem Dach verbauten Klimaanlage – hat bzw. unterschreitet der Vero von TAM. Mit 9,25m Länge und 2,5m Breite passt der Elektrobus perfekt in und durch die Altstadt. Und weil auch die Hinterachse gelenkt ist, sei der Vero für die historische Altstadt genau richtig, weil extrem wendig. Dennoch gab es ein Problem: Die Slowenen hatten als Testfahrzeug einen Elektrobus der Vorserie geschickt, der für Länder mit Linksverkehr entwickelt wurde – der Fahrer sitzt auf der rechten Seiten und muss beim Abbiegen und Lenken entsprechend neu denken.  Aber auch das klappte bei den Probefahrten! Viele Passanten staunten nicht schlecht, als der Elektrobus nahezu geräuschlos durch die Altstadt fuhr. Manche waren auch verwundert, dass da auf einem ein Bus von hinten kommt. Den Stadtvätern sind die Dieselbusse, die derzeit im Viertelstundentakt durch die engen Gassen der Altstadt fahren, ein Dorn im Auge, denn sie seien auf dieser Linie nicht mehr zeitgemäß. Die Citybus-Linie soll kurzfristig auf Elektrobusse umgestellt wrden. Die Kosten für den Vero liegen bei 500.000 Euro, wie TAM mitteilt. Zwei Busse sind aktuell in Passau auf der Citybus-Linie unterwegs. Finanzielle Unterstützung für die Anschaffung wird es auf jeden Fall geben, da sind sich die Politiker in Passau sicher. Schließlich sei Andreas Scheuer als Bundesverkehrsminister auch Mitglied im Stadtrat von Passau…

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