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Offenbach stellt den Fuhrpark in Etappen auf Elektrobusse um. Grafik: OVB

In fünf Jahren soll ein Drittel des Fuhrparks der Offenbacher Verkehrs-Betriebe (OVB) auf Elektrobusse umgestellt sein, so der Plan. Die ersten Stromer werden nach Angaben der OVB im nächsten Jahr auf den Straßen der hessischen Stadt rollen. „Wir brauchen einen leistungsstarken ÖPNV, um in unserer schnell wachsenden Großstadt den steigenden Mobilitätsanforderungen gerecht zu werden“, erklärte Bürgermeister Peter Schneider. „Dieser Spagat, einerseits den Stadtbusverkehr auszuweiten und gleichzeitig die Schadstoffbelastung der Luft zu verringern, kann nur mit Hilfe emissionsfreier, mit Öko-Strom betriebener Elektrobusse gelingen.“ Ziel ist es, bis 2023 insgesamt 27 Elektrobusse im täglichen Einsatz zu nutzen. Das entspricht rund 35 Prozent der gesamten Stadtbusflotte von derzeit 72 Fahrzeugen. 21 der 27 elektrisch betriebenen Fahrzeuge werden Solobusse, sechs werden Gelenkbusse sein. Beheizt und klimatisiert werden die Fahrzeuge mit Hilfe einer Hybridheizung. In einem bestimmten Temperaturbereich geschieht das elektrisch, im Frostbereich schaltet sich eine fossile, mit Bio-Diesel oder Bio-Ethanol betriebene Zusatzheizung zu. Auf Empfehlung von Experten bevorzugen die Offenbacher Verkehrs-Betriebe so genannte Gelegenheitsladung statt einer reinen Depotladung – der Energiebedarf der Fahrzeugeinsätze bei einer ausschließlichen Depotladung würde in den meisten Fällen die Batteriekapazität übersteigen. Bei der Gelegenheitsladung werden die Elektrobusse tagsüber in wenigen Minuten an Schnellladestationen mit einer Leistung von 300 kW an strategisch günstig gelegenen Endhaltestellen nachgeladen. Über Nacht erfolgt die Ladung im Betriebshof. Im Vergleich zu ihren Diesel-betriebenen Vorgängern mit Verbrauchswerten von 50 Litern pro hundert Kilometer sollen die 27 neuen Offenbacher Elektrobusse bei einer jährlichen Gesamtleistung von rund 1,9 Millionen Kilometern 2300 Tonnen CO2, 1000 Kilogramm Stickoxid (NOX) und acht Kilogramm Feinstaub einsparen. Eine schrittweise Umstellung auf Elektrobusse macht mehr Sinn als eine hundertprozentige Elektrifizierung von jetzt auf gleich, so die Erklärung der Stadtwerke zur Philosophie der stückweisen Umstellung. Außerdem sei es zu einem leichter zu finanzieren und die sukzessive Umsetzung des Projektes biete die Möglichkeit, in kleinen Schritten zu starten und die dabei gewonnenen Erfahrungen für die nächsten Entwicklungsschritte auszuwerten. Und: Elektromobilität entwickelt sich technisch kontinuierlich weiter. Die Elektrifizierung der Stadtbusflotte in mehreren Stufen erlaubt es, auf diese Veränderungen und Fortschritte flexibel zu reagieren. Um den neuen Nahverkehrsplan in zwei Phasen umzusetzen, soll die Fahrzeugzahl zum Fahrplanwechsel Ende 2018 um elf Busse und zum Fahrplanwechsel Ende 2019 um weitere fünf Busse auf dann insgesamt 88 Fahrzeuge steigen. Der erhöhte Fahrzeugbedarf wird in diesem Jahr zunächst noch durch neue Diesel-Busse gedeckt. “Gleichzeitig sollen aber 2018 bereits Fördergelder bei Bund und Land beantragt und die Beschaffung der Elektrobusse wie der Ladeinfrastruktur europaweit ausgeschrieben werden”, betonen die Stadtwerke.

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