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Bus-Oldtimer aus der Schweiz, Österreich, Luxemburg, Schweden und aus allen Regionen Deutschlands treffen sich Mitte Mai in der Altstadt von Bad Mergentheim. Foto: BadMergentheim

Es ist jedes Mal wieder ein faszinierendes Erlebnis, wenn sich die nostalgischen Gefährte aus der Schweiz, aus Österreich, aus Luxemburg, aus Schweden und aus allen Regionen Deutschlands in der Altstadt von Bad Mergentheim treffen. Nachdem viele Veranstaltungen pandemiebedingt ausfielen, kommen nun vom 13. bis 15. Mai 2022 Busfans auf ihre Kosten.

Die Oldtimer treffen am Freitag auf dem Bad Mergentheimer Festplatz ein. Dort startet dann am Samstag die gemeinsame Ausfahrt. Unterwegs lässt sich aus den stilvollen Gefährten heraus die schöne Landschaft des lieblichen Taubertals genießen. Seit über 20 Jahren findet in Bad Mergentheim im Nordosten Baden-Württembergs das Internationale Oldtimerbus-Treffen statt.

Als 1926 eine aufstrebende Kurstadt namens Mergentheim feierlich zum „Bad“ erhoben wurde, rollte im Nachbarland Frankreich ein dunkelgrüner Renault-Bus Typ TN 4 F aus der Produktion. Fast 100 Jahre ist er nun alt – und doch ein echter Neuling wenn im Mai 2022 im Taubertal wieder das Internationale Oldtimerbus-Treffen stattfindet.

Josef Albrecht aus Aalen wird „Pia“ – so heißt der jüngste Zugang seiner historischen Bus-Sammlung – erstmals mitnehmen nach Bad Mergentheim. „Die Besonderheit des Renault sind die zugelassenen Stehplätze im hinteren Bereich“, sagt er. Unter Sicherheits-Aspekten ist das Stehen mancher Fahrgäste vertretbar: Der Benzin-Motor mit acht Litern Hubraum und 67 PS beschleunigt Pia höchstens auf 40, vielleicht mal 42 Stundenkilometer.

Fragt man Josef Albrecht, was seine Faszination für die historischen Reisegefährte ausmacht, so geht es genau darum: „Man fährt langsam und gemütlich durch die Landschaft – und sieht viel mehr!“ Das bekommt er immer wieder von den begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern seiner Ausfahrten zu hören. Josef Albrecht hat eine eigene kleine Sammlung aus insgesamt fünf Bussen unterschiedlicher Epochen.  Sie haben eigene Namen bekommen.

Da wäre zum Beispiel „Sonja“, Baujahr 1963, rot-weiß lackiert, 110 Mercedes-PS und 34 Sitzplätze in komfortablem Abstand voneinander. Dass die Mitfahrenden sich meist schnell in Sonja verlieben, liegt vor allem an ihren riesigen Fensterflächen. Nicht nur zu den Seiten, sondern auch nach oben ist die Aussicht gen Himmel ganz hervorragend. „Diese alten Fahrzeuge sind etwas Besonderes und sie sollten der Nachwelt erhalten bleiben“, findet Josef Albrecht.

Das ist sein Antrieb, die rollenden Schätze gut zu pflegen und in Schuss zu halten. Alle drei Monate geht’s zum TÜV, das ist bei der gewerblichen Personenbeförderung Vorschrift. Nicht nur das, sondern auch das funkelnde Chrom und längst vergangene Zeiten zaubern den Besuchern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

„Jeder Bus hat einen anderen Charakter, früher gab es viel mehr Hersteller und deshalb auch ganz unterschiedliche Gestaltungen“, beschreibt Josef Albrecht den Reiz des Treffens. Weit über 50 Busse sind in einer bunten Mischung zu sehen, große und kleine, jüngere Klassiker und solche, die man bestenfalls noch im Museum vermutet hätte.

Für Oldtimerbus-Fans wie Josef Albrecht ist es der Austausch mit anderen, der hier im Mittelpunkt steht: „Jeder Bus hat seine eigene Geschichte, die ihn zu etwas Besonderem macht.“ In diese Geschichten können beim Oldtimerbus-Treffen auch die Gäste eintauchen. Im Taubertal gibt es noch etwas Besonderes: 1898 wurde hier die Kraftpostlinie gegründet, von Bad Mergentheim ging es über Dörzbach nach Künzelsau. (BadMergentheim/omnibus.news/Sr)

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