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Ebusco aus Deurne (NL) meldet volle Auftragsbücher. Foto: Schreiber

Auch VDL ist gut im Geschäft und wird die nächste Citea-Baureihe nur noch rein elektrisch anbieten. Foto: Schreiber

Binnen fünf Jahren sind mehr als 20 Prozent der Linienbusse im niederländischen ÖPNV neu in Dienst gestellt worden – entsprechend der politischen Vorgaben emissionsfrei und mit Ökostrom gespeist. Am 13. Dezember 2020 waren es exakt 1.163 emissionsfreie Linienbusse, wie aus der Zählung der Beratungsfirma CROW-KpVV hervorgeht. Vor sieben Jahren war es die Provinz Friesland, die 2013 die elektromobile Zukunft im ÖPNV mit sechs Elektrobussen auf der Nordseeinsel Schiermonnikoog einläutete. Seit 2016 melden die Niederländer immer wieder Großaufträge und den Austausch ganzer Flotten. Das staatliche Crow-KpVV-Programm entwickelt kollektives Wissen, u.a. für lokale und regionale Gebietskörperschaften im Bereich Mobilität. Die gesammelten Daten werden dann beispielsweise von Entscheidern dazu genutzt, Entwicklungen besser beurteilen zu können, wenn es darum geht, die Bedeutung der Entscheidung samt aller Konsequenzen bewerten zu müssen. Aus den Zahlen geht auch hervor, dass in den Niederlanden im Vergleich zum Vorjahr fast 400 neue Elektrobusse in Dienst gestellt wurden. Mit 246 neuen Elektrobussen liegt das Konzessionsgebiet Ijssel-Vecht vor Groningen Drenthe mit 166 neuen Elektrobussen. Auf den dritten Platz liegt Amstelland-Meerlanden mit 100 Elektrobussen. In 23 der 33 Konzessionen werden mittlerweile emissionsfreie Busse sowohl im Stadt- als auch im Überlandverkehr eingesetzt. Die Marktbeobachter und Analysten von Crow-KpVV gehen davon aus, dass die Anzahl neuer Elektrobusse in den Niederlanden im Jahr 2021 um weitere 500 Fahrzeuge steigen wird – trotz der erschwerten Rahmenbedingungen. Wie sich die Corona-Pandemie aber konkret auswirken wird, können die Experten nicht sagen. Fix sei aber nach wie vor das Ziel, bis 2030 den Busverkehr in den Niederlanden vollständig auf emissionsfreie Antriebe umzustellen. Damit gehen die Niederlande weit über die Clean Vehicles Directive der EU hinaus. Rückendeckung gibt es von der ING Groep, die die meisten Omnibusse der Niederlande finanziert und sich u.a. an Ebusco mehrheitlich beteiligt hat. Deren Analysten sehen lediglich eine Verlangsamung der Umstellung auf emissionsfreie Antriebe als Auswirkung der Pandemie – und das in bzw. für ganz Europa für die nächsten zwei Jahre. (INGGroep/KpVV/PM/Sr)

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