Seite wählen

Premiere auf der Busworld Kortrijk 2017: Der neue rein elektrische Midibus K7 von BYD. Foto: Schreiber

Die Busunternehmen Zickenheiner testet zusammen mit dem Mittelrheinischer Verkehrsbetrieb (MVB) einen Elektrobus von BYD im Neuwieder Stadtgebiet. Zickenheiner ist in Rheinland-Pfalz ein Vorreiter, zuletzt hatte das Unternehmen mit Hybridbussen aufmerksam gemacht – die ersten ihrer Art in diesem Bundesland. Der K7 von BYD fährt rein elektrisch, stößt keinerlei Abgase aus und schont die Ohren der Anwohner in der Stadt, wie es seitens Zickenheiner heißt. Eine Batterieladung reiche für eine Strecke von mehr als 200 Kilometern – im Stadtverkehr in Neuwied ausreichend für einen Einsatztag. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) unterstützen den Test mit ihrer Infrastruktur und ihrem Elektro-Knowhow. „Elektromobilität ist der nächste Schritt. Wir blicken in die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs“, sagt Axel Zickenheiner. Bei dem BYD-Elektrofahrzeug handelt es sich um einen acht Meter langen Midi-Bus – Standard-Busse sind zwölf Meter lang. In dieser Woche ging es los, nun wird der Elektro-Midi auf verschiedenen Strecken im Neuwieder Stadtverkehr gefahren. Hauptaugenmerk ist die Batteriekapazität. Neuwied bietet dafür unterschiedliche Szenarien: Flache Strecken entlang des Rheins etwa nach Engers, steilere Anstiege etwa nach Feldkirchen, den Stop-and-Go-Verkehr in der City. „Wir wollen sehen, wie sich der Elektrobus bei diesen Herausforderungen schlägt“, sagt Axel Zickenheiner. „Städte wie das chinesische Shenzhen zeigen, dass ein rein elektrischer Verkehr möglich ist“, sagt Zickenheiner. In der 12-Millionen-Stadt sind alle rund 16.000 Busse batteriebetrieben. „Aber klar ist: Jeder Bus, egal ob mit Elektro- oder Dieselantrieb, entlastet die Stadt und ersetzt Dutzende Autos.“ Zickenheiner und MVB setzen bereits elf Hybridbusse mit Elektro-Diesel-Antrieb ein – Neuwied ist als einzige rheinland-pfälzische Stadt mit solchen Fahrzeugen schon jetzt Vorreiter. „Ohne Subventionen wird derzeit kaum ein Unternehmen auf E-Busse setzen – und die Hürden für die Förderung sind insbesondere für Mittelständler noch sehr hoch“, sagt Axel Zickenheiner. Will man ganz auf Elektromobilität setzen, braucht es auch ganz neue Konzepte. Denkbar ist die nächtliche Aufladung von Elektrobussen im Depot, was eine starke Stromleitung und ein gutes Energiemanagement voraussetzt. Eine Alternative ist die Aufladung entlang der Bus-Strecke oder an Endhaltestellen. „Die Infrastruktur für einen rein elektrischen Verkehr muss noch stärker ausgebaut werden“, sagt SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach. Die Zickenheiner GmbH ist seit 1928 ein Familienunternehmen. Mit rund 60 Bussen betreibt Zickenheiner Verkehre in Stadt und Kreis Neuwied, sowie im Hunsrück, im oberen Mittelrheintal und an der Mosel.

Der Innenraum des auf der Busworld 2017 vorgstellten K7 von BYD. Foto: Schreiber

Teilen auf: