Seite wählen

Volvo Bus stellt heute am 4. Februar um 4 Uhr einen 4m hohen Omnibus für den westeuropäischen Markt vor… Foto: Volvo Bus, Montage: omnibus.news

Volvo Bus kündigt für den heutigen Tag, den 4. Februar, um 4 Uhr eine 4-minütige Vorstellung einer 4-Meter-Neuheit an. Plakativer geht es kaum, der Grund dafür ist schnell gefunden: Im letzten Jahr bei der Premiere des 9700 DD hieß es noch, er sei nur für den skandinavischen Markt bestimmt. Das wurde auffällig oft, zu oft, wenn den Schweden erklärt. OK, mit einer Höhe von 4,25 Metern kann Volvos neuer Doppeldecker nicht in Westeuropa fahren. Wer in die Statistik der Neuzulassungen für Doppeldecker schaut, der erkennt, dass der Markt seit Jahren europaweit von rund 500 Doppeldecker Neuzulassungen im Reisebussegment bestimmt wird. Die Zulassungsstatistik hat sich in Skandinavien trotz der Corona-Pandemie verändert, der neue Schwede ist ganz großes Kino und bei den Kunden, die im Februar 2020 in Göteburg in den restaurierten ehemaligen Hallen der Eriksberg-Werft der Weltpremiere beiwohnen durften, sehr gut angekommen. Der neue Schwede ist ganz großes Kino, nach dem Debüt für die nordischen Märkte folgt nun die Markteinführung des 4m hohen Doppeldecker. Basis ist auch hier neue 9000er-Baureihe, der neue Doppeldecker baut auf dem 9700er auf und wird bei den Könnern von Carrus Delta Oy in Finnland in einer Kleinserie nach Kundenauftrag individuell gefertigt. Und die erlaubt es nun auch, einen 4m hohen Ableger ohne große Probleme zu bauen. Auch der Designer von Volvo Bus, Dan Frykholm, hat dies im Vorfeld berücksichtigt, denn die grafische Gestaltung der oberen Seitenwand ist ehe schlicht und verzichtet auf dekorative Ornamente, die jetzt bei 25 Zentimetern weniger Höhe die klare Linie wohl eher stören würden. Die Initiative zum Bau dieser Gefäßgröße waren Kundenanfragen, die einen großen Omnibus jenseits von Gelenkbussen und 15m-Fahrzeugen für den wachsenden Markt der Expressbusse gefordert haben. Und dieses Geschäftsfeld gibt es so nur in Skandinavien, die Verantwortlichen bei Volvo Bus haben zugehört und im Februar 2020 zur Premiere gleich ein Kundenfahrzeug mit gut 14m Länge und fast sieben Kubikmetern Gepäckraum auf die Räder gestellt. Und seither hat sich der Doppeldecker nicht nur in Schweden gut verkauft, auch die Nachbarländer haben den Schwedenhappen dankend angenommen. Der 4,25 m hohe Linien-Doppeldecker bietet oben und unten eine durchgende Stehhöhe, bei einem Körpermaß von 1,84m passt immer noch eine Hand dazwischen, wie omnibus.bus bei der Vorstellung in Göteborg eigenhändig erfahren hat. Auch sonst geht es komfortabel zu, die hauseigenen Sitze mit hohem Rücken versprechen eine angenehme Fahrt, das Gepäck – oder auch ein Fahrrad (in Skandinavien typisch) – verschwindet im Kofferraum. Zusammen mit den Kunden, die Expressbus-Linien bedienen, haben sich die schwedischen Entwickler Gedanken gemacht, wie man noch mehr Autofahrer zum Umsteigen bewegen kann. Und das fängt beim Ein- bzw. Aussteigen an, dafür hat der 9700 DD extrabreite Türen. Auch sonst läuft es im wahrsten Sinne: Mittelgang und Treppen sind für schnelles Ein- und Aussteigen dimensioniert. Je nach Länge (gebaut wird der neue Doppeldecker von 13 bis 14,86 Metern) sind maximalbestuhlt bis zu 96 Sitzplätze möglich. Der Fahrerplatz soll nach Aussagen von Volvo der größte sein, den es in einem Doppeldecker gibt, kein Fahrzeug dieser Art biete dem Fahrer mehr Raum – auf der Premiere hatte man den durchaus Eindruck, dass das stimmt. Mehr Sicht bietet das Kamera-Monitor-System vom schwedischen Anbieter Mirroreye, nicht nur dank größer Winkel der Kameras, sondern auch wegen der Bird-View-Funktion. Volvo setzt beim neuen Doppeldecker aber auch auf Bewährtes: Zahlreiche Bauteile der Baureihe 9700 kommen zum Einsatz, darunter beispielsweise nicht nur Bug- und Heckschürzen, sondern auch zum Teil die Seitenscheiben. Das spart Kosten, der neue Doppeldecker soll mit einem überzeugenden Preis-Leistungsverhältnis zum Kunden fahren. Für die Unternehmer ist entsprechend Technik an Bord, Konnektivität ist das Zauberwort. Volvo bietet in diesem Zusammenhang ein Zonenmanagement für vorgegebener Höchstgeschwindigkeit sowie eine Echtzeitüberwachung, so dass der Betreiber sehen kann, wie das Fahrzeug gefahren wird und rechtzeitig die Wartung für eine optimale Effizienz geplant werden kann. Für entsprechende Sicherheit und eine bessere Übersicht sitzt der Fahrer erhöht und weiß mehrere aktive Sicherheitssysteme wie elektronisch gesteuerte Bremsen, elektronisches Stabilitätssystem und Antiblockiersystem an Bord. Sicher ist sicher, deshalb gibt es auch einen Spurhalteassistenten und eine Kollisionswarnung mit Notbremsung. Was wird der 4m hohe 9700 DD davon übernehmen? Vieles, denn das, was er bietet, kommt auch in Westeuropa an, wie die Analysten der Schweden im Vorfeld ermittelt haben. Der Volvo 9700 DD mit vier Metern wird mit dem Volvo Motor D11K460 ausgestattet. Dieser 11-Liter-Motor entwickelt eine Leistung von 339 kW (460 PS) und ist für den Betrieb mit fossilem Dieselkraftstoff, Biodiesel (B100) sowie Kraftstoff aus hydrierten Pflanzenölen (HVO bzw. Hydrogenated Vegetable Oils) zertifiziert. Was soll man noch sagen? Vielleicht einfach nur: Hej ny 9700DD med 4 meter! Wer online live dabeisein möchte, der muss einfach nur hier klicken – wer ganz neugierig ist, klickt auch schon vor 4 Uhr… (VolvoBus/omnibus.news/Sr)

Volvos Busdesigner Dan Frykholm hat für die 9000er Baureihe über die unterschiedlichen Entwürfe nachgedacht, von Anafng an war auch immer schon ein Doppeldecker dabei… Foto: Volvo Bus

Das Design des 9700 DD entstand rein digital. Foto: Schreiber

Dan Frykholm (links) im Gespräch über Design, Kunst und das Kommunikative, was auch ein Doppeldeckerbus hat. Anm.: Das Foto entstand weit vor Corona anlässlich der Premiere der neuen 9000er-Baureihe! Foto: Weidenbacher

Teilen auf: