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Setra zeigt ein erstes Foto der noch getarnten überarbeiteten ComfortClass. Foto: Setra

In Ulm, um Ulm und um Ulm herum wurde Ende April ein Setra-TopClass-Erlkönig gesichtet… Foto: SB-Medien/Baldauf; Montage: omnibus.news

Am 29. April 2022 gab es auf omnibus.news erste Erlkönig-Fotos der überarbeiteten Frontmaske der Setra TopClasss zu sehen. Nun schickt Daimler Buses ein offizielles Statement mit vier Fotos der nächsten Generation der Setra Reisebusse der Baureihen ComfortClass und TopClass 500.

Im Laufe des Jahres 2022 sollen die beiden Baureihen vorgestellt werden. Punkt, genau, Punkt. Das war es dann auch schon. Keine weiteren Informationen. Der Grund für diese erste Information ist klar: Aktuell sind die Erlkönige, die Stefan Baldauf schon im April fotografiert hat, auf der Straße unterwegs.

„Man kann ihnen im eisigen Winter Finnlands begegnen, auf steilen Straßen in den Bergen der Sierra Nevada, in der feuchten Hitze Gibraltars, auf Rundstrecken in Europa und bei Dauerlauftests in der Türkei, sogar in einer staubigen Kiesgrube.“ heißt es in der Pressemitteilung.

Die Fahrzeuge mit der getarnten Front drehen ihre Runden, um dann im Herbst an den Start gehen zu können. Setra stellte 2013 die TopClass 500 auf der Busworld im belgischen Kortrijk vor. Der Messestandort nahe der französischen Grenze ist Geschichte, die Busworld ist nach Brüssel umgezogen. Und die vor fast zehn Jahren präsentierte neue Baureihe mit dem großen Setra in der Frontmaske auch.

Aber nur fast, denn eine komplett neue Generation stellt Daimler Buses für die Ulmer Marke in diesem Jahr nicht vor. Das, was die Ulmer Spatzen von den Dächern pfeifen, ist ein Facelift in der Front und technische Neuheiten im Bereich der Elektronik. Steht aber nicht in der jetzt verschickten Information an die Presse.

Ein bisschen Spannung, was da kommt oder nicht kommt, muss ja bleiben! 2013 bewarb Daimler Buses die eigenständige Gestaltung des neuen Setra-Gesichtes in Verbindung mit Zierelementen aus Chrom. Sie unterstrichen die Wertigkeit, die schwebenden“ Designelemente vermittelten dem Betrachter eine Leichtigkeit und Dominanz.

Jetzt steht das Facelift an, die TopClass 500 bekommt das, was die Mediziner eine Gesichtsstraffung nennen. Und die Entwicklungs- und Testingenieure oder vielleicht die Marketingstrategen sind sich ihres Eingriffes sicher, denn das Heck des Erlkönigs ist mit dem Namen Leyla foliert.

Literarisch gesehen ist „lailā“ die „schönste aller Nächte“, keine Frage, da hatte scheinbar jemand aus der Entwicklungs- und Erprobungsabteilung eine kreative Idee, die TopClass zählt wohl zu den schönsten Reisebussen in Europa. Das türkische Wort „leylak“ bezeichnet ein zartes Lila, die Farbe des Flieders.

Ganz anders sehen es die Strategen in Marketing- und der Presseabteilung, die Erprobungsfahrzeuge „haben zum Teil eine bunte Lackierung sowie eine Beklebung mit Fantasienamen wie Cleo, Leyla, Lima oder Zera – die Namen der ausgewählten Farben.“ Damit lenken sie geschickt auf etwas, was eigentlich nicht im Mittelpunkt steht.

Im Herbst fahren die beiden Baureihen mit je einer neuen Frontmaske vor. Und wie sieht die aus? Von der Leuchtkraft der Farben geblendet schaut man kaum genau hin, obwohl sich ein geschärfter Blick lohnen würde. Was verbirgt sich unter der markanten Folie, die den Blick auf das, was die Front dann zieren wird, verwehrt? (omnibus.news/Sr)

 

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