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Auf der Pressekonfeenz der Busworld in Brüssel gab VDL gestern bekannt, für Linien- und Reisebusse ab Sommer 2020 auch auf Kamera-Systeme zu setzen. Foto: Schreiber

Geschärfte Frontmaske und Kamerasystemeauch beim Citea LLE. Foto: Schreiber

Keine Spiegel, sondern Kameras in Kombination mit zwei Bildschirmen im Bus, die es dem Fahrer ermöglichen, noch besser und sicherer am Verkehr teilzunehmen, das ist eine der Aussagen von VDL anlässlich der Busworld. Das Kamera-System wird in Kürze sowohl für die Citea- als auch für die Futura-Reihe verfügbar sein, wie VDL miteilte. “Es sorgt für eine gute Sicht bei allen Wetterbedingungen”, erklärt Alex de Jong, Business Manager Public Transport bei VDL Bus & Coach. “Im vielbefahrenen Stadtverkehr, zum Beispiel wenn Sie sich einem Kreisverkehr nähern, kann man viel davon profitieren. Da man keinen toten Winkel mehr hat, macht es das Manövrieren sicherer. Das System ist mit „Night Vision“ ausgestattet, was die Sicht des Fahrers auch bei Dunkelheit deutlich verbessert.” Pieter Gerdingh, Business Manager Coach von VDL Bus & Coach, ergänzt: “Ohne Spiegel an der Außenseite des Busses verringert sich der Luftwiderstand. Das wird sich je nach Einsatz und Bedingungen mit bis zu 4 % positiv auf den Kraftstoffverbrauch auswirken. Es macht auch bei der Reparatur und Wartung einen Unterschied, da die Spiegel regelmäßig beschädigt werden und nicht mehr gereinigt werden müssen. Letztendlich führt dies zu noch niedrigeren Betriebsgesamtkosten (TCO).” Das Kamera-System wurde unter allen Wetterbedingungen ausgiebig getestet. In kalten und warmen Regionen, Tag und Nacht und bei Regen, Schnee, Nebel und Glatteis. Die Sicht muss unter allen Umständen perfekt sein. Seit dem 1. Juli 2019 ermöglicht die europäische Gesetzgebung das Fahren mit Spiegelersatzsystemen. VDL Bus & Coach wird ab dem nächsten Frühjahr mit dem Verkauf dieser Option beginnen, so dass Lieferungen ab Sommer 2020 erfolgen können. In der ersten Phase decken die Spiegel die Sichtklassen 2 und 4 ab. Die anderen Klassen werden in naher Zukunft folgen. Auf der Busworld zeigt VDL das Kamerasystem in einem Citea LLE-120 Diesel und einem Futura FHD-129. Die beiden länglichen Bildschirme, die das Bild der Kameras im Bus wiedergeben, sind so positioniert, dass sie die Sicht des Fahrers nicht behindern. Wenn der Bus gestartet wird, werden die Kameras automatisch optimal eingestellt. Die Einführung von Kameras, die Außenspiegel ersetzen, passt zur Vision von VDL Bus & Coach, Innovationen einzuführen, die den Anforderungen des Marktes entsprechen. Das System trägt dazu bei, das Ziel “Aiming for Zero” zu erreichen und die Position zu stärken, die VDL Bus & Coach derzeit als Spitzenreiter im Bereich der E-Mobilität in Europa einnimmt. Vor diesem Hintergrund ist auch das geplante neue Werk zu sehen: Bis 2025 werden drei Viertel aller Busse im öffentlichen Verkehr elektrisch fahren. Immer mehr Städte sind der Meinung, dass Nullemission in absehbarer Zeit die Regel sein sollte. Vor diesem Hintergrund macht VDL Bus & Coach den nächsten Schritt, um das Ziel “Aiming for Zero” zu erreichen: In Roeselare (Belgien), wird eine neue Fabrik gebaut, in der ab Ende 2021 Busse CO2-neutral produziert werden. “Diese Niederlassung wird sich ganz auf „grüne” Busse konzentrieren”, erklärt Peter Wouters, Direktor des Werkes in Roeselare. “Der Produktionsprozess ist darauf ausgelegt, elektrisch angetriebene Busse so effizient wie möglich zu bauen. Dies geschieht energieneutral und mit Hilfe der “grünen” Technologie.” Auch die belgische Vertriebs- und Serviceniederlassung von VDL Bus & Coach wird an den neuen Standort umziehen. Wo Wettbewerber ihre Produktion zunehmend in Billiglohnländer verlagern, setzt VDL Bus & Coach bewusst weiterhin auf den Bau von Bussen in Westeuropa, wie auf der Busworld zu hören war. Das Unternehmen ist bestrebt, die Beschäftigung in der hochwertigen Fertigungsindustrie in Nordeuropa nach dem Motto der VDL Groep zu erhalten und zu stärken: Mit dem Umzug und der Modernisierung des Werkes in Roeselare unternimmt VDL Bus & Coach einen weiteren Schritt hin zum Ziel “Aiming for Zero”. “Wir wollen weiterhin an der Spitze der E- Mobilität in Europa stehen”, sagt Henk Coppens, CEO VDL Bus & Coach. “Das Wissen und die Kompetenz, die wir seit der Einführung des ersten Elektrobusses im Jahr 2015 erworben haben, werden weiter ausgebaut. Der Ruf nach Nullemission wird überall immer lauter. Gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden arbeiten wir kontinuierlich an nachhaltigen und innovativen Lösungen, die dies ermöglichen. “Die Fertigungsindustrie hat eine Zukunft in Europa. Europa hat eine Zukunft durch die Fertigungsindustrie”. Das neue Werk in Roeselare wird unser Zentrum für E-Mobilität sein, damit wir noch besser auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Marktes eingehen können.” Das zu errichtende Werk wird sich auf einer Fläche von 8 Hektar an der Umgehungsstraße von Roeselare befinden, der Grundstein soll im Frühjahr 2020 gelegt werden kann.

Keine Spiegel, sondern Kameras in Kombination mit zwei Bildschirmen im Bus gibt es zukünftig bei VDL. Foto: Schreiber

Kamera statt Spiegelarm: VDL wird die neue Technik in Linien- und Reisebussen verbauen. Foto: Schreiber

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