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Solaris setzt beim Spiegelersatz auf MobilEye Shield+. Foto: Solaris

Wie Solaris mitteilt, wurde in den letzten Wochen das intelligente Bremsunterstützungssystem CMS (Collision Mitigation System) in Bussen der Urbino-Familie implementiert. Die EU-Gesetzgebung hat viele Assistenzsysteme ab 2022 in die Liste der obligatorischen Ausstattungen für neue Busse aufgenommen. Das CMS-System leitet das automatische Bremsen ein, wie Solaris auf der Busworld in Brüssel mit Hilfe eines Urbino 18 electric darstellte: Wenn ein Radar, das über dem Bus installiert ist, das Risiko einer möglichen Frontalkollision erkennt, schaltet das System in den Bremsmodus, reduziert die Geschwindigkeit und lindert so die Folgen einer möglichen Kollision. Bei Stadtbussen, bei denen es im Gegensatz zu Reisebussen keine Sicherheitsgurte gibt und die meisten Fahrgäste eher stehend als sitzend fahren, ist die richtige Kalibrierung und Konfiguration des CMSs von großer Bedeutung. Die vorgegebene Bremskraft sei entscheidend für die Sicherheit der Fahrgäste, so die Anmerkung der Solaris-Entwickler auf der Busworld. Ein weiteres Gerät und das MobilEye Shield+-System ermöglichen dem Fahrer dank der außerhalb des Fahrzeugs verbauten Kameras eine rundum bessere Sicht. Die digitale Technik erkennt Fußgänger und Radfahrer, die sich nicht in Spiegeln zeigen, was besonders bei dem Abbiegen des Busses wichtig ist. In diesem Fall warnt das System den Fahrer – mit akustischen Signalen und optischen Signalen. Zusätzlich informiert das Gerät den Fahrer über jeden Fußgänger und Radfahrer, der sich nicht mehr als 80 cm vom Bus entfernt befindet. Das MobilEye Shield+ reagiert auch dann, wenn ein Spurwechsel erfolgt oder kein angemessener Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug eingehalten wird. Darüber hinaus warnt das System den Fahrer vor Kollisionsrisiken: Das Gerät kann Geschwindigkeitsbegrenzungen erkennen und informiert den Fahrer auf dem Display darüber. Für noch bessere Sichtbarkeit sorgen zudem neu entwickelte Spiegel. Dabei handelt es sich eigentlich um Kameras, die das Bild auf die Displays im Fahrzeug übertragen. Die neuartigen MirrorEye-Kameras, die anstelle der herkömmlichen Rückspiegel montiert wurden, entsprechen der Sichtbarkeitsklasse 2 und 4 (optional der Klasse 5 im rechten „Spiegel”) und bringen eine Fülle von Vorteilen mit sich, wie Solaris mitteilt. Vor allem müsse man die Geräte beim Fahrerwechsel nicht mehr neu einstellen oder regeln. Die Bildschirme und Kameras zeigen immer das optimale Bild unabhängig von der Größe des Fahrers. Die Fahrzeugbreite wird kleiner, was bei engen und dichten Straßen in der Stadt eine besondere Bedeutung hat. Dadurch verringert sich erheblich das Risiko einer Kollision oder des Touchierens. Die Kameras vergrößern zudem beachtlich das Sichtfeld und verbessern die Aerodynamik des Fahrzeugs. Die Beheizung der Kameras verhindert, dass sie vereisen oder beschlagen und ihre kleinen Abmessungen erleichtern das tägliche Waschen und Reinigen des Busses. Darüber hinaus können auf den Bildschirmen auch die Entfernungsgrenzen der jeweiligen Busteile angezeigt werden, z. B. des Hecks, der jeweiligen Tür oder Achse. Die horizontale Linie auf dem Bildschirm macht wiederum das Manövrieren und das Parken für den Fahrer viel leichter und vor allem sicherer.

Solaris sieht beim Stadtbus Vorteile für einen “spiegellosen” Bus, der Fahrer blickt zukünftig auf einen Monitor. Foto: Solaris

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