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Peter Bijvelds, CEO von Ebusco, vor dem neuen 18m Elektro-Gelenkbus der Baureihe 3.0. Foto: Schreiber

Der Ebusco 3.0 als Gelenkbus hat eine Reichweite von bis zu 700 km. Foto: Schreiber

Ebusco veranschaulichte das Thema Leichtbau mit einer Seitenwand der 3.0 Baureihe. Foto: Schreiber

Ebusco hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahres 2023 zwischen 250 und 300 Fahrzeuge auszuliefern. Als Umsatz nannten die Niederländer auf der Busworld in diesem Zusammenhang eine Größe von 145 und 165 Millionen Euro. Marktanalyst Wim Chatrou von Chatrou CME Solutions hat in der ersten Hälfte des Jahres 2023 europaweit für Ebusco 121 Elektrobusse in der Statistik, es könnte also klappen. Die Marke Ebusco steht aktuell im Fokus der Aktionäre, denn die Aktie ist seit Börsengang stark rückläufig.

Es gibt aber eine positive Entwicklung, heute am Vormittag (17.10.2023) waren es 7,26 Euro, für die die Aktie an der Börse gehandelt wurde. Vor der Busworld lag diese bei guten vier Euro. Im Juni 2023 teilte Ebusco mit, dass Probleme in der Lieferkette und Arbeitskräftemangel das Geschäft immer noch beeinträchtigen. Nun teilte Ebusco auf der Busworld viel Neues mit, was den Aktienkurs beflügelte: Der Ausbau der Produktionskapazitäten wurde mit Hilfe von drei Montagepartnern in Europa und im Ausland beschleunigt.

Auf der Busworld gab Ebusco zudem bekannt, dass mit den ersten Fahrzeugen, die beim Montagepartner Casco montiert wurden, gute Fortschritte erzielt wurden. Die ersten Ebusco 3.0 Busse seien erfolgreich hergestellt worden und die ersten Auslieferungen von Ebusco 3.0 Bussen werden im November erwartet. Name und der Standort des Partners nennt Ebusco nicht (einzig die Info, dass es sich um einen “internationalen” Montagepartner handle).

Ebusco spielte das Thema Leichtbau auf der Busworld und zeigte neben zwei Eubsco 3.0 Fahrzeugen eine Seitenwand und warb auf einem der ausgestellten Leichtbau-Busse der Baureihe 3.0 mit einem Energieverbrauch von 0,65 kWh, der unter realen Bedingungen auf der Straße eingefahren wurde. Eine weitere wichtige Information: Ebusco Energy Flex. Die Niederländer spielen ihr gesammeltes Knowhow im Bereich mobiler Energiespeicher aus und präsentierten ihre hauseigene Lösung für effiziente Energienutzung.

Der bidirektionale Energiespeicher- und die Ladelösung namens Ebusco Energy Flex hat Ebusco selbst entwickelt, „da der Sektor der (erneuerbaren) Energien weiterhin rasant wächst“ und man sich den Herausforderungen stellen wolle, die ein überlastetes Stromnetz mit sich bringt, so der Hersteller. Die mobile Energiespeicherlösung mit einer Kapazität von 184 kWh, die unter anderem direkt an Solar- und Windkraftanlagen angeschlossen werden kann, ermöglicht „die effiziente Speicherung überschüssiger und selbst erzeugter Energie und stellt sicher, dass diese bei Bedarfsspitzen sofort verfügbar ist“.

Man stelle sich damit den Herausforderungen die ein überlastetes Stromnetz mit sich bringe, wie Peter Bijvelds, CEO von Ebusco, erklärte. Da die zunehmende Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen die Kapazität des Stromnetzes übersteigt, habe sich Ebusco Energy Flex als die am besten zugängliche Lösung herauskristallisiert, da es die Möglichkeit biete, direkt mit Anbietern grüner Energie wie Sonnenkollektoren und Windturbinen verbunden zu werden.

Die Speicherung von überschüssiger und selbst erzeugter Energie sorgt dafür, dass diese Energie bei Nachfragespitzen sofort verfügbar ist. Die Kapazität von 184 kWh und die Ladegeschwindigkeit von 60 kW reichen aus, um viele Elektroautos schnell aufzuladen oder einen Bus zwischendurch zu betanken. Die Nachrichten von der Busworld in Brüssel dürften dazu beigetragen haben, dass der Kurs seit Messe Anfang Oktober wieder steigt – bei Börsengang wurde die Ebusco-Aktie für 23 Euro gehandelt.

Der neue Auftrag der Deutsche Bahn bzw. die Option des im April 2022 unterzeichneten Vertrages wurde gezogen: Mit dieser Unterzeichnung wurde die optionale Verlängerung für 2025 und 2026 offiziell bestätigt. Der Rahmenvertrag bezieht sich auf die Lieferung von batterieelektrischen Bussen der Ebusco Typen 2.2 und 3.0. Die Deutsche Bahn hat über diesen Rahmenvertrag bereits mehrere Aufträge für Busse des Modells Ebusco 2.2 erteilt. Weitere zehn Lose sollen bald zum Einsatz kommen. Von diesen Aufträgen seien bereits mehrere Busse ausgeliefert worden und auf den Straßen unterwegs.

Darüber hinaus befinden sich die Unternehmen in abschließenden Gesprächen, um in Kürze Festaufträge zu erteilen, wodurch sich die Gesamtzahl auf über 100 gelieferte Busse erhöhen werde. Mit dieser Vertragsverlängerung beweise die Deutsche Bahn „ihr Vertrauen und ihre Zuversicht, gemeinsam voranzukommen“, so Peter Bijvelds, Geschäftsführer von Ebusco. Der Bushersteller freut sich nach eigenen Angaben darauf, „mit der Beschleunigung bei der Beschaffung von Elektrobussen und der starken Marktposition der Deutschen Bahn in Deutschland viele weitere emissionsfreie Busse zu liefern“.

Bislang hat die Deutsche Bahn nur Busse des Typs Ebusco 2.2 bestellt. Der Vertrag sieht jedoch auch die Möglichkeit vor, Busse des neuen Leichtbau-Typs Ebusco 3.0 zu bestellen. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Innovationsbus, ein Elektrobus der Baureihe 3.0, der in Kürze nach Frankfurt geliefert werden wird und der ein ganz neues Innenraumkonzept für die Fahrgäste bieten wird. Im dritten Quartal habe Ebusco nach eigenen Angaben neue Aufträge für 54 Busse erhalten. (Ebusco/omnibus.news/Sr)

Blick in den Fahrgastraum des Ebusco 3.0 18. Foto: Schreiber

Der Fahrerarbeitsplatz der Baureihe 3.0 von Ebusco, hier der des Ebusco 3.0 18. Fot: Schreiber

Holland Oto legt nach dem Ebusco 2.2 und Ebusco 3.0 nun auch den Elektro-Gelenkbus der Leichtbau-Generation von Ebusco in 87-facher Verkleinerung auf. Foto: Vogel

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