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Sascha Böhnke spiegel-, aber nicht orientierungslos. Foto: Boehnke

Ein Trend der IAA Nutzfahrzeuge 2018 waren Kameras, die die (Rück-)Spiegel ersetzen. Auch wenn nach Entwicklern noch drei bis fünf Jahre dauern dürfte, bis digitale Spiegel im großen Stil eingesetzt werden, der Bus- und Technikredaktuer Sascha Böhnke wollte es für seine Fachzeitschriften Omnibusrevue und Busfahrer schon jetzt “erfahren” und hat sich mit dem MAN-Spiegelersatzsystem “OptiView” auf große Fahrt begeben. Sein Fazit des ersten Tests: “Grundsätzlich lässt sich feststellen: Das Ganze funktioniert, es hat noch leichte Schwächen im Dunkeln (überstrahlte Scheinwerfer der Fahrzeuge, die sich von hinten nähern) und mir persönlich fehlt beim Rangieren der räumliche Eindruck (schwierig abzuschätzen, wann das Heck am Hindernis vorbei ist), ansonsten aber eine spannende Sache.”, so Böhnke. Um den Luftwiderstand und damit auch den Verbrauch weiter zu reduzieren, sollen nach dem Willen der Hersteller die immer größer werdenden Spiegelkonstruktionen an den Seiten so schnell wie möglich verschwinden und durch kleine Kamerasysteme ersetzt werden. Ein Spiegel aus Glas arbeitet frei von Verzerrungen, zeigt sein Bild in Echtzeit und kostet nur den Bruchteil eines Kamera-Systems, wie die Anbieter entsprechender Systeme werben. Daimler hat auf der IAA beim Lkw schon auf klassische Außenspiegel verzichtet und serienmäßig Kameras verbaut, die den Blick nach hinten sichern. Auf Wunsch soll es aber auch noch die guten alten Spiegel geben…  Ist das spiegellose Zeitalter die Zukunft? Keine Frage, man wird sich im wahrsten Sinne neu orientieren müssen, die Orientierung im bzw. über den Außenspiegel wird es wohl bald nicht mehr geben. Auch Busfahrer werden sich nach dem normalen Zündschlüssel oder dem Kassetten-Radio wohl bald vom Spiegel verabschieden. Zu seiner Testfahrt merkte Sascha Böhnke noch an, “dass konventionelle Notspiegel übrigens an Bord sind.”

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