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Das Bundesverkehrsministerium unterstützt finanziell den Aufbau eines Mobilitätssystems mit bis zu 10.000 autonomen Fahrzeugen. Dr. Anjes Tjarks und Dr. Volker Wissing bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung „Metropol-Modellregion Mobilität“. Foto: BMDV, VDV/Bollen, Senat Hansestadt Hamburg

Blick in den Fahrgastraum des fahrerlosen Holon Mover, der in Hamburg auf die Straße kommen soll. Foto: Benteler

Wird in Hamburg ein neues Zeitalter einläuten und zog schon auf der Mobility Move 2024 die Blicke auf sich: Der Holon Mover. Die Buswelt ist im Wandel, u.a. gehört automatisierten Shuttlebusse die Zukunft. Foto: VDV/Bollen

So könnte die neue Mobilität in Hamburg aussehen… Foto: Senat der Hansestadt Hamburg

Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende Dr. Anjes Tjarks gab auf der Mobility Move in Berlin einen Ausblick auf das, was Innovatives in der Hansestadt in den nächsten Jahren geplant ist. Um Innovationen im Verkehrsbereich zu fördern, haben fafür Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und der Senator vereinbart, bei Mobilitätsprojekten künftig enger zu kooperieren.

Sie haben dazu die Absichtserklärung „Metropol-Modellregion Mobilität“ unterzeichnet. Die Digitalisierung des Verkehrs eröffnet der Mobilität neue Dimensionen: So kann digitale Verkehrslenkung Staus verhindern, der fahrerlose Bus kann Personalprobleme lösen, viele neue Lösungsansätze sind darstellbar. Passend dazu gab es im letzten Jahr schon einen Förderbescheid über 26 Millionen Euro.

“Angesichts zunehmender Verkehre brauchen wir mehr denn je neue Technologien, um Mobilität klug zu lenken und die bestehende Infrastruktur effizient zu nutzen. Digitalisierung ist der Schlüssel zu mehr Mobilität für Menschen und Güter und bietet gleichzeitig Chancen, unsere Klimaziele zu erreichen. In Hamburg gibt es ein experimentierfreudiges Klima für neue Mobilitätsformen.” so Dr. Volker Wissing.

Ziel der „Metropol-Modellregion Mobilität“ ist die Entwicklung und der Aufbau eines vollständig neuen, digitalisierten und vernetzten urbanen Mobilitätssystems. Die neue Modellregion steht dabei nicht in Konkurrenz zu anderen Maßnahmen. Durch einen kontinuierlichen Austausch und definierten Prozess soll die Umsetzung von Mobilitätsprojekten beschleunigt und begleitet werden. Die Ergebnisse sollen auf andere Regionen übertragen werden können.

In der „Metropol-Modellregion Mobilität“ sollen Projekte mit anderen Ländern, der Europäischen Kommission, Wirtschaft und Wissenschaft identifiziert und umgesetzt werden. Anknüpfen wird man dabei an bereits existierenden Planungen für eine nachhaltige Mobilitätswende in Hamburg wie den Klimaplan oder den Hamburg-Takt. In der Absichtserklärung werden drei erste Projekte festgehalten.

Bis 2030 sollen in Hamburg bis zu 10.000 autonome Fahrzeuge (beispielsweise von MOIA, ioki, Benteler oder einem anderen Anbieter) unterwegs sein und ein neues digitales On-Demand Verkehrsangebot schaffen, das auch für den ländlichen Raum adaptiert werden kann.

Mit einem ETCS-Standard für automatisiertes Fahren soll die Hamburger S-Bahn in Zukunft vollautonom unterwegs sein und einen dichteren Takt ermöglichen. Der Bund unterstützt Hamburgs Bewerbung um die Ausrichtung des UITP-Weltkongresses, einer der größten Messen für den ÖPNV, in den Jahren 2025 und 2027.

Um die Erklärung mit Leben zu füllen wird als nächster Schritt ein Projektkatalog initiiert und fortgeschrieben. Die Metropol-Modellregion etabliert einen Beirat, in den Vertreterinnen und Vertreter der Beteiligten berufen werden. Die Initiierung dieses Beirats erfolgt durch das BDMV und die BVM.

Der Projektstand wird durch ein für das BDMV und Projektbeteiligte zugängliches Projektmanagement-Office durch Hamburg vorgehalten. Die Projektergebnisse werden den Beteiligten und auch anderen interessierten Vertretern des Bundes, der Bundesländer und Gebietskörperschaften, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Bürgern transparent und diskriminierungsfrei zur Verfügung gestellt.

Der Holon Mover des norddeutschen Automobilzulieferers Benteler ist nach seiner internationalen Premiere auf der CES in Las Vegas nun der heimliche Star für die Hansestadt. Das autonome Fahrzeug feierte am 6. Juli 2023 seine offizielle Premiere im Automuseum Prototyp in der Speicherstadt.

Der neuartige Holon Mover ist ein vollelektrisches und autonomes Fahrzeug zum Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr. Das barrierefreie Shuttle bietet eine automatisierte Rampe, einen gesicherten Rollstuhlplatz sowie auditive und visuelle Unterstützung der Passagiere.

Es sei laut Hersteller einer der weltweit ersten Mover mit Automobilstandards – also führend in Sicherheit, Fahrkomfort und Produktionsqualität. Das Fahrzeug verkehrt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern und verfügt über eine Reichweite von 300 emissionsfreien Kilometern.

Gemeinsam mit der Hamburger Hochbahn AG forciert der Automobilhersteller Benteler den Ausbau von kundenfreundlichen und klimaschonenden Mobilitätsangeboten. Die beiden Unternehmen vereinbarten eine entsprechende Absichtserklärung zum Einsatz autonomer Shuttles im öffentlichen Nahverkehr.

Neben der Hamburger Verkehrsbehörde sind die Hamburger Hochbahn, der On-Demand-Dienst Moia, der Automobilzulieferer Benteler und Volkswagen Nutzfahrzeuge sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an dem Projekt beteiligt. Es läuft von Oktober 2023 bis Oktober 2026.

Geplant ist, Ende 2024 mit Test mehrerer autonomer Holon-Fahrzeuge in Hamburg zu starten, um so künftig einen Beitrag zum „Hamburg-Takt“ zu leisten. Die ersten Fahrgäste sollen ab 2025 mit den Shuttles mitfahren können, wenn mit der Betriebsphase der autonome Ridepooling-Dienst beginnt. Bis 2030 soll jeder Hamburgerin und jedem Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen.

Autonomen On-Demand-Angeboten wie dem Holon-Mover kommt dabei eine relevante Bedeutung zu. Dr. Anjes Tjarks: „Der Holon-Mover feiert seine Europapremiere in Hamburg – das passt. Wir wollen Vorreiter für moderne Mobilität sein und diese nutzen, um das tägliche Leben der Menschen angenehmer und komfortabler zu machen.“ (Benteler/BDMV/VDV/PM/Sr)

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