Die Daimler AG treibt die Entwicklung von Sicherheits- und Assistenzsystemen für den Einsatz im Omnibus konsequent voran. Für alle Nutzfahrzeug-Sparten des Konzerns sind in den nächsten Jahren neue Sicherheitstechnologien wie Abbiegeassistenten oder Mirror Cam angekündigt. „Unser Antrieb ist die Vision vom unfallfreien Fahren. Deshalb entwickeln wir kontinuierlich neue Sicherheitssysteme und bringen diese in den Markt. Wie schnell wir sie einsetzen können, hängt dabei auch maßgeblich davon ab, wie zügig der notwendige rechtliche Rahmen geschaffen wird. Hier ist die Politik gefordert. Als Pionier bei Sicherheitstechnologien werden wir uns an diesem gesellschaftlichen Diskurs aktiv beteiligen“, sagte Dr. Wolfgang Bernhard, im Daimler Vorstand verantwortlich für Trucks und Busse, bei der Veranstaltung „Shaping Future Transportation – Campus Safety“. Mit unterschiedlichsten Fahrzeugtypen vom Linien- bis zum Reisebus zeigte Daimler, was die vorhandenen und zukünftigen Assistenzsysteme leisten. Die neue Knickwinkelsteuerung des Gelenkbusses ist – neben neuen Abbiege-Assistenten für Omnibusse – die erste verfügbare Innovation. Eine Neuheit, an der Daimler derzeit noch arbeitet, ist die Mirror Cam. Durch rechts und links im Fahrerhaus angebrachte Monitore in Verbindung mit Außenkameras wird die Sicht für den Fahrer deutlich verbessert und das Unfallrisiko vermindert. Positiver Nebeneffekt: Aufgrund des im Vergleich zu Außenspiegeln geringeren Luftwiderstands sinkt der Kraftstoffverbrauch. Weiterentwickelt wird von Daimler auch der Notbremsassistent, der in der aktuellen dritten Generation Active Brake Assist 3 (ABA3) den Bus vor stehenden Hindernissen falls nötig bis zum Stillstand abbremst. Mehr als die Hälfte aller Auffahrunfälle mit schweren Nutzfahrzeugen lassen sich laut Experten so vermeiden. In einer nächsten Stufe wird der Notbremsassistent auch Fußgänger und Radfahrer erkennen können, teilte Gustav Tuschen, der bei Daimler Buses die Entwicklung verantwortet, im Rahmen der Veranstaltung mit. Für die Zukunft werde es weitere Assistenten geben, neben Ideen sei man hier bereits auch konkret mit dem einen oder anderen Ansatz in der Erprobung, so Tuschen. Eine wichtige Neuerung sei der Abbiege-Assistent, den Daimler Trucks in absehbarer Zeit als weltweit erster Hersteller in Serie bringen werde, sagte Tuschen. Das System, welches Passanten im toten Winkel erkennt, kann nach Expertenschätzungen die Hälfte aller Lkw-Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern verhindern. Langfristig werde auch die Bussparte davon profitieren. Weiterentwicklungen wird es auch beim Spurhalteassistenten geben. Heute schon warnt er optisch und akustisch, wenn der Omnibus von der Fahrbahn abzukommen droht. Im nächsten Schritt wird er sogar aktiv die Spur halten und gegenlenken, wenn es gefährlich wird. Die neuen Assistenz- und Sicherheitssysteme werden jedes für sich die Zahl der Unfälle verringern. Der Quantensprung in Richtung unfallfreies Fahren wird durch ihre intelligente Kombination stattfinden. Auch in den Bussen von Daimler spielen Sicherheitssysteme eine Rolle: So werden in Bussen der Marken Setra und Mercedes-Benz die Sicherheitssysteme genutzt, die in den Lkw eingesetzt werden. Darüber hinaus gibt es speziell für den Bus konzipierte Sicherheits-Features. Für den Stadtbus Citaro beispielsweise wurde ein leichtes und zugleich extrem stabiles Gerippe entwickelt. Dessen Überroll-Festigkeit entspricht bereits jetzt einer neuen EU-Norm, die erst 2017 greift. Ein weiteres Highlight: Um die extralangen Gelenkbusse, wie den Mercedes-Benz CapaCity L auch in schwierigen Situationen beherrschbar zu halten, haben die Daimler-Ingenieure eine Knickwinkelsteuerung entwickelt, die ähnlich wirkt wie ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) und die es nur in Mercedes-Benz-Bussen gibt.
Neue Assistenzsysteme
3. Juli 2015