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Herpa legt den Kässbohrer S 215 SL noch einmal auf.

Herpa legt den Kässbohrer S 215 SL noch einmal auf.

Herpa kündigt im Prospekt Cars & Trucks 2015 / 09-10 eine Wiederauflage des Kässbohrer S 215 SL an. Der Modellbus wird in der klassischen Farbgebung der Bahnbusse aus den 80ziger Jahren erscheinen. Linienbusse hatten lange Zeit Tradition in Ulm, Otto Kässbohrers erster Bus war ein aufgebauter Linienwagen. Keine Frage, dass sich man sich bei Kässbohrer seinerzeit auch an der Entwicklung des Standardlinienbusses der zweiten Generation beteiligte. Man ging aber eigene Wege, was durch Motorenblockade von MAN und Mercedes-Benz für SL-Fahrzeuge sozusagen erzwungen wurde. Im Frühjahr 1984 kam der S 215 SL auf den Markt, der technisch mit dem S 215 UL verwandt war. Da der Bus aber keinen Kofferraum hatte, war beispielsweise der Wagenboden deutlich niedriger, die Sitze wurden hingegen ganz klassisch auf Podesten verbaut. Ein Jahr später bot Kässbohrer auch einen ebenen Boden an, denn viele Kunden sahen hier im Linienverkehr schon einen Vorteil – heute spricht man von optimiertem Fahrgastfluss. Zum ersten Mal verbaut Kässbohrer auch Innenschwenktüren! Der Dachbereich des S 215 SL wurde an den der Standard II Linienbusse angepasst, seitlich fällt vor allem der Zielschildkasten auf. Optisch unterscheidet sich der S 215 SL deutlich von den Standardlinienbussen, was aber kein Nachteil war. Ganz im Gegenteil: Kässbohrer eroberte sich einen Marktanteil von rund 20 Prozent mit diesem Fahrzeug, nach zwei Jahren hatten die Ulmer über 1.000 Fahrzeuge Typs Regional- und Communal-Serie verkauft. In dieser Zahl sind auch die Gelenkbusse enthalten,  die für die beiden Reihen 1985 vorgestellt wurden. Die in Push-Bauweise mit angetriebener dritter Achse gebauten Gelenkbusse erlaubten es, als Vorderwagen einen leicht modifizierten S 215 SL zu verbauen. Schon damals war der Gedanke der modularen Bauweise im Hause Kässbohrer vorhanden, denn so war eine rationelle Fertigung von zwei Baumustern aus Gleichteilen möglich. Rund zehn war der S 215 SL im Angebot, bis die Fertigung 1995 eingestellt wurde. Kässbohrer ließ den Modellbus dreimal bei Herpa als Werbemodell auflegen, der weiße Bus trug seinerzeit den Aufdruck Setra Communal und hatte zudem noch orange-rote Streifen.

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