Irizar hat für die FIAA, die spanische Leitmesse für Omnibusse, die Weltpremiere eines BEV-Überlandbusses angekündigt. Jetzt gibt es ein erstes Foto, dass den neuen Elektrobus zeigt – natürlich noch verfüllt, bis zum 22. Oktober 2024 bleibt es – im wahrsten Sinne – spannend. Wer sich das Foto etwas länger anschaut, der kann aber durchaus schon erste Details erkennen… Das Segment der BEV-InterCity-Fahrzeuge wächst, der Markt ist mit rund 8.000 Einheiten pro Jahr ein interessanter. Europa steuert weiter fleißig auf nachhaltigere Beförderungslösungen zu, die Einführung von BEV-Überlandbussen ist eine Komponente zur Reduzierung der Emissionen im ÖPNV. Ein Blick in die Marktübersicht der alternativen Antriebe 2023 von Chatrou CME Solutions bzw. DVV Media Group zeigt, dass im Segment der InterCity-Busse nur 200 Fahrzeuge mit Elektroantrieb neu zugelassen wurden. Im Vergleich zu den mehr als 6.000 BEV-Linienbussen, die im gleichen Zeitraum zugelassen wurden, eine überschaubare Zahl – aber eine mit mit Potenzial.
Die Europäische Union hat mit der Clean Vehicle Directive (CVD) ehrgeizige Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Nutzfahrzeugbereich, zu denen auch Überlandbusse gehören, festgelegt: Bis 2030 müssen Neuzulassungen eine Emissionsreduzierung von 45 % erreichen, bis 2035 sollen es 65 % und bis 2040 ganze 90 % sein. Diese Vorschriften unterstreichen das Engagement der EU für eine emissionsfreie, mobile Zukunft und ermutigen die Bushersteller, die Entwicklung und Einführung von Elektrobussen auch im Intercity-Segment voranzutreiben. Irizar ist mit dabei, man darf gespannt sein, was die Basken auf der FIAA präsentieren. Zurzeit gibt es nur das Teaser-Foto, mit technischen Angaben hält sich Irizar zurück. Iveco Bus hat den Branchenprimus, den Crossway, auf der Busworld 2023 bereits als BEV-Variante enthüllt. Und auch MAN zeigte im letzten Jahr in Brüssel auf der Busworld mit dem Lion’s City E LE ein entsprechendes Fahrzeug. Temsa schickt mit dem LD SB E einen spannenden, batteriebetriebenen Intercity-Elektrobus – mit unterschiedlichen Batteriekapazitäten und Sitzoptionen – auf die Straße.
Nun meldet Irizar zu Wort. Und auch bei Solaris hat man schon im Frühjahr dieses Jahres erklärt, dass eine neue Intercity-Plattform mit lokal emissionefreiem Antrieb in drei verschiedenen Längen (10,9, 12,2 und 13 Meter) entwickelt werde. Von VDL weiß man, dass die new Citea-Baureihe auch Potentzial für einen Überland-Ableger hat. Daimler Buses kündigt für die hauseigenen eMobility Days im November 2024 etwas Spannedes an, ab 2025 will man Überland lokal emissionsfreies Fahren mit entsprechenden Fahrzeugen anbieten. Volvo mischt mit dem 8900 Electric mit und nutzt die neue BZR-Plattform und die Kooperation mit MCV aus Ägypten für Fahrzeuge im InterCity-Segment. Nun rückt aber zunächst Irizar mit der Weltpremiere auf der FIAA in Madrid seinen BEV-Überlandbus in den Mittelpunkt. Irizar ist in der Welt der Elektrobusse eine feste Größe. Nun kündigen die Basken nach dem 1000. Elektro-Stadtbus den ersten für das nächste Segment an. Vor acht Jahren wurde Irizar e-mobility als Teil des Unternehmens gegründet, heute setzt das Unternhemen schlüsselfertige Mobilitätsprojekte europaweit um.
Doch nicht nur in Europa sind die Elektrobusse unterwegs, sondern beispielsweise auch schon Mexiko, hier wurden beispielsweise 32 lokal emissionsfreie ie Tram-Einheiten im Straßenbahn-Design unterwegs. Iñigo Etxeberria, Generaldirektor von Irizar e-mobility: „1.000 Fahrzeuge sind für uns mehr als eine Zahl. Dahinter steckt Einsatz, Teamarbeit und Engagement der Mitarbeiter dieses Unternehmens. Wir konkurrieren als Mittelständler mit lokaler Produktion auf einem internationalen Markt mit großen Marken. Diese Zahl treibt an und motiviert, in diesem Sektor weiter zu wachsen und uns zu entwickeln“. Im Portfolio von Irizar e-Mobility sind zukünftig drei Fahrzeugtypen: Der Irizar ie Bus, die Irizar ie Tram und der Irizar BEV-InterCity-Bus. Die Basken haben nicht nur Elektrobusse aus eigener Produktion im Angebot, sondern sie haben auch schon früh auf ein eigenes Batteriewerk gesetzt. Dort werden die Energiespeicher für die Elektrofahrzeuge aus eigener Produktion entwickelt und hergestellt. (Irizar/omnibus.news/Sr)