Seite wählen

DB RegioBus bzw. die Autokraft schickt ab Mai den NAF-Bus auf die Straße. Foto: Bern

Wow, die Bahn kommt! Und wie möchte man meinen, wenn man den Prototypen des NAF-Busses sieht, der voraussichtlich ab Ende Mai seinen Betrieb aufnimmt. Dann können Fahrgäste im Kreis Dithmarschen in dem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten NAF-Bus mitfahren. NAF steht für Nachfragegesteuerter Autonom Fahrender-Bus, gwöhnlich auch alsOn-Demand-ÖPNV bezeichnet. Doch beim Blick auf das eingesetzte Fahrzeug (kein EasyMile, Ego People Mover, Local Motors, Navya oder Togetthere, um nur einige Anbieter zu nennen), sondern ein Fahrzeug der Hanseatische Fahrzeugmanufaktur (HFM) mit Sitz in Holm darf das Angebot auch einen ganz eigenen, neuen Namen haben. Eingesetzt wird der NAF-Bus von der Autokraft, einem Tochterunternehmen von DB Regio. Verkehrsbetrieb und Hersteller haben bei der Fertigung der ersten Prototypen eng koopieriert, um die vielen Komponenten, wie etwa die Antriebseinheit oder die Steuerungstechnik für den autonomen Betrieb, die Neuentwicklungen sind, optimal auf den Bedarf abzustimmen. Fest gezurrt sozusagen ist hingegen schon lange, auch mit Blick auf das Genehmigungsverfahren, die fest definierte Teststrecke. Diese befindet sich in Lunden/Lehe im Kreis Dithmarschen. Der optisch ansprechende autonom fahrende Bus soll dort dann in Kürze nach Fahrplan zwischen der Schule in Lunden und dem Bahnhof in Lehe pendeln. Aktuell wird die Fahrstrecke schon eingemessen und auch die örtliche Beschilderung wird für das Vorhaben angepasst. Parallel wird auch schon das Begleitpersonal geschult, denn auch wenn unser Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer engagiert ist und Deutschland zur Nummer eins weltweit beim autonomen Fahren machen will, noch ist der von ihm und seinem Team angeschobene Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, aber noch nicht verabschiedet. “Die Entwicklungsdynamik im Bereich des automatisierten, autonomen und vernetzten Fahrens ist ungebrochen hoch. Um die Potenziale dieser Technologien heben zu können und die Teilhabe der Gesellschaft daran zu ermöglichen, bedarf es der Umsetzung weiterer Schritte zur Einführung entsprechender Systeme in den Regelbetrieb.”, so steht es im Gesetzesentwurf der Bundesregierung und vor diesem Hintergrund ist auch der Einsatz des NAF-Busses zu sehen, dessen Ergebnisse aus dem Alltagseinsatz mit Spannung erwartet werden. Politker und Juristen gehen aber unisono davon aus, dass das Vorhaben bis zum Jahr 2022 erste Fahrzeuge mit autonomen Fahrfunktionen in den Regelbetrieb auf die Straße gebracht hat. Bis dahin fahren autonome Fahrzeuge in Deutschland nach wie vor noch mit Personal an Bord. Erst wenn das Gesetzt beschlossen ist, würde Deutschland der erste Staat weltweit werden, der Fahrzeuge ohne Fahrer bzw. Begleitpersonal aus der Forschung in den Alltag holt. (Autokraft/DeutscheBahn/HFM/Schreiber)

Teilen auf: