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Der bundesweit erste ÖPNV-Dieselbus mit SCR-Nachrüstung ist von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel, Rheinbahn-Vorstand Klaus Klar und Hermann Josef Schulte, Nachrüst-Unternehmen HJS, in Düsseldorf vorgestellt worden. Foto: HJS

„Heute droht der Bund mit Geld!“. Mit diesem Satz hat Dr. Siegfried Balleis, der Sonderbeauftragte des Bundes für das das „Sofortprogramm Saubere Luft“, Ende Juli 2018 ein Get-Together von Kommunen und Verkehrsbetriebe zur ÖPNV-Förderrichtlinie für die Nachrüstung von Dieselbussen in Berlin eröffnet. Eingeladen zu diesem Austausch, an dem auch Anbieter entsprechender NOx-Minderungssysteme teilnahmen, hatte das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI). Das Treffen stand ganz unter dem Motto: Saubere Busse für saubere Städte. Kurz zuvor war Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in Düsseldorf schon an die Öffentlichkeit gegangen: „Damit wird sich die Luft in Düsseldorf deutlich verbessern“, so der Bundesverkehrsminister auf dem Burgplatz in Düsseldorf: „Unser klares Ziel ist: keine generellen Fahrverbote in deutschen Städten. Deshalb rüsten wird dort nach, wo es Sinn macht. Also nicht alte private Diesel-Pkw, sondern ÖPNV-Busse, die täglich tausende von Kilometern in den Innenstädten zurücklegen.“ Aus diesem Grund unterstütze die Bundesregierung die Verkehrsunternehmen, ihre Flotten mit der Nachrüstung von Abgasnachbehandlungssystemen umweltfreundlicher zu machen. Wie die Wirksamkeit der Nachrüstung abgesichert wird, machte HJS-Firmeninhaber Hermann Josef Schulte in Düsseldorf deutlich: „Die Nachrüstung der Busse mit HJS-Technik basiert auf der SCRT-Technologie wie sie auch in neuen Euro VI-Bussen zum Einsatz kommt. Zur Umsetzung der Stickoxide wird dem Abgas der Betriebsstoff AdBlue beigemischt. Dieser reagiert mit den Stickoxiden zu harmlosen Stickstoff und Wasserdampf. Dafür benötigt das System aber eine gewisse Temperatur, die gerade im realen Stadtbetrieb von Bussen nicht immer sicher erreicht wird. Fahrzeughersteller lösen dieses Problem bei den Fahrzeugen der Generation Euro VI durch motorisches Thermomanagement: der Motor erzeugt gezielt die benötigte Abgastemperatur, das ist so in der Nachrüstung nicht möglich, daher bringen wir die Temperatur aktiv in das System.“ Das aktive Thermomanagement von HJS stellt durch zwei vernetzt wirkende elektrische Aktuatoren sicher, dass im SCR Katalysator immer die bestmögliche NOx-Reduktion realisiert wird – ohne dabei Einfluss auf den Motor zu nehmen. Durch den kombinierten Einsatz von Partikelfilter und SCR-Technik mit aktivem Thermomanagement garantiert HJS ein Höchstmaß an Abgasreinigung. „Darauf haben wir Schutzrechte – und darauf sind wir als Mittelständler stolz“, sagte Schulte. NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) machte deutlich, dass „wir in NRW bei Nachrüstung vorne mit dabei sind.“ Die Nachrüstung sei ihr „Herzensthema“, sagte sie in Düsseldorf. Deshalb sei sie froh über die schnelle praktische Umsetzung im Bereich der ÖPNV-Busse: „Luftqualität zu verbessern, das heißt tatsächlich etwas für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu unternehmen.“ Die Rheinbahn in Düsseldorf stellt ihre Busflotte auf die umweltfreundliche Euro VI-Norm um. Bis Endes des Jahres 2020 will das Verkehrsunternehmen alle älteren Busse nachgerüstet oder ausgetauscht haben. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt Kommunen deutschlandweit mit 107 Millionen Euro, damit sie ihre Dieselbusse nachzurüsten können. Die Förderung erfolgt innerhalb des Sofortprogramms “Saubere Luft”. Aus ganz Deutschland seien bislang Anträge für knapp 1.000 Busse mit einem Fördervolumen von rund 8,5 Millionen Euro eingegangen, heißt es bei dem Bundesministerium. Neben den bereits in Düsseldorf vorgestellten Systemvarianten für Busse des Herstellers MAN zeigte HJS nun auch in der Öffentlichkeit die anspruchsvolle Lösung für die Fahrzeuge aus dem Hause Evobus. Diese Systemvariante integriert neb en der optimierten Stickoxidreduktion (SCR) mit aktivem Thermomanagement zusätzlich auch einen Dieselpartikelfilter in den extrem engen Bauraum des originalen Abgassystems.

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