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Nachhaltig: Ein französisches Konsortium, bestehend aus Grennmot, Forsee Power, SPL Normandie und Comeca, wird 49 Iveco Crossway von einem Diesel- auf Elektroantrieb umrüsten. Foto: Greenmot

Ein französisches Konsortium, bestehend aus Grennmot, Forsee Power, SPL Normandie und Comeca, wird 49 Iveco Crossway von einem Diesel- auf Elektroantrieb umrüsten. Die Partner des Konsortiums sprechen in ihren Mitteilungen von einem „in Frankreich beispiellosen Auftrag“. Erteilt hat ihn die nordfranzösische Gemeinde Rouen, die in letzter Zeit immer wieder durch Meldungen im Zusammenhang mit Zero-Emission-Omnibussen aufgefallen ist.

Nun gehen die Franzosen einen Schritt weiter: Statt neue Elektrobusse zu kaufen, lassen sie vorhandene Fahrzeuge für den Einsatz in der Schülerbeförderung umrüsten. Nach Angabe des Konsortiums sei Métropole Rouen Normandie der erste französische Gemeindeverband, der eine Ausschreibung für die Umrüstung ihrer Dieselbusse auf Elektrobusse umsetze. „Die Nachrüstung ist eine sowohl ökologische als auch ökonomische Lösung, die es uns ermöglicht, unsere Ziele zu erreichen und gleichzeitig ein Prinzip der Sparsamkeit anzuwenden“, so Nicolas Mayer-Rossignol, Bürgermeister von Rouen und Präsident von Métropole Rouen Normandie.

Genaue Angaben zu den kosten gibt es in der Mitteilung nicht, Greenmots erklärte aber, dass der Umrüstsatz zu den Kosten eines Gebrauchtfahrzeugs angeboten werden könne. Auch zum Investitionsvolumen der Gemeinde Rouenist wurde nichts mitgeteilt. Es scheint aber ein lohnendes Geschäft zu werden, denn Frankreich verfügt über unzählige Schulbusse, die in dem Land eine eigene Gattung darstellen. Die Hälfte der aktuell eingesetzten Fahrzeuge ist mehr als fünf Jahre alt und kommt daher für eine Nachrüstung in Frage.

In Frankreich werden die Schulbusse als Ecolier bezeichnet und sind größtenteils Überland-Busse der Großserie mit einer entsprechenden größeren Sitzplatzzahl. Im März 2020 ist ein Dekret in Kraft getreten, dass die Umrüstung von Fahrzeugen ohne vorherige Zustimmung der Originalhersteller erlaubt. Darin sehen die Franzosen eine große Chance, die verkehrsbedingten CO2-Emissionen zu reduzieren und den wirtschaftlichen Wert der Fahrzeuge zu maximieren. Nach 10 Jahren Betriebszeit haben Schulbusse in der Regel erst 200.000 Kilometer zurückgelegt, während sie für eine Million Kilometer ausgelegt sind.

Für die gute gemeinsame französische Sache liefert Greenmot den Umbausatz und Forsee Power die Batterien von Forsee Power. Nach Angaben von Forsee Power werde Produktreihe namens Zen Slim verbaut. Die Batteriemodule haben 11, 16 und 21 kWh und werden, ganz frankophil, in einer Fabrik in Villefranche-sur-Saône in den von Greenmots angelieferten Umrüstsatz eingebaut. SPL Normandie wird dann die Umrüstbausätze in die Crossway-Fahrzeuge verbauen.

Comeca liefert nach Angaben des Konsortiums die Ladeinfrastruktur für die 49 Fahrzeuge, technische Details wurden in diesem Zusammenhang nicht mitgeteilt. Wenn ein erstes Fahrzeug umgerüstet wurde, werden ausführlich Test stattfinden, so die Franzosen. Danach werden alle Schulbusse binnen zwei Jahren nach und nach in Dienst gestellt, vorwiegend auf dem Schulstreckennetz von Transports en Commun de l’Agglomération Rouennaise (Réseau Astuce).

Nach Auslieferung eines ersten Testfahrzeugs Ende 2023 sollen die umgebauten Schulbusse bis 2025 ins Netz integriert werden. Zum Investitionsvolumen ist nichts bekannt. In den Mitteilungen heißt es lediglich, dass Greenmots Nachrüstsatz die Elektrifizierung von Diesel-Fahrzeugen „zu den Kosten eines Gebrauchtfahrzeugs“ ermöglicht. (Grennmot/ForseePower/SPLNormandie/Comeca/PM/Sr)

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