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Die Busbranche kämpft um ihr Überleben. In Deutschland ist es hauptsächlich der Mittelstand, der die Mobilität ermöglicht. Ein Virus legt nun den kompletten Reiseverkehr und einen Großteil der Unternehmen lahm, so Sascha Böhnke in seiner Bescheibung zum aktuellen Beitrag für BUS TV. Der Titel “Abgestellt – Eine Branche steht still” zeigt diesmal nicht den Test- und Technikredakteur der Fachzeitschriften Omnibusrevue und BUSFahrer, wie er im Rahmen eines Suptertests einen Omnibus genau unter die Lupe nimmt, sondern lässt Betroffene zu Wort kommen: Busunternehmer, Busfahrer, Reiseveranstalter und Vereine. Ungewöhnliche Zeiten, die einen ungewöhnlichen Film verlangen. Während sonst zahlreiche technische Gimmicks die ausführlichen Tests auflockern, ist es diesmal zunächst eine eher düster und traurig melancholisch anmutende Hintergrundmusik, die passend gewählt wurde. Und das Erzählen ist chronologisch zu den Ereignissen, sogar ganz dokumentarisch mit Datumsangabe. In den sozialen Medien rief Sascha Böhnke dazu auf, für einen Film “…dem Bus, der Reisebranche ein Gesicht zu geben.” Da er selber dem Zuhausebleiben folgte und nicht zu den Betroffenen fahren wollte, plante Sascha Böhnke dieses ungewöhnliche Filmprojekt für den bewegten Teil der Fachzeitschriften. Dem Aufruf “Busunternehmer, Busfahrer, Reiseleiter oder Reisebüromitarbeiter, aber auch alle, die sonst wie mit dem Busgewerbe zu tun haben, schickt mir ein kurzes Video von Euch, in der ihr in maximal 1-3 Minuten kurz schildert, wie es euch in der momentanen Situation geht, wie ihr damit umgeht.” folgten binnen einer Woche u.a.  Kathrin Novotny und Knut Schröder von Schröder Reisen; Christian Wahl, Referent Öffentlichkeitsarbeit beim Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer; Lukas Kirchner, Busunternehmen Kirchner; Bernd Kurze, Busfahrer a.D.; Rene Lang, Lang Reisen; Vivien und Nico Schilling, Schilling Busreisen & Touristik; Michael Zink, Prima Klima Reisen; Thorsten Riess, Reisebusfahrer; Hans-Peter Christoph, Avanti-Reisen; Dirk Richter, Linienbusfahrer; Bernd Rubarth, Blitz Reisen; Ralf Böttigheimer, Contempi Reisen; Guido und Christian Dübner, Rottmann-Reisen; Detlef Gossow, Oldtimer Bus Verein Berlin und Christoph Rodermund, WorldWide-Gruppenreisen. Alles zeigen in ihrem Filmbeitrag, wie wichtig die Busbranche ist, mit wie viel Herzblut und Engagement erst die Mobilität ermöglicht wird, die unser modernes Leben ausmacht. In seiner Beschreibung zum Film, der bei BUS TV auf Youtube online und kostenlos zu sehen ist, bittet Sascha Böhnke darum, den Film bis zum Ende zu schauen. Warum? Weil da nicht das Ende, das magische Wort am Schluss vieler Filme steht, bei dem wir uns noch schnell ein Tränchen aus dem Gesicht wischen, bevor das Licht wieder angeht. Vielleicht, weil dann ein wesentlich positiv wirkender Musikteppich den Bildern unterlegt ist. Ganz bestimmt aber, weil uns Sascha Böhnke uns so in Gänze deutlich macht, dass wir einen historischen Moment erleben, in dem die Zukunft ihre Richtung ändert. Soziale Verzichte, die wir leisten, führen nicht zur Vereinsamung, ganz im Gegenteil, gerade jetzt freuen wir uns über einen Anruf oder wir rufen Jemanden an. Oder über einen lieben Menschen, der die Sorgen und Nöte einer Branche einfängt und festhält. Jede Krise hinterlässt eine Story, ein Narrativ. das weit in die Zukunft weist. Die auf den Balkonen singenden und musizierenden Italiner sind zweifelsohne beeindruckend, der Hilferuf von 26 Busunternehmer aus Ostwestfalen, die „in tiefster Verzweiflung” in einem gemeinsamen Schreiben an den Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion Ralph Brunkhaus im Deutschen Bundestag appellierten, schnelle finanzielle Hilfen bereitzustellen, aber noch viel mehr. Nicht nur, weil der Hilferuf die dramatische Situation der Bus- und Tourimsusbranche auf den Punkt brachte, sondern auch deshalb, weil in der Krise das private Busgewerbe näher zusammenrückt. (Böhnke, BUS TV, Heinrich Vogel Verlag/Schreiber)

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